Sumpf-Rennen
Genau eine Woche nach den Strassen-Weltmeisterschaften in Holland wird in der Schweiz zur neuen Radquer-Saison gestartet. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Rennen weiterhin gesunken.
Die Töne, die üblicherweise vor der Wintersaison der Radquerfahrer angeschlagen werden, hören sich stets vielversprechend an. Es wird stets davon gesprochen, diesem Sport neuen Aufwind zu verleihen. Man will frühere Veranstalter wieder dazu bewegen, ein Rennen durchzuführen und neue Organisatoren zu selbem Handeln bringen. Doch der Effekt dieser Worte ist bis heute gleich null gewesen. Im Gegenteil: Noch heute finden keine nationalen Veranstaltungen in den Radquerwüsten namens "Westschweiz" und "Tessin" statt, die Zahl der Rennen sinkt jedes Jahr kontinuierlich. Diese Saison wird mit bloss zwölf Wettkämpfen ein neuer Minusrekord erreicht. Der Geist von Eschenbach ist also am Verblassen. Damals vor drei Jahren, als die Weltmeisterschaft in der Schweiz stattgefunden hatte, erhoffte man sich einen Aufschwung in dieser bereits kriselnden Disziplin. Eingetroffen ist dieser bis heute nicht. Selbst die Interessensgemeinschaft Radquer – ein Zusammenschluss aller Rennorganisatoren – hat einen Rückzieher vor dem immer grösser werdenden Desinteresse gemacht: auf die alljährliche Pressekonferenz vor der Saison wurde – mangels Beteiligung in den Vorjahren – ersatzlos verzichtet.
Pascal Meisser