VELOSZENE SCHWEIZ 01/99

Namen und News

Karriere
Früher war Martin Zinser als Radballer erfolgreich gewesen, heute erklimmt er beim Schweizer Fernsehen DRS die Karrierestufen. Der mittlerweilen 36jährige Winterthurer wurde als neuer Redaktionsleiter "Aktualität" der Abteilung Sport ernannt und tritt per Anfang Jahr die Nachfolge von Matthias Hüppi an. Damit fallen künftig die Studiosendungen "Sport aktuell" und "Sportpanorama" in seinen Verantwortungsbereich. Trotz seiner beruflichen Belastung engagiert sich Zinser aber weiterhin im Hallenradsport. So war er 1997 OK-Präsident der Hallenrad-WM in Winterthur und gab kürzlich ein rund einstündiges Video über diesen Anlass heraus.

Ride Clean - No doping
Als Kids-Cup-Gründer Reto Burki von den milden Strafen für die Dopingkonsumenten Alex Zülle, Laurent Dufaux und Armin Meier erfahren hatte, war er sauer. Die drei Sünder waren vom Radweltverband UCI für sieben Monate gesperrt worden — über den rennlosen Winter. «Ein schlechtes Signal für den Nachwuchs, das eher noch zum Dopingkonsum animiert», ist Burki überzeugt. Burki, auch Rennorganisator des Wheeler Swiss Cup (WSC) in Selzach tätig, suchte nach einer praktikablen Lösung, wie man den Dopingmissbrauch im Bike-Sport für alle gut sichtbar ächten könnte. Burkis Idee: Ein Logo gegen Dopingmissbrauch. Mit der Absichtserklärung «Ride clean - No Doping» soll das schwelende Problem im Gespräch bleiben. Die Veranstalter des WSC waren auf Anhieb begeistert und beschlossen sich gemeinsam hinter die Aktion zu stellen. Alexandre Houlmann, Vizepräsident des Schweizerischen Rad- und Motorfahrerbundes SRB, erklärte sich spontan bereit, das Logo zu kreieren. Es soll auf den WSC-Leadertrikots seinen Platz bekommen.

Tour de Suisse féminin
Nach der erfolgreichen Premiere der Tour de Suisse féminin und des Frauen-Weltcups in Embrach folgt 1999 die Fortsetzung. Dies beschloss das Organisationskomitee an einer Klausursitzung. Geplant ist, wie in diesem Jahr einzelne Etappen ausserhalb von Embrach zu veranstalten. Interessierte Etappen-Organisatoren werden noch gesucht.

Infos bei:
Ueli Marti
Eigentalstrasse 11
8424 Oberembrach
Tel. 079 448 33 56

Andi Büsser tritt zurück
Nach 20 Jahren als aktiver Radrennfahrer sei der Übergang ins Berufsleben fliessend erfolgt, sagt der zurückgetretene Andi Büsser. Schon seit einem Jahr habe er neben den Bike- und Querrennen an seiner Zukunft gearbeitet. Insgesamt sechs Medaillen hat der heute 35jährige bei Schweizermeisterschaften auf der Bahn, im Radquer und Mountainbike gewonnen. 1990, auf der Höhe seiner Velofahrerlaufbahn, errang er sogar das Regenbogentrikot im Quer-Titelkampf der Amateure im spanischen Gexto. Als Mitinhaber des Sportgeschäfts x-dream in Rapperswil SG bleibt Büsser dem Radsport auch in Zukunft treu. Bike-Rennen will er aber nur noch zum Plausch bestreiten.

Game over
Das zweiwöchentlich erschienene Szene-Blättchen «MoveNews» wurde mit Ausgabe 21/98 eingestellt. Man wolle sich in Zukunft auf das Outdoor-Magzin «Move» konzentrieren; akutelle News-Meldungen seien ab sofort auf der Internet-Homepage zu lesen, hiess es in der knappen Mitteilung des Fischer-Media-Verlages.

Wechsel
Zwar ist aus dem erhofften Wechsel in eine italienische Mannschaft nichts geworden, nun fährt Roland Müller (25) 1999 in der deutschen Formation "Team Nürnberger". Der vierfache Saisonsieger verlässt damit seine bisherige Mannschaft "Ericsson-Villiger" nach nur gerade einem Jahr.

Tour de Suisse
Der Prolog zur Tour de Suisse 1999 findet nicht wie vorgesehen in Rheinfelden statt. Probleme im Sponsoren- und Infrastrukturbereich haben den Organisator veranlasst, ihre Zusage kurzfristig zurückzuziehen. Gemäss Tour-Direktor Hugo Steinegger soll der Prolog nun in Solothurn über die Bühne gehen. Vorgesehen ist ein 6,5-km-Rundkurs mitten in der Stadt. Das Amt des technischen Direktors im lokalen Organisationskomitee hat der Solothurner Velo-Importeur Roberto Marchetti, der bereits vor zwei Jahren den Tour-de-Romandie-Prolog veranstaltet hatte, übernommen. Wie im vergangenen Jahr endet die Tour am 24. Juni nicht in Zürich, sondern in Winterthur - dem Hauptsitz des Sponsors "Winterthur Versicherungen".

Doping-Leader
Nach dem Tour-de-France-Skandal hat der Radsport gemäss einer "public opinion" in der Schweiz definitiv den Spitzenplatz in der Liste der doping-gefährdeten Sportarten übernommen. Auf Initiative der Eidgenössischen Sportschule Magglingen (ESSM) wurden 904 Personen zu diesem Thema befragt. 75 Prozent von ihnen nannten den Radsport an erster Stelle, gefolgt von der Leichtathletik (55 Prozent). Bereits vor drei Jahren ergab dieselbe Umfrage noch ein ganz anderes Bild: 1995 führte die Leichtathletik mit 80 Prozent vor Radsport (27) und Fussball (19). 58 Prozent der Befragten sprachen sich für ein allgemeines Dopingverbot aus, sechs Prozent befürworteten die Freigabe. Die übrigen befanden, dass Doping unter ärztlicher Aufsicht erlaubt werden sollte.

GP Suisse
Nach der Aberkennung des Weltcupstatus bemüht sich Serge Lang derzeit um ein neues Datum für den "Grand Prix Suisse". Zudem beantragte Lang, Inhaber der Firma Sportcom, beim Weltverband UCI, dass sein Rennen in die zweithöchste Kategorie (hors catégorie) eingestuft wird. Damit befände sich der GP Suisse auf dem gleichen Niveau wie die Flèche wallonne oder Gent-Wevelgem. Aus diesem Grund wurde Lang von der Veranstaltervereinigung AIOCC beauftragt, so schnell als möglich ein Bewerbungsdossier einzureichen. Geplant ist ein Rennen mit Weltklassebesetzung im Grossraum Basel. "Das Projekt kann aber nur realisiert werden, wenn wir von Behörden und Sponsoren dabei unterstützt werden", so Lang.

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