Hightech-Rennräder im Quersport
Junioren-Weltmeister Michi Baumgartner auf den Spuren von Sprinteras Mario Cipollini? Könnte man fast meinen, wenn man Baumgartner mit seiner neuen, ferrariroten Cannondale-Bolide und dem auffällig gelben Schriftzug von weitem sieht. Beim genauen Hinsehen erkennt man jedoch den Gummiblag zwischen Gabel und Lenkrohr. Das soll klar signalisieren, dass hier ein «HeadShok»-Federungssystem für Fahrkomfort sorgt. Baumgartner ist demnach der einzige Querfahrer im Feld, der auf einem Cross-Velo mit Vorderradfederung Rennen bestreitet. Die Technik stammt allerdings - wie könnte es anders sein - aus dem Bike-Sport.
Der Australier Cadel Evans und die Kanadierin Alison Sydor sind heuer mit der gleichen Fahrwerkstechnik aus der amerikanischen Kult-Bikeschmiede schon zum Cross-Country-Gesamtweltcup-Sieg gefahren. Und auch Baumgartner räumt auf mit dem viel genannten Vorurteil, Federung sei schwer und koste Kraft. Am Radquer in Hittnau zumindest fuhr der Junior gefedert und trotz schwerem Boden mit bestechender Leichtigkeit allen seinen Kontrahenten um die Ohren.
Martin Platter