VELOSZENE SCHWEIZ 12/98

Klare Meinung

Die Schweizer Radprofis haben an ihrer Jahresversammlung auf dem Monte Tamaro einen einstimmigen Entscheid gefällt. Sie wollen auch in Zukunft an der Weltmeisterschaft von Wolfram Lindner betreut werden.

Die Schweizer Profis mögen keine Fremdbestimmung. Im Umfeld der Weltmeisterschaften in Holland liess der Schweizerische Rad- und Motorfahrerbund (SRB) durchblicken, dass man künftig auf die Dienste des aus der ehemaligen DDR stammenden Wolfram Lindner verzichten wolle. Als Nachfolger wurden deshalb Jacques Michaud, der Teamleiter des Post Swiss Team, und jüngst auch Ex-Profi Tony Rominger gehandelt. Man suche einen Betreuer, der näher an der Rennszene dran ist, hiess die Begründung des SRB. Doch gegen diese Absetzung haben die Schweizer Fahrer nun ihr Veto eingelegt. "Es spricht nichts gegen Michaud, aber viel für Lindner", sagte Präsident Järmann nach der Versammlung. Verständlich: unter Lindner haben die Schweizer in den vergangenen drei Jahren grosse Erfolge gefeiert: Olympiasieg (Pascal Richard 1996) und Weltmeistertitel (Oscar Camenzind 1998). Die Profi-Gewerkschaft wird deshalb in den kommenden Wochen mit SRB-Exponenten zusammensitzen, um eine Lösung zu finden. "Wir werden dem SRB eine gute Lösung vorschlagen, wie Lindner auch in Zukunft problemlos finanziert werden kann", entgegnet Järmann den Einwendungen, Lindner sei für den SRB zu kostspielig.

Erfreulich: vor einem Jahr wurde die Vereinigung der Schweizer Berufsfahrer gegründet - und noch immer stösst die gewerkschaftsähnliche Organisation auf eine grosse Akzeptanz unter den helvetischen Profis. Achtzehn Fahrer mit Profilizenz nahmen an der Versammlung auf dem Monte Tamaro im Tessin teil, unter ihnen auch Weltmeister Oscar Camenzind, Präsident Rolf Järmann, Sprecher Mauro Gianetti, Markus und Beat Zberg und Niki Aebersold. Alex Zülle und Laurent Dufaux hingegen fehlten, weil sie bereits in den Urlaub gefahren waren.

Pascal Meisser

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