Rennbericht |
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Der Finalsieg am Iron Bike Race sichert Urs Huber die iXS classic Bis zum Spirstock lieferten sich Urs Huber und Lukas Buchli einen harten Zweikampf. Wegen eines Vorderreifendefekts stürzte Buchli jedoch in der Abfahrt und fiel auf den dritten Platz zurück hinter Sieger Huber und dem Franzosen Thomas Dietsch. Bei den Frauen triumphierte Esther Süss vor Milena Landtwing und Nadia Walker. Es war ein offener Kampf, den sich Schweizermeister Urs Huber und Swiss Epic-Sieger Lukas Buchli lieferten. Nach dem langen Flachstück durchs Euthal bei Kilometer 62 war noch immer eine Dreierspitze mit Huber, Buchli und o-tour-Sieger Thomas Dietsch beisammen. In der Steigung zum Adlerhorst versuchte sich Buchli mit Tempoverschärfungen abzusetzen. Opfer wurde Dietsch, der französische Meister. Er musste seine beiden Mitstreiter ziehen lassen. In der kurzen Laufpassage zum Spirstock konnte sich Huber zehn Sekunden von Buchli absetzen. Es sollte die Vorentscheidung sein, wie sich kurz darauf herausstellte. Buchli mit zu viel Risiko Auf der Verfolgung ging Buchli in der anspruchsvollen Abfahrt zu viel Risiko ein. Ein geplatzter Vorderreifen, ausgerechnet in einer Kurve, war die Folge. Buchli rutschte das Vorderrad weg und er stürzte. Bald darauf rückte auch noch Dietsch von hinten an und überholte den Bündner. Derweil Huber alleine an der Spitze seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute und das Ziel schliesslich mit über drei Minuten Vorsprung auf Dietsch erreichte. «Als ich gemerkt habe, dass Buchli in der Abfahrt nicht mehr kam, habe ich Tempo rausgenommen und das Risiko dosiert», erklärte Huber seine Taktik, um den Sieg sicher ins Ziel zu bringen. Nach dem fünften Rang am Swiss Epic sei dieser Triumph eine grosse Genugtuung. Nach 2007, 2008 und 2009 ist es bereits der vierte Gesamtsieg in der iXS classic für den Mann aus dem aargauischen Jonen. Huber wird nun noch in Ornans (Fr) fahren, wo er schon dreimal gewonnen hat, dann folgt der Saisonabschluss am Roc d`Azur. Thomas Dietsch freute sich. Im Jahr 2000 fuhr er wie Bulls-Teamkollege Huber in Einsiedeln als Final- und Gesamtsieger der Schweizer Marathon-Rennserie ein. Als inzwischen 39-Jähriger erreichte er auf seiner Abschiedstour das Ziel als Zweiter. Vorjahressieger Lukas Buchli trug seine «Niederlage» mit Fassung: «Nach meinem Sturz war die Luft natürlich draussen. Ich musste mich wieder neu motivieren, um wenigstens den dritten Platz noch ins Trockene zu bringen. Es ist manchmal wie verhext. Am Swiss Epic bin ich mit demselben Reifen, mit dem ich heute einen Platten hatte, eine Woche lang pannenfrei die gröbsten Abfahrten gefahren.» Buchli war auch an den übrigen iXS classic-Läufen nicht von Glück verwöhnt. «In drei Rennen hatte ich an der Spitze fahrend einen Platten. Aber so ist der Sport halt manchmal», so Buchli. Esther Süss unangefochten Das Rennen der Frauen endete wie erwartet. Esther Süss setzte sich früh ab und realisierte einen Start-Ziel-Sieg. Nach 2005, 2007 und 2009 fuhr die fünffache Bike-Marathon-Schweizer- Meisterin bereits zum vierten mal Siegerin auf dem Einsiedler Klosterplatz ein. iXS-classic-Leaderin Milena Landtwing bleibt der zweite Platz vor der Urnerin Nadia Walker und damit ihr erster Gesamtsieg in der iXS swiss bike classic. «Für das ich eigentlich nur bis nach Willerzell fahren wollte, bin ich recht weit gekommen», scherzte Landtwing. Der Gesamtsieg am Swiss Epic (im Mixte-Team zusammen mit Teamkollege Bärti Bucher) habe Körner gekostet. Nach Willerzell sei es dann aber immer besser gelaufen. Das schöne Wetter habe das Seinige dazu beigetragen, sagte die Vorjahressiegerin. Dritte wurde Nadia Walker, die das Rennen 2011 für sich entschieden hatte. Der spannende Zweikampf auf der Langstrecke bei den Fun-Fahrern endete zugunsten von iXS-classic-Leader Andreas Siegrist. Der auch der Zweikampf in der offenen Kategorie zwischen Andreas Sigrist 34-Jährige aus Sachseln erreichte das Ziel hinter Sascha Wälti als Zweiter. Das reichte, um seinem härtesten Widersacher Norbert Amgarten, der fünfter wurde, in der iXS-classic auf Rang zwei zu verweisen. Dritter in der classic-Wertung wurde Hans-Jürg Gerber. Mitteldistanz an Baumann Auf der Mitteldistanz kam es zu keiner Wiederholung des Duells zwischen Oldie Urs Baumann und dem Youngster aus der Region (Unteriberg) Silvan Kälin. Nachdem Kälin im Vorjahr das bessere Ende für sich behielt, trägt diesmal Baumman auch am Schluss das Trikot des besten iXS classic-Fahrers. Bei den Frauen lieferte sich iXS-classic-Leaderin Sue Tanner aus Luzern einen Sprintentscheid mit Alessia Nay. Tanner verlor zwar knapp, behielt aber das Trikot, worüber sie sich sehr freute. Allerdings fast 24 Minuten, nachdem die beiden Spitzenfahrerinnen Ramona Forchini und Andrea Waldis um den Sieg gesprintet sind. Spezialistin Forchini behielt wie im Vorjahr die Oberhand.
Ehrenstarter war Autorennfahrer Marcel Fässler, der die Mitteldistanz selber fuhr. Er beendete den Wettkampf im 76. Rang von 525 Gestarteten innerhalb seiner Zielsetzung, unter viereinhalb Stunden, deutlich in exakt 3:59:51. Abends folgte dann ein TV-Bericht im Sportpanorama, wo Fässler Studiogast und auch das «Mountainbike-Rennen um den Sihlsee» (o-Ton Anmoderation) ein Thema war. Der Film zum Rennen: youtube Resultate Frauen (101 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:14:05. 2. Milean Landtwing (Pontresina) 4:38. 3. Nadia Walker (Altdorf, UR) 30:08. 4. Florence Darbellay (Neuchâtel) 32:16. 5. Michèle Wittlin (Lostorf) 50:28. Männer (77 km): 1. Mattia Longa (It) 3:09:58. 2. Marcel Bartholet (Tuggen) 4:58. 3. Michael Stünzi (Grüsch) 5:26. 4. Stefan Roffler (Trimmis) 5:41. 5. Rick Reimann (Uster) 12:13. Frauen (77 km): 1. Ramona Forchini (Wattwil) 3:45:03. 2. Andrea Waldis (Morschach) 0:01. 3. Alessia Nay (Zizers) 23:55. 4. Sue Tanner (Luzern) gl. Zt. 5. Franziska Brun (Emmenbrücke) 28:29. Pressekontakte:
martin.platter@bluewin.ch, 079 231 87 18 (iXS Classic) Schlussstand iXS classic (6/6, 1 Streichresultat, inkl. Finale):
Mitteldistanz Sechs Prüfungen zählt aktuell die grösste Schweizer Mountainbike-Marathon-Rennserie iXS swiss bike classic, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. Herausragend sind nach wie vor die beiden Teilnehmermagneten Nationalpark Bike Marathon in Scuol und das Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, die je um die 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlocken. Sportlich am wertvollsten sind heuer jedoch die Eiger Bike Challenge, die zugleich als Bikemarathon-Schweizermeisterschaft zählt. Und die o-tour in Alpnach, die auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes gehört. Bereits haben namhafte Fahrer wie der dreifache Marathon-Weltmeister und iXS-classic-Vorjahressieger Christoph Sauser und die zweifachen iXS-classic-Gesamtsieger sowie Schweizermeister Lukas Buchli und Urs Huber die Teilnahme in ihren Rennkalendern vermerkt. Buchli zählt erneut zur den Topfavoriten auf den Gesamtsieg. Namensgeber und Hauptsponsor der iXS swiss bike classic ist seit 2004 die iXS Sports Division, eine Tochterfirma der hostettler group (Sursee). |