Rennbericht
1. Lauf iXS swiss bike classic 2014
Elsa Bike Trophy, Estavayer-le-Lac
8. Juni 2014

 

Weltmeister Christoph Sausers sechster Streich

Mit Hochhalten des Tempos in den letzten Steigungen kann Christoph Sauser seine Gegner wenige Kilometer vor dem Ziel zermürben und fährt zum sechsten Sieg in Estavayer-le-Lac. Zweiter wird überraschend der nachgemeldete Cross-Country-Spezialist Reto Indergand. Den Spurt um Platz drei gewinnt Konny Looser. Bei den Frauen schwingt Milena Landtwing obenaus – vor Michèle Wittlin und Nadia Walker.

«Ich bin die Elsa Bike Trophy wie eine fünfte Etappe des deutschen Etappenrennens <Four Peak> gefahren, das ich gestern gewonnen hatte», sagte Sauser im Ziel, als er nach 2005, 06, 10, 11 und 13 erneut als Sieger feststand. Und ergänzte: «Ich wusste, dass ich gut in Form bin und hatte während des ganzen Rennens gute Beine.» Die Hitze sei ihm zudem entgegengekommen.

Wie in den Vorjahren bestimmte eine Spitzengruppe mit allen Favoriten bis etwa 18 Kilometer vor dem Ziel das Tempo. Dann begann Christoph Sauser mit seiner Zermürbungstaktik: mit maximalem Speed in die kurzen und steilen Anstiege hineinfahren und das Tempo hochhalten. «Christoph hatte am Schluss einfach mehr Reserven. Ich musste ihn ziehen lassen», anerkannte Reto Indergand, der 66 Sekunden auf dem Marathon-Weltmeister verlor. «Ich wusste, dass ich 90 Minuten gut mit den Besten mithalten kann, denn so lange dauert ein Cross-Country-Rennen. Die verbleibenden 50 Minuten waren für mich ein Experiment, dass zu meiner Zufriedenheit geendet hat. Es ist keine Schande, gegen den Weltmeister zweiter zu machen.»

Konny Looser verlor den Anschluss schon früher und machte dann gemeinsame Sache mit Jérémy Huguenin. Am Schluss gewann er den Sprint gegen den Romand mit einer Bike-Länge Vorsprung. «Es war mein Ziel, es auf einen Sprint ankommen zu lassen. Leider musste ich Sauser und Indergand ziehen lassen», sagte Looser.  

«Sich zu quälen, wenn man alleine fährt, ist nicht so einfach», bekannte Frauensiegerin Milena Landtwing, die das Ziel mit mehr als fünf Minuten Vorsprung erreichte. «Der Zweikampf mit Ariane Kleinhans wie im letzten Jahr hat mir gefehlt.» So habe sich der Kampf auf die Temperaturumstellung beschränkt. «Die Hitze war für mich extrem. Im Engadin, wo ich wohne, ist es wesentlich kühler. Deshalb bin ich froh, dass das Rennen nicht länger gedauert hat.» Neben den Weltmeisterschaften in Südafrika will sich Kleinhans heuer aufs Gesamtklassement der iXS-classic konzentrieren und lässt einzig die o-tour aus.

Michelle Wittlin erreichte das Ziel als Zweite: «Ich bin gut mit der Hitze zurechtgekommen, da ein Grossteil der Runde im Wald verlief.» Milena habe sie allerdings nie gesehen. Die habe sich gleich nach dem Start alleine abgesetzt, erklärte Wittlin.

Dritte, mit nur neun Sekunden Abstand zu Wittlin, wurde Nadia Walker: «Ich bin mega happy, dass ich hier überhaupt fahren konnte. Ich hatte im Dezember einen Autounfall, wurde Opfer einer Auffahrkollision auf der Autobahn. Das Schleudertrauma kostet mich viel Zeit, die ich in der Physio verbrachte.» Auch trainingsmässig sei sie dadurch in Rückstand geraten. Umso glücklicher sei sie, dass es sogar für den dritten Podestplatz gereicht habe. Wie es jedoch weitergeht, konnte Walker noch nicht sagen. «Ich nehm es nun vorneweg und schaue, wie es geht.» Geplant gewesen wäre eigentlich, die Langdistanzen der iXS classic zu fahren.

Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht):
Männer (60 km): 1. Christoph Sauser (Sigriswil) 2:23:14. 2. Reto Indergand (Silenen) 1:06. 3. Konny Looser (Hinwil, ZH) 2:25. 4. Jérémy Hueguenin (Neuchâtel) gl. Zt. 5. Jonas Baumann (Laupersdorf) 4:19. 6. Urs Huber (Jonen) 4:53. 7. Stefan Sahm (Krattingen) 4:58. 8. Severin Sägesser (Niedergösgen) 6:59. 9. Philipp Gerber (Aeschiried) 7:00. 10. Emilien Barben (Chez-le-Bart) 7:33.

Frauen (60 km): 1. Milena Landtwing (Pontresina) 2:51:49. 2. Michèle Wittlin (Lostorf) 5:04. 3. Nadia Walker (Altdorf, UR) 5:13. 4. Florence Darbellay (Neuchâtel) 9:02. 5. Andrea Fässler (Hochdorf) 11:58.

Männer (30 km): 1. Florian Thie (Thun) 1:08:15. 2. Valentin Berset (Rueyres-les-Près) 0:39. 3. Jonas Stoll (Osterfingen) 0:52. 4. Urs Baumann (Igis) 0:55. 5. Lucien Becancon (Safenwil) 0:59. 6. Sandro Soncin

iXS swiss bike classic
Herren: 1. Christoph Sauser
Frauen: 1. Milena Landtwing

Ausführliche Rangliste: Link
Zwischenstand iXS swiss bike classic: Link
Der Film zum Rennen: Link

Sechs Prüfungen zählt aktuell die grösste Schweizer Mountainbike-Marathon-Rennserie iXS swiss bike classic, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. Herausragend sind nach wie vor die beiden Teilnehmermagneten Nationalpark Bike Marathon in Scuol und das Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, die je um die 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlocken. Sportlich am wertvollsten sind heuer jedoch die Eiger Bike Challenge, die zugleich als Bikemarathon-Schweizermeisterschaft zählt. Und die o-tour in Alpnach, die auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes gehört. Bereits haben namhafte Fahrer wie der dreifache Marathon-Weltmeister und iXS-classic-Vorjahressieger Christoph Sauser und die zweifachen iXS-classic-Gesamtsieger sowie Schweizermeister Lukas Buchli und Urs Huber die Teilnahme in ihren Rennkalendern vermerkt. Buchli zählt erneut zur den Topfavoriten auf den Gesamtsieg. Namensgeber und Hauptsponsor der iXS swiss bike classic ist seit 2004 die iXS Sports Division, eine Tochterfirma der hostettler group (Sursee).

Die 6 Läufe der iXS swiss bike classic 2014
08.06.2014, Elsa Bike Trophy, Estavayer-le-Lac/FR
22.06.2014, Frigaz BerGiBike, Fribourg/Bulle/FR
17.08.2014, Eiger Bike Challenge, Grindelwald/BE
zugleich die Bikemarathon Schweizer Meisterschaften
30.08.2014, Nationalpark Bike Marathon, Scuol/GR
14.09.2014, o-tour bike Obwalden, Alpnach/OW
28.09.2014, Iron Bike Race, Einsiedeln/SZ
Zwischenstand iXS swiss bike classic: Link

Christoph Sauser freut sich über seinen 6. Sieg
Reto Indergand erreicht das Ziel als Zweiter.
Konny Looser übersprintet Jérémy Huguenin kurz vor dem Ziel.
Sauser vor Indergand.
Sahm vor Huber.
Spitzengruppe kurz nach dem Start.
Jérémy Huguenin auf dem Weg zum vierten Platz.
Mit deutlichem Vorsprung erreicht Milena Landtwind das Ziel.
Nach Autounfall wieder bei den Besten: Nadia Walker.
Podest Elite Frauen: Wittlin (2., li.), Siegerin Landtwing, Walker.
Podest Elite Männer: Indergand (2., li.), Sieger Sauser, Looser.
iXS-classic-Leader: Sauser (li.), Berset, Garnier, Landtwing und Ebinger (re.).