Rennbericht |
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Weltmeister Christoph Sausers sechster Streich Mit Hochhalten des Tempos in den letzten Steigungen kann Christoph Sauser seine Gegner wenige Kilometer vor dem Ziel zermürben und fährt zum sechsten Sieg in Estavayer-le-Lac. Zweiter wird überraschend der nachgemeldete Cross-Country-Spezialist Reto Indergand. Den Spurt um Platz drei gewinnt Konny Looser. Bei den Frauen schwingt Milena Landtwing obenaus vor Michèle Wittlin und Nadia Walker. «Ich bin die Elsa Bike Trophy wie eine fünfte Etappe des deutschen Etappenrennens <Four Peak> gefahren, das ich gestern gewonnen hatte», sagte Sauser im Ziel, als er nach 2005, 06, 10, 11 und 13 erneut als Sieger feststand. Und ergänzte: «Ich wusste, dass ich gut in Form bin und hatte während des ganzen Rennens gute Beine.» Die Hitze sei ihm zudem entgegengekommen. Wie in den Vorjahren bestimmte eine Spitzengruppe mit allen Favoriten bis etwa 18 Kilometer vor dem Ziel das Tempo. Dann begann Christoph Sauser mit seiner Zermürbungstaktik: mit maximalem Speed in die kurzen und steilen Anstiege hineinfahren und das Tempo hochhalten. «Christoph hatte am Schluss einfach mehr Reserven. Ich musste ihn ziehen lassen», anerkannte Reto Indergand, der 66 Sekunden auf dem Marathon-Weltmeister verlor. «Ich wusste, dass ich 90 Minuten gut mit den Besten mithalten kann, denn so lange dauert ein Cross-Country-Rennen. Die verbleibenden 50 Minuten waren für mich ein Experiment, dass zu meiner Zufriedenheit geendet hat. Es ist keine Schande, gegen den Weltmeister zweiter zu machen.» Konny Looser verlor den Anschluss schon früher und machte dann gemeinsame Sache mit Jérémy Huguenin. Am Schluss gewann er den Sprint gegen den Romand mit einer Bike-Länge Vorsprung. «Es war mein Ziel, es auf einen Sprint ankommen zu lassen. Leider musste ich Sauser und Indergand ziehen lassen», sagte Looser. «Sich zu quälen, wenn man alleine fährt, ist nicht so einfach», bekannte Frauensiegerin Milena Landtwing, die das Ziel mit mehr als fünf Minuten Vorsprung erreichte. «Der Zweikampf mit Ariane Kleinhans wie im letzten Jahr hat mir gefehlt.» So habe sich der Kampf auf die Temperaturumstellung beschränkt. «Die Hitze war für mich extrem. Im Engadin, wo ich wohne, ist es wesentlich kühler. Deshalb bin ich froh, dass das Rennen nicht länger gedauert hat.» Neben den Weltmeisterschaften in Südafrika will sich Kleinhans heuer aufs Gesamtklassement der iXS-classic konzentrieren und lässt einzig die o-tour aus. Michelle Wittlin erreichte das Ziel als Zweite: «Ich bin gut mit der Hitze zurechtgekommen, da ein Grossteil der Runde im Wald verlief.» Milena habe sie allerdings nie gesehen. Die habe sich gleich nach dem Start alleine abgesetzt, erklärte Wittlin. Dritte, mit nur neun Sekunden Abstand zu Wittlin, wurde Nadia Walker: «Ich bin mega happy, dass ich hier überhaupt fahren konnte. Ich hatte im Dezember einen Autounfall, wurde Opfer einer Auffahrkollision auf der Autobahn. Das Schleudertrauma kostet mich viel Zeit, die ich in der Physio verbrachte.» Auch trainingsmässig sei sie dadurch in Rückstand geraten. Umso glücklicher sei sie, dass es sogar für den dritten Podestplatz gereicht habe. Wie es jedoch weitergeht, konnte Walker noch nicht sagen. «Ich nehm es nun vorneweg und schaue, wie es geht.» Geplant gewesen wäre eigentlich, die Langdistanzen der iXS classic zu fahren. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht): Frauen (60 km): 1. Milena Landtwing (Pontresina) 2:51:49. 2. Michèle Wittlin (Lostorf) 5:04. 3. Nadia Walker (Altdorf, UR) 5:13. 4. Florence Darbellay (Neuchâtel) 9:02. 5. Andrea Fässler (Hochdorf) 11:58. Männer (30 km): 1. Florian Thie (Thun) 1:08:15. 2. Valentin Berset (Rueyres-les-Près) 0:39. 3. Jonas Stoll (Osterfingen) 0:52. 4. Urs Baumann (Igis) 0:55. 5. Lucien Becancon (Safenwil) 0:59. 6. Sandro SonciniXS swiss bike classic Ausführliche Rangliste: Link |
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