Rennbericht |
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Zweiter Sieg am Nationalpark Bike Marathon für Weltmeister Christoph Sauser Christoph Sauser ist die Revanche für die Niederlage am «Grand Raid» geglückt. Der Bike-Marathon-Weltmeister kann sich gegen Urs Huber und Lukas Buchli durchsetzen und gewinnt den Nationalpark Bike Marathon in neuer Bestzeit. Bis zum Chaschauna-Pass, mit knapp 2700 Meter Höhe das Haupthindernis des Nationalpark Bike Marathons, war die Ausgangslage des 137 Kilometer langen Ausdauerwettkampfs um den Schweizer Nationalpark noch offen. Am supersteilen Anstieg, wo die meisten Teilnehmer laufen, erhöhte Urs Huber die Kadenz. Der «Grand-Raid»-Sieger konnte einige Meter auf Sauser herausholen. Noch erstaunlicher war jedoch, dass Vorjahressieger Lukas Buchli trotz zwei angebrochenen Rippen bis dahin nur unwesentlich Zeit auf die beiden Spitzenreiter eingebüsst hatte. Vor dem Kulminationspunkt hatte Sauser den Kontakt zu Huber aber wieder hergestellt und stach als erster in die lange Abfahrt vom Chaschauna. Huber liess sich jedoch nicht abschütteln. Und auch Buchli fuhr noch immer in Sichtweite. Erst in der letzten Gegensteigung nach Lavin, 20 Kilometer vor dem Ziel, vermochte Sauser mit einer Tempoverschärfung die Entscheidung herbeizuführen. «Ich wollte gewinnen. Doch nach den ganzen Strapazen der letzten Wochen mit vielen Rennen und Reisen war ich müde und hatte zu Beginn Mühe, meinen Rhythmus zu finden.» Dazu sei die Kälte am Morgen gekommen, die ihm nicht behagte. «Aber mit der Sonne sind die Lebensgeister zurückgekehrt. An der letzten Steigung vor dem Ziel habe ich versucht, Huber zu distanzieren, was mir gelungen ist. Ich wollte keinesfalls, dass es wie am letzten Samstag am Grand Raid nochmals zur Entscheidung in der Abfahrt kommt. Denn die war ziemlich rutschig», erklärte Sauser. Urs Huber sagte: «Ich habe mich letzte Woche noch lange über den Sieg am Grand Raid gefreut. Entsprechend wenig Zeit blieb mir, um mich auf den Nationalpark Marathon einzustellen. Dennoch ist es mir erstaunlich gut gelaufen.» Er sei gut den Chaschauna hochzukommen. Zurück im Engadin habe er jedoch die Beine gespürt. «In der letzten Steigung hat mich Sauser mit einem trockenen Antritt erwischt.» Lukas Buchli erreichte das Ziel als dritter und musste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht erst einmal hinsetzen. «In den ersten drei Rennstunden und in technischen Passagen, die stark geschüttelt haben, musste ich fest auf die Zähne beissen. So stark war die Pein.» Erst am Chaschauna hätten andere Schmerzen überhand genommen, sagte Buchli mit einer gehörigen Portion Galgenhumor. Es habe nur wenig gefehlt und er hätte mit Huber und Buchli mithalten können. «Das hat viel Adrenalin ausgelöst. Ich habe in diesem Moment die Rippen fast nicht mehr gespürt. Dieser dritte Platz ist für mich wie ein Sieg», kommentierte Buchli. So knapp wie noch nie endete das Rennen bei den Frauen, wo sich Schweizer Meisterin Ariane Kleinhans und Milena Landtwing einen erbitterten Zweikampf lieferten. Landtwing, die in Pontresina wohnt und 2011 in Scuol Schweizermeisterin geworden war, konnte ihre grössere Erfahrung ausspielen. In der Abfahrt vom Chaschauna schloss sie zu Kleinhans auf. «Das hat mich beflügelt, während es Ariane wahrscheinlich einen Dämpfer versetzte», erklärte Landtwing. In der letzten Steigung konnte sie die Bernerin schliesslich distanzieren. Den dritten Rang erreicht Vorjahressiegerin Jane Nüssli. Bei idealen Wetterbedingungen haben insgesamt knappt 2000 Bikerinnen und Biker am Nationalpark Marathon teilgenommen. Der Film zum Rennen: Link Männer (137 km): 1. Christoph Sauser (Sigriswil) 5:30:11. 2. Urs Huber (Jonen) 1:09. 3. Lukas Buchli (Samedan) 7:11. 4. Thomas Stoll (Osterfingen) 7:45. 5. Konny Looser (Hinwil) 9:44. 6. Erik Kleinhans (Rsa) 19:27. 7. Philipp Gerber (Aeschiried) 25:26. 8. Mattia Longa (It) 26:17. 9. Damian Perrin (Bern) 27:06. 10. Oliver Zurbrügg (Lauterbrunnen) 27:20. Frauen (137 km): 1. Milena Landtwing (Pontresina) 6:38:17. 2. Ariane Kleinhans (Thun) 0:53. 3. Jane Nüssli (Cham) 15:10. 4. Cornelia Hug (Amsoldingen) 27:31. 5. Andrea Fässler (Hochdorf) 33:52. Männer (103 km): 1. Andreas Hartmann (De) 4:29:13. 2. Daniel Jung (It) 3:17. 3. Joaquim Carmo (Zug) 10:16. 4. Jan Schär (Frauenkappelen) 10:17. 5. Valentin Fliri (It) 12:00. 6. Frauen (103 km): 1. Nadia Walker (Altdorf) 5:15:38. 2. Franziska Brun (Emmenbrücke) 7:12. 3. Susanne Tanner (Luzern) 8:09. 4. Margrit Abächerli (Erstfeld) 10:45. 5. Seraina Riatsch (Sent) 12:56. Männer (66 km): 1. Claudio Tschenett (St. Moritz) 2:49:43. 2. Stefan Vögeli (Wimmis) 7:27. 3. Martin Pixner (It) 9:56. Frauen (66 km): 1. Jenny Fay (Aus) 3:10:40. 2. Christine Moritz (Samedan) 9:27. 3. Ceryl Wyrsch (Sachseln) 18:50. Männer (47 km): 1. Beat Zimmermann (Volketswil) 1:31:28. 2. Daniel Huber (Felsberg) 0:28. 3. Fabian Bonderer (Malans) 0:29. Frauen (47 km): 1. Arina Riatsch (Sent) 1:40:42. 2. Alessia Nay (Zizers) 0:43. 3. Linda Muther (Port) 5:21. Zwischenstand iXS swiss bike classic 2010 (4/6): Link Frauen: 1. Cornelia Hug. Pressekontakte:
martin.platter@bluewin.ch, 079 231 87 18 (Pressedienst iXS Classic) Sechs Prüfungen zählt aktuell die grösste Schweizer Mountainbike-Marathon-Rennserie iXS swiss bike classic, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. Herausragend sind nach wie vor die beiden Teilnehmermagneten Nationalpark Bike Marathon in Scuol und das Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, die je um die 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlocken. Sportlich am wertvollsten sind heuer jedoch die Elsa Bike Trophy, die zugleich als Bikemarathon-Schweizermeisterscahft zählt. Und die o-tour in Alpnach, die auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes zählt. Bereits haben namhafte Fahrer wie Weltmeister Christoph Sauser und die zweifachen iXS-classic-Gesamtsieger sowie Schweizermeister Lukas Buchli und Urs Huber die Teilnahme in ihren Rennkalendern vermerkt. Buchli zählt erneut zur den Topfavoriten auf den Gesamtsieg. Namensgeber und Hauptsponsor der iXS swiss bike classic ist seit 2004 die iXS Sports Division, eine Tochterfirma der hostettler group (Sursee). |