Rennbericht |
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Urs Huber gewinnt Eiger Bike Challenge in neuer Bestzeit Mit einem langen Sprint von der Spitze aus hat Vorjahressieger Urs Huber zum dritten Mal die Eiger Bike Challenge gewonnen, fünf Sekunden vor Alexadre Moos, dem Sieger von 2009. Als Dritter erreichte Lukas Buchli das Ziel und übernimmt damit das iXS-classic-Leadertrikot. Bei den Frauen triumphierte wie erwartet Erika Dicht vor Andrea Kuster. Auch auf der Mitteldistanz kam es durch Konny Looser und Nadia Walker zu Favoritensiegen. Schon in der ersten Steigung zur Grossen Scheidegg setzte sich ein Quartett mit sämtlichen Favoriten ab: Urs Huber, Lukas Buchli, Alexandre Moos und Thomas Stoll. Aber erst im letzten Aufstieg zur Kleinen Scheidegg kristallisierte sich heraus, dass wohl nur noch Buchli, Huber und Moos, die alle das Rennen schon mindestens einmal für sich entschieden hatten, für einen erneuten Triumph in Frage kommen würden. Dann lancierte Buchli das Rennen neu. Seinem Tempodiktat hielt nur noch Huber stand. Beim Kulminationspunkt auf der Kleinen Scheidegg, etwa zwölf Kilometer vor dem Ziel, lag Moos bereits über eine Minute hinter dem Führungsduo zurück. Doch der Romand gab nicht auf und vermochte den Kontakt zu Buchli und Huber wieder herzustellen. Im Schlussspurt unterlag er schliesslich Huber, der seinen Sprint extra früh anzog, weil er um die explosive Endschnelligkeit von Moos wusste. Entscheidung in der Abfahrt «Meine Taktik ist voll aufgegangen. In der letzten Steigung vor dem Ziel hätte ich allerdings eher einen Zweikampf mit Buchli erwartet. Auf ihn habe ich mich während des Rennens auch ausgerichtet», sagte Huber im Ziel, das er auf einem Hardtail-Bike mit 29-Zoll-Rädern erreichte. Buchli, der nach wie vor auf 26-Zoll-Räder schwört, war sichtlich enttäuscht: «Das hätte uns nie passieren dürfen, dass Moos in der Abfahrt von der Kleinen Scheidegg wieder aufschliessen kann. Wir sind eindeutig nicht am Limit gefahren.» Buchli führte die verhaltene Fahrweise auf einen Sturz zurück, der ihn gleichenorts 2008 den Sieg gekostet hatte. «Mir liegt vor allem der obere Teil der Schlussabfahrt nicht besonders. Deshalb hab ich Tempo weg genommen», erklärte der Bündner. «Wenigstens bin ich auf dem Podest», sagte er in Anspielung auf das Ischgl-Ironbike, wo er in der Vorwoche in Führung fahrend wegen eines Raddefekte ebenfalls in der Schlussabfahrt noch auf den vierten Platz relegiert wurde. Ein wenig Trost brachte Buchli die Übernahme des iXS-classic-Leadertrikots. «Die Abfahrt war etwas zu kurz, um mich genügend erholen zu können», sagte Moos. Zudem habe Huber den Spurt etwas gar früh lanciert. Er habe keine Möglichkeit mehr gehabt zu kontern. «Immerhin weiss ich jetzt, dass meine Form im Hinblick auf die Marathon-Schweizermeisterschaft in zwei Wochen in Scuol stimmt. Buchli wird dort allerdings schwer zu schlagen sein», sagte Moos. Eine klare Sache war das Frauenrennen, das Erika Dicht überlegen gewann. Trotz eines Sturzes, bei dem sie sich die Lippe aufschlug, erreichte sie das Ziel über 50 Minuten vor der zweitplatzierten Andrea Kuster. iXS-classic-Leaderin Andrea Clement wurde Dritte. Erwartungsgemäss gingen die Mitteldistanzrennen aus. Konny Looser gewann überlegen vor Manuel Scheidegger und Vincenz Dumeni. Looser verzichtete auf die Langdistanz, weil er sich nach seinem Transalp-Sieg noch immer nicht in Vollbesitz seiner Kräfte fühlt. «Der Entscheid war richtig. Ich habe die Strapazen des Etappenrennens noch immer gespürt und wäre auf der Langdistanz gegen Ende wohl eingegangen», so Looser. «Während der Ferien im Wallis habe ich weiter an meiner Kondition gearbeitet», freute sich Nadia Walker über ihren Triumph über die Mitteldistanz. Resultate:(anklicken, wenn ausführlich gewünscht) Frauen (88 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 5:25:0. 2. Andre Kuster (Davos Dorf) 50:19. 3. Alexandra Clement (Altstätten SG) 51:13. Männer (55 km): 1. Konny Looser (Hinwil) 2:41:09. 2. Manuel Scheidegger (Gwatt) 4:29. 3. Vinzenz Dumeni (Andiast) 4:59. 4. Sämi Jud (Oetwil am See) 6:04. 5. Claude Koster (Rüfenacht BE) 6:26. Frauen (55 km): 1. Nadia Walker (Altdorf) 3:21:10. 2. Sarah Bosch (De) 9:17. 3. Susanne Tanner (Luzern) 9:32. Acht Prüfungen zählt die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 763 Kilometer und kraftraubende 26`666 Höhenmeter in den schönsten Bergregionen der Süd-, West-, Ost-, Südost- und Zentralschweiz zurückzulegen. |