Lukas Buchli übernimmt dank o-tour-Sieg die iXS-classic-Führung

In einem dramatischen Finale sichert sich Lukas Buchli seinen ersten o-tour-Sieg. Der Bündner knüpft dem zweitplatzierten Urs Huber knapp drei Minuten und damit auch das iXS-classic-Leadertrikot ab. Bei den Frauen schlägt Erika Dicht abermals Marathon-Weltmeisterin Esther Süss. Auf der Kurzdistanz triumphieren die beiden Europameister Konny Looser und Katrin Leumann.

Die Erfolgsserie von Lukas Buchli ist nahezu identisch mit der des Vorjahres. Nur das er diesmal auf den 88 Kilometer durch das malerische Sarneraatal nicht mehr vom Weg abkam und seine Überlegenheit in einen Sieg ummünzen konnte. «Ich habe sogar wieder am selben Ort angegriffen wie 2009. In der letzten grossen Steigung zum Ächerlipass habe ich das Tempo forciert und war bald alleine», ergänzt der Bündner. Mit etwas Glück summierten sich bis ins Ziel drei Minuten Vorsprung auf den bisherigen iXS-classic-Leader Urs Huber. Glück deshalb, weil Buchli mit einem beinahe platten Hinterrad über die Ziellinie rollte. «Den Schleicher muss ich mir am Schluss der letzten Abfahrt geholt haben», vermutet der neue iXS-classic-Führende. «Buchli hat jetzt die besseren Karten als ich», anerkannte der enttrohnte Leader Huber im Hinblick aufs Gesamtklassement. Vor dem Finale am Ironbike-Race am 26. September in Einsiedeln trennen die beiden Spitzenreiter nur 0,88 Punkte.

Reifenpannen en masse

Weniger Glück hatten Thomas Stoll und Thomas Zahnd, die wegen Reifen- bzw. Raddefekten zurück fielen. Ärgerlich für beide, denn Stoll fuhr an dritter Stelle, als das Malheur geschah. Er wurde noch vom Franzosen Thomas Dietsch passiert und landete auf dem vierten Platz. Zahnd musste gleich dreimal wegen Raddefekten vom Rad – ein Speichenbruch und zwei Platten – erreichte das Ziel dennoch als sechster direkt vor Local Martin Fanger. Der Ennetmooser spürte noch die Auswirkungen seines Trainingssturzes vor zwölf Tagen im Vorfeld der Mountainbike-Weltmeisterschaften im kanadischen Mont-Sainte-Anne. «Die WM und besonders die Folgen des Sturzes kosteten sehr viel Energie. Das habe ich heute gespürt. Ich denke, dass ich nicht mehr in Topverfassung angetreten bin», gab sich Fanger selbstkritisch. Er habe gewusst, dass es schwierig werden würde, mit den Besten mitzuhalten. Dazu kam der Respekt vom erneuten Stürzen. «Mit dem siebten Platz bin ich aber klar nicht zufrieden», meinte Fanger abschliessend.

Routinemässig spulte Erika Dicht ihr Pensum ab. Gegen Rennende spürte auch sie die Distanz: «In der Steigung zum Ächerlipass hatte ich keine guten Beine mehr. Die Muskeln begannen sich zu verkrampfen.» Mit den schwierigen Abfahrten kam Dicht dagegen gut zurecht. Schade findet sie, dass ihr wegen dem krankheitsbedingten Forfait am Nationalpark Bike-Marathon nun ein Resultat für den Sieg in der Gesamtwertung fehlt. Doch die Gesundheit gehe vor.

Müde von der Zeitverschiebung

Mühe mit der Zeitverschiebung von Kanada bekundete Esther Süss, die als Zweite ins Ziel kam. «Ich habe die ganze Woche schlecht geschlafen. Dazu kam noch eine leichte Erkältung wegen der Klimaanlage im Flugzeug», erklärte die Bikemarathon-Weltmeisterin, die seit ihrer Rückkehr auch im Berufsleben eine Marathonleistung gezeigt hat. Am Dienstagmorgen in der früh landete die Cross-Country-Kaderfahrerin mit der Nationalmannschaft in Kloten. Anstatt sich danach ins Bett zu legen, unterrichtete die Werklehrerin wie gewohnt in ihrer Primarschule in Küttigen. Sie sei froh, wenn die Saison zuende sei, fügte sie noch an. Hinter Tamara Horn erreichte mit Nathalie Schneitter eine weitere WM-Teilnehmerin als Vierte das Ziel vor iXS-classic-Leaderin Anita Steiner. Rund eine halbe Stunde büsste Schneitter auf Siegerin Dicht ein.