Rennbericht |
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Lukas Buchli gewinnt erneut, Andrea Kuster überraschend den Nationalpark-Marathon Der Nationalpark-Bike-Marathon hat exakt gleich geendet wie im Vorjahr. Es siegte Lukas Buchli vor Urs Huber. Bei den Frauen setzte sich nach den krankheitsbedingten Forfait von Erika Dicht dagegen überraschend Andrea Kuster vor Anita Steiner durch. iXS-classic-Leader sind Huber und Steiner. Die Schweizer Marathon-Cracks fackelten nicht lange nach dem Startschuss am Fuss der langen Steigung durch die Val S-charl nach Costainas. Mit hohem Tempo wollten sie die beiden favorisierten Teamkollegen Karl Platt und Thomas Dietsch in die Defensive zwingen. Das Duo hatte in der Vorwoche überlegen den ebenfalls 138 Kilometer langen Grand Raid im Wallis gewonnen, mit rund 6000 Höhenmetern einer der härtesten seiner Art. Im Engadin galt es zwar «nur» 4000 Höhenmeter zu überwinden. Dafür sorgten die garstigen Wetterbedingungen mit Regen, Wind und kühlen Temperaturen für zusätzliche Härte. Motivierter Moos schlecht belohnt Zuerst verschärfte Alexandre Moos das Tempo. Kurz darauf stieg ihm Huber nach. Als auch noch Buchli zum Spitzenduo aufschloss, war die Vorentscheidung gefallen. Zu dritt nahm man den Rest des Tagespensums in Angriff, das inzwischen auf 115 Kilometer geschmolzen war. Bei Platt schien die Taktik zu wirken. «Das Wetter setzte mir arg zu. Bei jedem Verpflegungsposten spielte ich mit den Gedanken, aufzugeben», gab der Deutsche Bike-Transalp-Sieger später im Ziel zu. Sein Teamkollege Dietsch, im Vorjahr noch Dritter in Scuol, ermunterte ihn jedoch, weiterzufahren. Der richtige Tipp, wie sich herausstellen sollte. Denn Moos wurde von einem Reifendefekt zurückgeworfen. Während sich Buchli und Huber auf dem Weg zum Dach der Tour auf dem 2700 Meter hohen Chaschauna-Pass einen erbitterten Abnützungskampf lieferten, der Buchli schliesslich erneut für sich entscheid, erwachte an gleicher Stelle der Kampfgeist von Platt. Buchli reüssierte erneut am Chaschauna Nach dem Chaschauna Richtung Zernez hatte Buchli bereits fünf Minuten Vorsprung auf Huber herausgefahren. Dieser wiederum lag fast mit derselben Marge komfortabel vor dem Verfolgerduo Moos/Platt. Platt führte jedoch keinen Meter im Gegenwind nach Scuol. In der Steigung nach Ardez setzte er sich schliesslich vom Romand ab und holte sich noch den dritten Platz. «Moos hatte am Morgen mit seiner Tempovorlage einen souveränen Eindruck hinterlassen. Ich sah deshalb keine Veranlassung, mich an der Führungsarbeit zu beteiligen», erklärte Platt seine abgebrühte Taktik. «Das Quälendste am ganzen Rennen war die Ungewissheit, ob Huber nochmals aufschliessen kann», fasste Buchli seinen Einsatz zusammen. Er habe gespürt, dass sich seine Leistungsreserven langsam dem Ende neigten. Aber nicht nur Buchli kämpfte mit diesem Symptom. «Buchli hat mich am Chaschauna mit seiner Tempoverschärfung genau auf dem falschen Fuss erwischt und konnte seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen», erklärte Huber. An der Eiger Bike Challenge in Grindelwald bei gleichen Wetterbedingungen hatte Huber Buchli zwei Wochen zuvor im Finale mit einem trockenen Antritt noch um wenige Sekunden geschlagen und sich so die Führung in der iXS swiss bike classic gesichert. Frauenrennen unter neuen Vorzeichen Ohne iXS-classic-Leaderin musste das Rennen der Frauen auskommen. Marathon-Weltmeisterin Esther Süss verzichtete zugunsten von Cross-Country-Weltcupfinal und -Weltmeisterschaften in Übersee. Auch Favoritin Erika Dicht musste im letzten Moment krankheitsbedingt Forfait erklären. Vorjahressiegerin Milena Landtwing aus St. Moritz gab bereits nach wenigen Kilometern auf. So wurde Anita Steiner nach halber Distanz mit deutlichem Vorsprung als erste Frau gesichtet. Die 44-Jährige, die heuer nach ihrem dritten Platz am Swiss Bike Masters in Küblis bereits ins iXS-classic-Leadertrikot geschlüpft war, es jedoch nach der Eiger Bike Challenge wieder an Süss abgeben musste. Doch die Einsiedelerin hat nach ihrem schweren Sturz im Vorjahr zu viel Respekt in den Abfahrten. Nicht so Andrea Kuster. Die 37-jährige Davoserin hat sich nicht nur als ausdauernde Marathon-Fahrerin einen Namen gemacht, sondern auch als begnadete Downhillerin. Diese Kombination gereichte ihr letztlich zum Sieg, denn Steiner verlor vor allem in den glitschigen Abfahrten sehr viel Zeit und hatte auf den letzten Kilometern gegen die stark aufkommende Kuster keine Chance. Sie tröstete sich mit der nochmaligen Übernahme des iXS-classic-Leadertrikots. «Mit diesem Sieg habe ich nicht gerechnet. Ich glaubte es erst, als ich die Ziellinie überfahren habe», freute sich Kuster im Ziel. Ein Sieg, der ihr als Elite- und Nationalkaderfahrern stets verwehrt blieb. Zufrieden waren auch die Veranstalter, die trotz schlechtem Wetter 1900 Anmeldungen verbuchen konnten. Nächstes Jahr sollen es noch mehr werden. Dann findet die 10. Austragung des Nationalpark Bike Marathon statt und zugleich die Bikemarathon-Schweizermeisterschaften. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht)Männer (138 km): 1. Lukas Buchli (Safien Platz) 5:45:38. 2. Urs Huber (Jonen) 8:00. 3. Karl Platt (De) 13:14. 4. Alexandre Moos (Miège) 17:26. 5. Thomas Dietsch (Fr) 21:53. 6. Thomas Zahnd (Noflen, BE) 23:22. 7. Friedrich Dähler (Ettingen) 38.12. 8. Jakob Nimpf (Ö) 39:57. 9. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 45:08. 10. Stefan Roffler (Chur) 45:40. Frauen (138 km): 1. Andrea Kuster (Davos Dorf) 7:41:49. 2. Anita Steiner (Einsiedeln) 1:35. 3. Magrit Abächerli (Silenen) 12:53. 4. Helene Gehrig 23:01. 5. Silvia Mölk (Chur) 33:59. Männer (104 km): 1. Konny Looser (Hinwil) 4:40:09. 2. Marc Metzler (Balgach) 7:42. 3. Andreas Kleiber (De). Frauen (104 km): 1. Ariane Lüthi (Thun) 5:58:45. 2. Nadia Walker (Altdorf, UR) 1:57. 3. Sofia Pezzatti (Biasca) 3:49. Männer (71 km): 1. Mattia Longa (It) 2:58:26. 2. Mike Schuler (Alpthal) 6:53. 3. Severin Nowak (St. Ursen) 15:36. Frauen (71 km): 1. Annelies Schäpfer (Halden) 4:35:32. 2. Andrea Aeberhard (Hochdorf) 1:21. 3. Andrea Arnold (Silenen) 1:41. Männer (46 km): 1. Daniel Huber (Felsberg) 1:40:14. 2. Renato Gubser (Domat/Ems) 0:13. 3. Andreas Brunner (Wilderswil) 2:45. Frauen (46 km): 1. Natascha Leonardi (Puschlav) 1:56:55. 2. Sabrina Camenisch (Felsberg) gl. Zt. 3. Nicole Hofer (Matzingen) 1:24. Zwischenstand iXS swiss bike classic (6/8): Link Frauen: 1. Anita Steiner (Einsiedeln) 375,6. 2. Esther Süss (Küttigen) 299,22. 3. Fanny Martinet (Martigny) 247,74. Fun Herren: 1. Hansjürg Gerber (Thun) 498,23. 2. Daniel Christen (Ennetbürgen) 476,16. 3. Marcel Urech (Hallwil) 474,76. Mitteldistanz Herren: 1. Gusti Wildhaber (Walenstadt) 241,72. 2. Bastien Bugnard (Charmey) 230,23. 3. Stefan Dütscher (Chur) 228,27. Mitteldistanz Frauen: 1. Nadja Walker (Altdorf) 247,55. 2. Franziska Brun (Emmenbrücke) 223,82. 3. Corina Jörg (Chur) 211,47. Pressekontakte:
martin.platter@bluewin.ch, 079 231 87 18 (iXS Classic) Acht Prüfungen zählt die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 763 Kilometer und kraftraubende 26`666 Höhenmeter in den schönsten Bergregionen der Süd-, West-, Ost-, Südost- und Zentralschweiz zurückzulegen. |