Rennbericht |
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Thomas Stoll wurde der Favoritenrolle gerecht Erwartungsgemäss hat Thomas Stoll zum zweiten Mal nach 2007 das Goldenrace in Schleitheim gewonnen vor Frédéric Frech und Friedrich Dähler. Bei den Frauen triumphierte nicht ganz überraschend mit Anita Steiner die «Grand Dame» des Bike-Marathons. «Natürlich wurde ich als Favorit gehandelt. Aber das Rennen musste ich erst gewinnen», relativierte Thomas Stoll, nachdem er die hohen Erwartungen erfüllt hatte. Der Lokalmatador setzte sich dazu zwei Ziele: In einer ersten Phase fuhr er über die drei ersten Steigungen des Randen einen deutlichen Vorsprung von dreieinhalb Minuten heraus. Nach diesem topographisch strengen Teil, vergrösserte er den Vorsprung in einer zweiten Phase kontinuierlich. Schlussendlich fuhr der Osterfinger 80 der 90 km um Schaffhausen entlang dem Grenzgebiet bis nach Deutschland bei hochsommerlichen Temperaturen allein. Den Ausblick auf die sanft geformte Hügellandschaft mit Reben und verschieden farbigen Getreidefeldern könne er zwar nur im Training geniessen. Aber der Heimvorteil war für den Sieg bedeutsam. «Es ist für mich eine Herausforderung, meine Trainingsstrecke auf dem Randen jährlich im Renntempo zu fahren. Meine hervorragende Streckenkenntnis erleichtert es mir, das Rennen in sinnvolle Zwischenziele zu gliedern, mich selber zu motivieren und gezielt zu entspannen», erklärte Stoll. Ausserdem werde er von «seinem Publikum» besonders lautstark ins Ziel getragen. Nach dem dritten Lauf der iXS swiss bike classic-Serie hat er seine Leaderposition weiter ausgebaut. Es gilt jedoch anzumerken, dass drei der insgesamt acht Prüfungen als Streichresultate abgebucht werden. Die stärksten nationalen Konkurrenten Urs Huber du Lukas Buchli weilten deshalb gleichentags an der MTB-Marathon-Europameisterschaft in Montebelluna. Als Zweiter erreichte Frédéric Frech das Ziel. Der Franzose ist in der Schweizer Marathon-Szene ein alter Bekannter mit zahlreichen Erfolgen. Seit zwei Jahren bestreitet er vorwiegend die Rennen in seinem Heimatland. Der Dritte, Friedrich Dähler, freut sich über den ersten Podestplatz, nachdem er vor zwei Wochen beim zweiten iXS-classic-Lauf in Estavayer-le-Lac das Ziel als Zehnter erreicht hatte. Mit Anita Steiner siegt bei den Frauen «Alter vor Schönheit» Obwohl die kurze und schnelle Strecke Anita Steiner nicht liegt, hat sie die Zweitplatzierte Tamara Horn um zehn, die drittplatzierte Deutsche Stefanie Mollnauer um 15 Minuten distanziert. Fanny Martinet erreichte das Ziel als Vierte bereits mit fast einer halben Stunde Rückstand. Dass in diesem Rennen «Alter vor Schönheit» siegte, lag nicht nur am Jahrgang (1966) der gestandenen Siegerin, sondern an ihrer Gesundheit. Vor einem Jahr mit dem Mountainbike schwer verunfallt, hatte sie sich das Gesicht schwer verletzt. Auch jetzt hat sie beinahe wöchentlich einen Zahnarzttermin, wo kleinere Operationen und Zahnbehandlungen durchgeführt werden. Sie entscheide deshalb spontan, wann sie an Rennen starte, und freue sich dann vor allem auf steile Aufstiege, «denn das ist nicht nur meine Stärke, sondern auch weniger gefährlich», fügt mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht): Frauen (90 km): 1. Anita Steiner (Einsiedeln) 4:20:47. 2. Tamara Horn (Rosshäusern) 10:54. 3. Stefanie Mollnhauer (D-Lindau) 14:39. Herren (60 km): 1. Patrick Luzinger (Ennenda) 2:17:57. 2. Benoit Beaud (Genf) 1:23. 3. Michael Wicki (Widnau) 1:28. 4. Oliver Schär (Rafz) 1:32. 5. Gusti Wildhaber (Walenstadt) 4:36. Frauen (60 km): 1. Nadia Walker (Altdorf) 2:41:54. Zwischenstand iXS swiss bike classic (3/8): Link |