Rennbericht |
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Andreas Kugler und Esther Süss sind Marathon-Schweizermeister Am Monte Generoso Bikemarathon hat Andreas Kugler seinen ersten Schweizermeister-Titel gewonnen vor seinem Merida-Teamkollegen Ralph Näf und dem wieder erstarken Thomas Stoll. Von Defekten aus der Entscheidung geworfen wurden dagegen die Titelanwärter Lukas Buchli, Alexandre Moos und Urs Huber. Bei den Frauen war wie erwartet Esther Süss überragend. Die Titelverteidigerin distanzierte die folgenden Petra Henzi und Fabienne Heinzmann um mehr als eine halbe Stunde. Bereits an der Europameisterschaft 2006 in Italien waren Näf, Stoll und Kugler gemeinsam auf dem Podium gestanden. Diesmal durfte sich aber nicht Näf, sondern Kugler die Goldmedaille umhängen lassen. «Bergauf bin ich meinen Rhythmus gefahren. Bergab habe ich nicht alles riskiert», fasste der Arboner seine Taktik zusammen. «Als Ralph in der Abfahrt nach dem Monte Generoso (km 60) zu mir aufschloss, wusste ich, dass er mir bei einem Defekt mit Material aushelfen würde. Da begann ich an meinen Sieg zu glauben.» Näf freute sich mit seinem Teamkollegen: «Es war mein Ziel, Andi bei seinem Titelgewinn zu unterstützen», sagte der Andwiler, der mit plattem Reifen im Ziel eintraf. «Das war knapp. Sonst hatten wir keine Defekte zu beklagen.» Nicht so Thomas Stoll, dem früh im Rennen eine Speiche im Hinterrad gebrochen war. Das Rad hielt der Belastung dennoch stand. Entsprechend glücklich war der Osterfinger mit seinem dritten Platz: «Um möglichst pannenfrei über die Runde zu kommen, habe ich extra nicht das leichteste Material genommen», sagte der Monte Generoso-Sieger von 2006. Nach zwei Jahren ohne Exploit habe er sich auch nicht mit Medaillengedanken unter Druck gesetzt, sondern sei einfach sein Tempo gefahren, führte Stoll aus. Weniger glückliche Co-Favoriten Weniger Glück hatten die Co-Favoriten Lukas Buchli, Urs Huber und Alexandre Moos. Titelverteidiger Moos forcierte in der ersten langen Steigung nach Alpe Bonello zwar immer wieder das Tempo. Noch vor dem Höhepunkt bei Prabello, wo die Strecke über die Grenze nach Italien führt, banden ihn jedoch Probleme mit der Schaltung zurück, die ihn später sogar zur Aufgabe zwangen. In der Abfahrt von Prabello erwischte es auch Urs Huber. Mit komplett demolierter Karbonfelge wartete er bei einem Reparaturposten auf seinen Teamkollegen Konny Looser, der ihm sein Hinterrad abtreten musste, da der Posten keine solchen führte und Huber seine Titelhoffnungen aufgrund des geringen Rückstandes noch nicht abgeschrieben hatte. Doch Huber trashte in der nächsten Abfahrt auch Loosers Hinterrad. Kaum war das Rad erneut gewechselt, steckte ein grosser Nagel im Reifen. «Es ist zum Haare raufen. Im Training bin ich die Strecke mit dem gleichen Material siebenmal abgefahren und hatte keinen einzigen Defekt. Aber immer an der Schweizer Meisterschaft ist der Wurm drin», ärgerte sich Huber, der das Ziel aber dennoch im fünften Rang erreichte. Hinter Lukas Buchli, der etliche Kilometer an der Spitze gefahren war. «Als mich Kugler auf dem Römerweg einholte, versuchte ich sein Tempo zu halten. Dabei habe ich wohl überdreht. Im Finale hatte ich dann auch noch einen Platten, der wohl aber nichts mehr an meiner Klassierung geändert hat», erklärte der viertplatzierte Buchli. In einer Woche werden die Karten allerdings bereits neu gemischt. Dann steht der zweite Lauf der iXS swiss bike classic in Estavayer-le-Lac auf dem Programm. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht) Frauen (94 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:15:05. 2. Petra Henzi (Rombach) 34:51. 3. Fabienne Heinzmann (Visperterminen) 38:11. 4. Sofia Pezzati (Biasca) 52:30. 5. Andrea Kuster (Davos Dorf) 1:03:28. Pressedienst: Martin Platter, 079 231 87 18
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