Rennbericht |
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Elfter Saisonsieg von Urs Huber in Einsiedeln Antonia Wipfli schlägt Esther Süss bei den Frauen Bei idealen äusseren Bedingungen hat Urs Huber am Ironbike Race in Einsiedeln Saisonsieg Nummer elf eingefahren bereits der sechste in der iXS classic. Erst 300 Meter vor dem Ziel des 101 km-Rennens konnte der iXS-classic-Gesamtsieger seinen letzten Verfolger Thomas Stoll entscheidend distanzieren. Dritter wurde Thomas Zahnd, der vom Defektpech des Schweizermeisters Lukas Buchli profitierte. Sandro Spaeth erreichte in seinem letzten Schweizer Rennen den fünften Platz. Bei den Frauen erreichte Antonia Wipfli ihren zweiten Saisonsieg vor Esther Süss. Das Rennen entwickelte sich vom Start weg zum kombinierten Zweiermannschaftsfahren der beiden BiXS-Teamkollegen Thomas Stoll und Lukas Buchli und der beiden Stöckli-Mannschaftskollegen Urs Huber und Thomas Zahnd. Früh abreissen lassen musste Sandro Spaeth, der in der Vorwoche von einer Erkältung heimgesucht wurde und deshalb nicht in Vollbesitz seiner Kräfte war. In der Abfahrt vom Spirstock wurde aus dem Quartett ein Trio. Zahnd musste seine Kontrahenten in einer Laufpassage ziehen lassen. Nicht nur das: In der Abfahrt vom Spirstock nach Brunni zwischen Kilometer 74 und 84 drückten Stoll und Buchli derart aufs Tempo, dass es auch Huber zu schnell wurde. 30 Sekunden fuhr das Duo heraus, wurde in Brunni jedoch falsch geleitet. Bis sie wieder auf der regulären Strecke waren, hatte Huber seinen Rückstand wieder wettgemacht. Vor der letzten Verpflegung in Alpthal, rund zehn Kilometer vor dem Ziel, hatte Buchli einen Reifendefekt. «Ich war bereits in der Anfahrt zum Spirstock am Limit und musste noch mal alles geben, als Huber in der letzten Steigung nach Strichen angriff. Als er in Einsiedeln zu Spurten begann, bekam ich einen Krampf in der Wade», schildert Stoll das spannende Finale. «Als ich Stoll in der letzten Steigung nicht distanzieren konnte, habe ich mich auf den Sprint konzentriert. Auf dem Platz der Klosterkirche konnte ich ihn abhängen», erklärte Huber seine Taktik. Enttäuschung bei Stoll und Buchli Entsprechend enttäuscht waren Stoll und Buchli über die Ränge zwei und vier. Zahnd dagegen war zufrieden über seinen mit Glück errungenen dritten Platz. Spaeth dagegen hatte bei der Zieldurchfahrt Tränen in den Augen. «Es hat mich schon beim Start berührt, als ich auf mein letztes Rennen angesprochen wurde. Nun ist es tatsächlich fertig und ich finde es irgendwie schade», erklärte Spaeth. Er habe sich auch nicht mehr quälen können und habe die Fahrt genossen, so gut es ging. «Sehr gefreut hat mich das Publikum. Ich hatte hier noch nie soviel Applaus und aufmunternde Zurufe wie in diesem Jahr», resümierte Spaeth. In der iXS-classic-Schlusswertung bleibt alles beim Alten: Huber vor Buchli, Zahnd und Stoll. Bei den Frauen gewann überraschend Antonia Wipfli. Nachdem Esther Süss einen Reifendefekt erlitt, war es auch um ihre Motivation geschehen. Wipfli dagegen hatte bereits in der Vorwoche in Gruyère gewonnen und verwaltete ihren Vorsprung topmotiviert. Das iXS-classic-Schlussklassement war bereits vor dem Finale festgestanden: Süss vor Wipfli und der Zugerin Jane Nüssli, die auch im Finale den dritten Rang erreichte. Noch offen war die Ausgangslage bei den Herren auf der Kurzdistanz. Mit dem zweiten Platz hinter Fabian Giger sicherte sich Leader Konny Looser nun definitiv auch die Schlusswertung von Daniel Schütz und Philipp Gerber. Bei den Frauen war Erika Dicht einmal mehr eine Klasse für sich. Die SM-Zweite gewann mit über zwölf Minuten Vorsprung auf die überraschende Giuliana Frei-Vitali und Milena Landtwing. Im Schlussklassement stand Dicht bereits nach der vierten von sieben iXS-classic-Prüfungen als Gesamtsiegerin fest. Zweite wurde Corina Gantenbein vor Karin Mathis. Dank des schönen Wetters konnten die Veranstalter mit 2197 Gestartete den zweithöchsten Andrang in der zwölfjährigen Geschichte des Ironbike verzeichnen dabei 700, die erstmals am Ironbike Race starteten. Resultate: Frauen (101 km): 1. Antonia Wipfli (Seedorf, UR) 5:12:54. 2. Esther Süss (Küttigen) 8:56. 3. Jane Nüssli (Zug) 37:14. Herren (77 km): 1. Fabian Giger (Rieden, SG) 3:14:50. 2. Konny Looser (Hinwil) 2:21. 3. Silvio Büsser (Rüti, ZH) 4:20. 4. Hans Isenschmid (Malters) 6:35. 5. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 7:20. 6. Jakob Oswald (Grabs) 11:20. 7. Cyrill Rüttimann (Baar) 11:55. 8. Patrick Leuzinger (Ennenda) 12:18. 9. Reto Wolf (Ottenbach) 14:28. 10. Matthias Lauk (Dietikon) 14:46. Frauen (77 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 3:33:01. 2. Giuliana Frei Vitali (Rümlang) 12:16. 3. Milena Landtwing (Zug) 13:20. 4. Judith Huonder (Zürich) 27:26. 5. Corian Gantenbein (Zizers) 35:26. iXS swiss bike classic Frauen: 1. Esther Süss, 400. Stand Kurzdistanz, Schlussstand: Frauen: 1. Erika Dicht, 200. Sieben Prüfungen umfasst die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 691 Kilometer und kraftraubende 23`860 Höhenmeter (!) in den schönsten Bergregionen der Deutsch-, Süd-, Südost- und Westschweiz zurückzulegen. Punkto Teilnehmer- und Zuschauerzahlen ist die iXS Swiss Bike Classic unerreicht. Mehr als 14`000 Starts und rund 60`000 Zuschauer haben die Veranstalter letztes Jahr verzeichnet. Höhepunkt ist jeweils das Swiss Bike Masters in Küblis mit rund 2`500 Teilnehmenden und 25`000 Zuschauern. |