Rennbericht
6. Lauf iXS swiss bike classic 2008
Nationalpark Bike Marathon Scuol
30. August 2008

 

Fünfter iXS-classic-Sieg von Urs Huber in Scuol – Esther Süss siegt abermals bei den Frauen

Bei Sonnenschein und heissen Temperaturen hat Urs Huber am Nationalpark Bike Marathon seinen 9. Saisonsieg erreicht, der fünfte innerhalb der iXS swiss bike classic. Wie bereits am Grand Raid vor einer Woche wurde Thomas Stoll Zweiter vor Thomas Zahnd. Bei den Frauen jubelte erneut Esther Süss vor Antonia Wipfli und Anita Steiner.

(pd.) Bereits wenige Kilometer nach dem Startschuss distanzierte sich ein Quartett nach bekanntem Muster unter dem Tempodiktat von Urs Huber, dem Thomas Stoll, Thomas Zahnd und Manuel Scheidegger angehörten. Stoll und Scheidegger mussten jedoch abreissen lassen, als Huber mit unverminderter Härte nach Fuldera auch noch die Steigung Richtung Val Mora hochpowerte. Oben angekommen suchten Zahnd und Huber mit gemeinsamen Kräften das Weite. Doch dabei übernahm sich Zahnd und musste Huber ziehen lassen. Der Chaschauna-Pass, mit knapp 2700 Meter Höhe, das Dach der 138-Kilometer-Runde um den Schweizer Nationalpark, war auch diesmal das Pièce de Résistance. Während Huber diesmal keine Mühe bekundete (er war letztes Jahr in der Abfahrt mit einem Biker kollidiert, der seine Fahrlinie kreuzte) und seinen Vorsprung munter weiter ausbaute, brach Zahnd ein. «Ich bettelte bei jeden Hobbyfahrer nach etwas Essbarem, so schwach fühlte ich mich», schilderte er seinen Hungerast. Thomas Stoll büsste für das hohe Anfangstempo, teilte sein Rennen jedoch klüger ein und schob sich auf den zweiten Platz vor, den er bis ins Ziel verteidigte. Zahnd erreichte das Ziel als Dritter vor Till Marx, Marco Lang und Manuel Scheidegger.

«Eigentlich wollte ich heute piano fahren. Als Stoll nach Fuldera jedoch abreissen liess, wusste ich, dass wir nun Gas geben müssen. Doch Zahnd hielt dem Tempo nicht stand und schon war ich wieder alleine», schilderte Huber den Rennverlauf. Am Vortag war er bei der Streckenbesichtigung noch auf einer Asphaltpassage ausgerutscht und mit hoher Geschwindigkeit zu Fall gekommen. Doch weder der Sturz noch die Strapazen bei seinem Grand-Raid-Sieg in der Vorwoche vermochten Huber etwas anzuhaben. «Ich wusste, dass ich hier tendenziell eher mehr Reserven haben würde. Denn in der Vorwoche des Grand Raid war ich noch einen Tag krank», relativierte Huber. Beim Drücken in den Steigungen habe er den Grand-Raid in den Beinen aber schon noch gespürt. Thomas Stoll war sichtlich erschöpft, als er das Ziel erreichte. «Die Erholungszeit nach dem Grand Raid war für mich eindeutig zu kurz», entgegnete er auf die Frage, weshalb er das Tempo von Huber und Zahnd nicht mitgegangen sei. Teamkollege und Schweizermeister Lukas Buchli, der wegen der Sturzverletzungen, die er sich am Eiger Bike zugezogen hatte, auf den Start verzichtete, munterte Stoll vom Streckenrand aus nach Kräften auf.

Fürchterlicher Einbruch
«Ich hatte einer der fürchterlichsten Einbrüche in meiner Karriere. In der Steigung zum Chaschauna, die ich fast nicht hochkam, überlegte ich mir ernsthaft umzukehren», erklärte Zahnd. Schade, er habe sich mehr erhofft und sich anfangs auch so gefühlt. «Vermutlich war ich im Val Mora zu euphorisch und habe zu viel geführt», vermutet Zahnd als Grund für seinen Hungerast.

«Ich liess mich nicht vom Tempo von Antonia Wipfli und Anita Steiner in der Anfangssteigung irritieren sondern suchte meinen eigenen Rhythmus, den ich durchzog», umschrieb Esther Süss ihr Erfolgsrezept. Wie Wipfli, die das Ziel mit nur 3:18 Minuten Rückstand als Zweite erreichte, kam Süss nicht ohne Sturz über die Runde, der aber in beiden Fällen glimpflich ausging. «Ich hatte zu Beginn schlechte Beine. Doch dann liefs immer besser», freute sich Wipfli. Dritte wurde Anita Steiner, die 17:33 auf die Siegerzeit von Süss einbüsste. «Die Strecke lag mir noch nie. Zu viele rutschige Abfahrten auf losen Steinen. Doch die Gegend ist wunderschön», fasste Steiner zusammen.

Auf der Kurzdistanz triumphierte wie im Vorjahr Michael Hutter. Leder bleibt Konny Kooser, der das Ziel als Zweiter erreichte. Auch bei den Frauen war wieder Erika Dicht die Schnellste, diesmal aber in einer eigenen Klasse. Die Lehrerin aus Klosters distanzierte die zweitplatzierte Milena Landtwing um über eine halbe Stunde. Fast genau die Zeit, um die Dicht ihren eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr verbesserte. Sie feierte in der iXS classic bereits den sechsten Laufsieg in Folge.

Resultate:
Herren (138 km): 1. Urs Huber (Jonen) 5:51:34. 2. Thomas Stoll (Osterfingen) 12:19. 3. Thomas Zahnd (Noflen, BE) 14:52. 4. Till Marx (Kaltacker) 21:03. 5. Marco Lang (Zeinigen) 24:23. 6. Manuel Scheidegger (Uetendorf) 27:53. 7. Stefan Roffler (Chur) 34:06. 8. René Hürlimann (Unterägeri) 35:11. 9. Damian Perrin (Wichtrach) 36:09. 10. Norbert Wyss (Paspels) 37:30.

Frauen (138 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 6:55:07. 2. Antonia Wipfli (Seedorf, UR) 3:18. 3. Anita Steiner (Einsiedeln) 17:33.

Herren (104 km): 1. Michael Hutter (Balgach) 4.35:32. 2. Konny Looser (Hinwil) 5:29. 3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 13:53. 4. Jakob Oswald (Grabs) 14:43. 5. Paolo Gugelmann (Camorino) 18:34. 6. Rudolf Biedermann (Plaffeien) 19:04. 7. Philipp Gerber (Aeschi bei Spiez) 19:50. 8. Daniel Schütz (Schaffhausen) 20:28. 9. Urs Baumann (Igis) 20:46. 10. Renzo Baggenstoss (Steg im Tösstal) 29:44.

Frauen (104 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 5:01:00. 2. Milena Landtwing (Zug) 31:12. 3. Judith Huonder (Zürich) 33:20. 4. Corian Gantenbein (Zizers) 49:01. 5. Daniela Hartmann (Zizers) 52:29. 

Stand Langdistanz 4/7:
Herren: 1. Urs Huber, 400. 2. Lukas Buchli, 392,04. 3. Thomas Zahnd 390,33.

Frauen: 1. Esther Süss, 400.

Stand Kurzdistanz 4/7:
Herren: Konny Looser, 197,45. 2. Daniel Schütz, 195,85. 3. Büsser Silvio 194,89.

Frauen: 1. Erika Dicht, 200.

Sieben Prüfungen umfasst die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 691 Kilometer und kraftraubende 24`060 Höhenmeter (!) in den schönsten Bergregionen der Deutsch-, Süd-, Südost- und Westschweiz zurückzulegen. Punkto Teilnehmer- und Zuschauerzahlen sucht die iXS Swiss Bike Classic ihresgleichen. Mehr als 14`000 Starts und rund 60`000 Zuschauer haben die Veranstalter letztes Jahr verzeichnet. Höhepunkt ist jeweils das Swiss Bike Masters in Küblis mit rund 2`500 Teilnehmenden und 25`000 Zuschauern.

Sieben Prüfungen umfasst die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 691 Kilometer und kraftraubende 23`860 Höhenmeter (!) in den schönsten Bergregionen der Deutsch-, Süd-, Südost- und Westschweiz zurückzulegen. Punkto Teilnehmer- und Zuschauerzahlen ist die iXS Swiss Bike Classic unerreicht. Mehr als 14`000 Starts und rund 60`000 Zuschauer haben die Veranstalter letztes Jahr verzeichnet. Höhepunkt ist jeweils das Swiss Bike Masters in Küblis mit rund 2`500 Teilnehmenden und 25`000 Zuschauern.

Die 7 Läufe der iXS swiss bike classic 2008
01.06.2008, Monte Generoso Bike Marathon, Mendrisio/TI
08.06.2008, Elsa Bike Trophy, Estavayer-le-Lac/FR
29.06.2008, EKS-Goldenrace, Schleitheim/SH
20.07.2008, Swiss-Bike-Masters, Küblis/GR
17.08.2008, Eiger Bike Challenge, Grindelwald/BE
30.08.2008, Nationalpark Bike Marathon, Scuol/GR
28.09.2008, Iron Bike Race, Einsiedeln/SZ

Urs Huber siegt und siegt...
Spitze mit Huber vor Stoll und Scheidegger.
In Steinen eingebetteter Thomas Stoll.
Fahrt durchs malerische Val Mora.
Manuel Scheidegger mit Spass im Val Mora.
Erfrischung im Val Mora.
Pittoreske Aussicht in Livigno.
Till Marx auf der Verfolgung der Spitze.
Familiäre Stimmung nach Lavin.
Urs Huber siegessicher bereits 20 km vor dem Ziel.
Antonia Wipfli gibt Gas.
Esther Süss freut sich über ihren sechsten iXS-classic-Sieg.
Strahlende Siegerinnen: Antonia Wipfli (li. 2.) Sieger Esther Süss, Anita Steiner
Tom Stoll (li., 2.) Sieger Urs Huber und der drittplatzierte Thomas Zahnd
Die iXS swiss bike claissc-Leader: Huber, Süss (LD), Dicht, Looser (KD von L-R).