Rennbericht |
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iXS-classic-Vorjahressieger Urs Huber und Esther Süss brillieren mit Auftaktsieg Mit Esther Süss und Urs Huber haben die beiden Gesamtsieger des Vorjahres das iXS-classic-Auftaktrennen am Monte Generoso Bikemarathon gewonnen. Beide setzten sich früh von der Konkurrenz ab und erreichten mit deutlichem Vorsprung das Ziel. Huber distanzierte den zweitplatzierten Marathon-Schweizermeister Silvio Bundi um über fünf Minuten. Süss benötigte für die strapaziösen 96 Kilometer sogar 26 Minuten weniger als die zweitplatzierte Miriam Saugy. Dritte wurde Abfahrts-Schweizermeisterin Marielle Saner. Für Huber war es eine doppelte Premiere: Der Joner feierte in der iXS classic seinen ersten Solosieg auf der Langdistanz. Dabei setzte er im Rennen erstmals ein vollgefedertes Bike ein. «Vor allem in den Abfahrten hatte ich dank des Fullies einen entscheidenden Vorteil», rekapitulierte Huber, dessen Taktik aufging: in den Steigungen keine Zeit verlieren, in den Abfahrten mit dosiertem Risiko wertvolle Sekunden gewinnen. «Für mich war entscheidend, dass ich als Erster in die erste lange Abfahrt vom Monte Bispino stechen konnte.» Einzig Silvio Bundi konnte während der Abfahrt zu Huber aufschliessen. Huber liess sich jedoch nicht abschütteln und heftete sich an Bundis Hinterrad. In der Steigung zum Monte Generoso etwa bei Kilometer 40 zeigte sich dann das umgekehrte Bild. Als Huber jedoch aufs Tempo drückte, musste ihn Bundi ziehen lassen. Huber konnte nicht mal die kurzzeitig zwischen Hinterrad und Zahnkranz verklemmte Kette am Sieg hindern. Überrascht von Hubers Abfahrtsqualitäten «Ich bin überrascht, wie rasant Huber in den Abfahrten unterwegs war. Bergauf hatte ich keine Chance gegen ihn. Er war klar der Stärkere, zumal ich gesundheitlich noch immer angeschlagen bin», erklärte Bundi. Vor drei Wochen musste er sich wegen einer Magen-Darmentzündung in Spitalpflege begeben und hat dabei viel Blut verloren. «Ich fühlte mich während des Rennens nie richtig gut. Deshalb erstaunt mich das gute Resultat», führte Bundi aus. Der drittplatzierte Till Marx erzählte eine ähnliche Geschichte wie Bundi: «Nach 20 Kilometern hätte ich das Rennen am Liebsten aufgegeben. Es lief mir überhaupt nicht.» Doch dann sei die erste Abfahrt gekommen. «Ich konnte mich gut erholen und überholte einige Spitzenfahrer, die mit Platten liegen geblieben waren. Alexandre Moos und Hannes Genze beispielsweise. Das hat mich motiviert», sagte Marx, der kürzlich Cross-Country-Weltmeister der Studenten geworden war. «Dass es für den dritten Platz reicht, hätte ich nicht gedacht», freute sich Marx über sein bisher bestes Resultat auf der Langstrecke. Pech hatte Lukas Buchli, der in aussichtsreicher Position einen Platten erlitt. «Ich fahre Tubless-Reifen. Bis ich das System endlich mit einem Schlauch repariert hatte, verging viel Zeit», sagte Buchli, der das Ziel als Vierter erreichte. Das Ziel nicht erreichte der Vorjahreszweite Thomas Stoll, der einen «jour sans» einzog. «Ich habe mich zuwenig von der Alpentour-Trophy erholt», erklärte Stoll, der am Monte Generoso 2006 seinen ersten Profisieg gefeiert hatte. Schwierigkeit der richtigen Tempowahl Esther Süss` Vorspung von 26 Minuten auf Miriam Saugy spricht eigentlich eine deutliche Sprache. Dennoch relativierte die Siegerin: «Ich habe gespürt, dass ich heuer noch keinen Marathon gefahren bin. Gegen Rennende habe ich gelitten.» Froh war Süss, dass sie zu Beginn mit den Männern mithalten konnte. Danach sei sie ihr Tempo gefahren. Schwierig sei einzig die Ungewissheit über den Stand ihrer Kontrahentinnen gewesen. «Man darf das Tempo nicht zu gemütlich wählen, sonst hat man plötzlich eine Gegnerin am Hinterrad.» Hinter Saugy erreichte Marielle Saner den dritten Platz mit fast 36 Minuten Rückstand auf die Siegerin. Auf der Kurzdistanz siegte Daniel Schütz vor Konny Looser und Philipp Gerber; bei den Frauen Erika Dicht vor Susanne Litscher und Karin Mathis. Ein alter Bekannter triumphierte bei den Fun: Olav Hüsken hiess bereits im Vorjahr der Gesamtsieger. Der Luzerner klassierte sich noch vor dem früheren Junioren-Weltmeister Thomas Kalberer, der das Ziel als dritter Funfahrer erreichte. «So ein Ärger! Ich lag an siebter Stelle und bin am Schluss komplett eingebrochen. Die letzte Steigung musste ich sogar laufen», erzählte Kalberer von seinen Erfahrungen als Langstreckenfahrer. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht) Frauen (94 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:38:03. 2. Miriam Saugy (Fully) 25:56. 3. Marielle Saner-Guinchard (Collombey 35:49. 4. Catherine Lohri (Fahrni b. Thun) 1:06:09. Herren (57 km): 1. Daniel Schütz (Schaffhausen) 3:00:37. 2. Konny Looser (Hinwil) 1:26. 3. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 1:55. 4. Rudy Biedermann (Plaffeien) 4:24. 5. Oliver Schär (Rafz) 4:50. Herren (57 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 3:24:09. 2. Susanne Litscher (Thal) 13:00. 3. Karin Mathis (Flums) 29:43. Pressedienst: Martin Platter, 079 231 87 18
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