Rennbericht |
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Sandro Spaeth holt sich Finalsieg Zum zweiten Mal nach 2005 hat Sandro Spaeth das Ironbike Race gewonnen, den Finallauf der iXS swiss bike classic in Einsiedeln. Zweiter wurde Thomas Zahnd vor Urs Huber, der sich damit erstmals auch den Gesamtsieg der Marathon-Rennserie über die Langdistanz sicherte. Bei den Frauen gewann wie erwartet Esther Süss Tages- und Gesamtklassement, vor Antonia Wipfli und Daniela Louis. Vom Start weg belauterten sich die beiden Anwärter auf den Gesamtsieg, Urs Huber und Thomas Stoll. Derweil Roman Peter ausriss und lange Zeit alleine an der Spitze sein Glück suchte. Im Rücken des Tösstalers formierte sich eine Verfolgergruppe mit den drei Stöckli-Teamfahrern Stoll, Huber und Thomas Zahnd sowie Sandro Spaeth und Lukas Buchli. In der Steigung zum Bergpreis auf dem Spirstock zwischen Kilometer 69 und 74 vermochte Spaeth zusammen mit Huber und Zahnd den führenden Peter einzuholen. Stoll wegen eines Hinterraddefektes und Buchli wegen eines kaputten Pedals waren zu diesem Zeitpunkt bereits distanziert. Und auch Peter fiel kurz darauf wegen eines Plattens zurück. Die ruppige Abfahrt nach Brunni nahmen Zahnd und Spaeth ohne Rücksicht auf Verluste. Huber dagegen wollte keinen Defekt riskieren und liess seine beiden Kontrahenten ziehen. In der verbleibenden beiden Anstiegen Bogenfang und Strichen verfügte Spaeth noch über mehr Kraftreserven als Zahnd und erreichte das Ziel wie 2005 als Sieger. In der diesjährigen iXS classic bereits zum zweiten Mal nach dem Auftaktrennen in Mendrisio. Nach Hänger neu motiviert Dazwischen hatte Spaeth, der die iXS classic 2003 bis 2005 bereits für sich entschieden hatte, einen Hänger. «Ich konnte mich einfach nicht mehr richtig motivieren. Mit Freeriden und Tourenfahren ist die Lust an den Rennen wieder gekehrt. Und gut trainiert habe ich dabei auch noch», freute sich Spaeth. Mit dem zweiten Sieg verbesserte er sich in der Schlusswertung auf den dritten Rang. «Ich bin sehr froh, das Ziel vor meinen Teamkollegen als Zweier erreicht zu haben», war Zahnd erleichtert. Bereits vor dem Rennen hatte er Huber und Stoll klar gemacht, dass jeder auf sich alleine gestellt sei und er sich weder in den Dienst des einen noch des anderen Stellen werde, falls es die Rennsituation erfordere. Auch Huber war die Erleichterung anzusehen. Als erster Fahrer in der zehnjährigen Geschichte der Marathon-Rennserie hat sich der Joner nach zwei Gesamtsiegen über die Kurzdistanz in den beiden Vorjahren nahtlos erstmals auch die iXS-Classic auf der Langdistanz gesichert. «Zu Beginn habe ich fürchterlich gelitten als Tempo gebolzt wurde», erklärte Huber. Aufgrund der knappen Konstellation habe er vor Anpannung in der Nacht vor dem Rennen kein Auge zugetan. «Ich wusste, dass ich nur in den Steigungen Boden auf Stoll gutmachen konnte und vorsichtig bergab fahren musste, um nicht von einem Defekt gebremst zu werden», erläuterte der 22-Jährige seine Taktik. Wortkarger Stoll Fast keine Worte fand dagegen Stoll, der das Ziel als Siebter mit mehr als zehn Minuten Rückstand erreichte. Um den Gesamtsieg erneut zu holen, hätte Stoll jedoch nur rund drei Minuten auf Huber einbüssen dürfen. «Ich erwischte einen schlechten Tag. Ein defektes Ritzel am Hinterrad, das dazu führte, dass die Kette übersprang, zwang mich in die Defensive. Nach dem Radwechsel hatte ich keine Chance mehr, zu den Spitzenfahrern aufzuschliessen», sagte Stoll. Esther Süess versüsste sich ihre neuerliche Triumphfahrt in Begleitung von BiXS-Produktmanager Thomas Hochstrasser, der die Frauensiegerin mit dem Bike begleitete. «Ich war froh, etwas Ablenkung zu haben. Der Druck ist enorm, wenn immer alle von einem verlangen zu gewinnen», sagte Süss, die auch das Glück auf ihrer Seite hatte. In der Schlussabfahrt verlor ihr Hinterrad schleichend Luft. Der Druck reichte aber gerade noch bis ins Ziel. Zweite wurde Antonia Wipfli von Daniela Louis. Bedingt durch das schöne Wetter verzeichneten die Veranstalter 2163 Anmeldungen für das diesjährige Ironbike Race. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht) Schlussstand iXS swiss bike classic 7 Rennen: 1. Urs Huber (Jonen) 396,83. 2. Thomas Stoll (Osterfingen) 294,09. 3. Sandro Spaeth (Uetendorf) 390,36 Frauen (101 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:16:29. 2. Antonia Wipfli (Seedorf UR) 7:22. 3. Daniela Louis (Nesslau) 13:53. Schlussstand iXS swiss bike classic (7/7): 1. Esther Süss (Küttigen) 400. 2. Dolores Rupp (Valens) 398,16. 3. Antonia Wipfli 387,48. Schlussstand iXS swiss bike classic (Kurzdistanz): 1. Michael Hutter (Balgach) 196,44. 2. Rudolf Biedermann (Plaffeien) 195,39. 3. Konny Looser (Hinwil) 191,51. Frauen (77 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 3:36:35. 2. Anita Steiner (Einsiedeln) 8:27. 3. Giuliana Vitali Frei (Rümlang) 22:43. 4. Corina Gantenbein (Zizers) 26:55. 5. Andrea Kuster (Davos Platz) 27:57. Schlussstand iXS swiss bike classic (Kurzdistanz): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 197,75. 2. Corina Gantenbein (Zizers) 190,70. 3. Andrea Degen (Buchberg) 184,65. Sieben Prüfungen umfasst die grösste schweizerische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS swiss bike classic in diesem Jahr. Dabei gilt es 691 Kilometer und kraftraubende 24`060 Höhenmeter (!) in den schönsten Bergregionen der Deutsch-, Süd-, Südost- und Westschweiz zurückzulegen. Punkto Teilnehmer- und Zuschauerzahlen sucht die iXS Swiss Bike Classic ihresgleichen. Mehr als 14`000 Starts und rund 60`000 Zuschauer haben die Veranstalter letztes Jahr verzeichnet. Höhepunkt ist jeweils das Swiss Bike Masters in Küblis mit rund 2`500 Teilnehmenden und 25`000 Zuschauern. |