Vorschau |
|||||||||||||||||
Marathon-Meisterschaften am Swiss Bike Masters Christoph Sauser, Silvio Bundi und Thomas Dietsch als Topfavoriten Vergangenes Wochenende haben in Lumbrein die Marathon-Schweizermeisterschaften stattgefunden. Wegen Überschneidungen im internationalen Rennkalender allerdings ohne die Besten ihres Fachs, die gleichentags entweder an der Cross Country-Europameisterschaft in der Türkei oder am Marathon-Weltcupfinale in Frankreich am Start standen. Am Swiss Bike Masters von kommendem Sonntag wird das Verpasste nun nachgeholt. Es kommt zum Showdown der weltbesten Ausdauer-Biker vor völlig neuer Kulisse. Erstmals befindet sich das Ziel auf dem stimmigen Dorfplatz in Küblis. Die Startliste des grössten Langstreckenrennens in der Deutschschweiz liest sich heuer wie ein Who is Who des Bikesports. In Poleposition startet Vorjahressieger Christoph Sauser. Nachgemeldet haben sich inzwischen der Italiener Massimo de Bertolis und der Franzose Thomas Dietsch, die sich am vergangenen Sonntag einen erbitterten Zweikampf um die Krone des stärksten Marathon-Weltcupfahrers geliefert haben. Das Finale in Bourg d`Oisans, von wo die Tour de France jeweils zum Sturm auf die Alpe d`Huez bläst, ging zugunsten von Dietsch aus. Der 32-Jährige sicherte sich damit erstmals auch die Weltcup-Gesamtwertung. Der frühere Europameister und iXS swiss bike classic-Gesamtsieger ist ein profunder Kenner des Swiss Bike Masters und konnte bereits zweimal (2000, 2005) reüssieren. De Bertolis, Marathon-Weltmeister 2004 (vor Dietsch), musste sich nach seinem Sieg in der zweiten Weltcupprüfung mit dem vierten Platz im Finallauf begnügen und beendete die Weltserie schliesslich im zweiten Rang. Der Italiener startet zum ersten Mal im Prättigau, was sich als Nachteil erweisen könnte. Je länger Bikemarathons dauern, desto wichtiger wird die Erfahrung. Besondere Anforderungen Während die Rennen im Marathon-Weltcup und auch an der WM um 100 km messen, rund 3000 Höhenmeter aufweisen und zwischen vier und fünf Stunden dauern, stellt das Swiss Bike Masters wesentlich höhere Anforderungen. 120 km und das macht die happige Differenz auch in der Renndauer 5000 Höhenmeter zehren an den Kraftreserven der Fahrer, die rund sechs Stunden durchhalten müssen. In Küblis hat es deshalb noch nie ein Zufallssieger gegeben. Neben den drei Topfavoriten buhlen eine eine ganze Reihe namhafter Schweizer um die drei Plätze auf dem Podest: Allen voran der neue Marathon-Schweizermeister Silvio Bundi. Der Churer hatte im Vorjahr den fünften Platz am Masters erreicht. Auch dem SM-Zweiten Lukas Buchli aus Safien (2006 siebter) ist ein Topresultat zuzutrauen, wie dem früheren Tour-de-Suisse-Etappensieger Alexandre Moos, der auf dem schwierigen Parcours in Lumbrein die Bronzemedaille gewann. Zahlreiche Favoriten Noch eine Rechnung offen haben iXS swiss bike classic-Leader Thomas Stoll (2005 dritter) und seine Teamkollegen Thomas Zahnd und Urs Huber sowie Sandro Spaeth, die am nationalen Titelkampf vergangenen Sonntag deutlich unter Wert geschlagen wurden. Ein gutes Resultat ist überdies dem Franzosen Frédéric Frech zuzutrauen (2006 dritter) und Mauro Bettin. Der Weltcup-Gesamtsieger von 2005 gewann das Rennen im Prättigau in den Jahren 2003 und 2004 und hat mit dem 7. Rang im Weltcup-Finale aufsteigende Form angekündigt. Bei den Frauen dürfte es wie im Vorjahr zum Duell zwischen der Marathon-Weltcupzweiten Esther Süss und der neuen Schweizermeisterin Dolores Rupp kommen, die auch um die Vorherrschaft in der iXS swiss bike classic kämpfen. Auf der 75-km-Kurzstrecke, die wiederum von einigen Fahrern aus dem U23-Nationalkader absolviert wird, dürfte der Streckenrekord weiter schmelzen. Zahlreiche streckentechnische Verbesserungen und Vereinfachungen, von denen auch die Langstreckenfahrer profitieren, lindern die Strapazen. Ebenso, wie auf der 30-km-Strecke, die vorletztes Jahr eingeführt wurde und weniger gut trainierten Bikerinnen und Bikern sowie Kindern den Einstieg am Swiss Bike Masters erleichtern. Völlig flach ist aber auch diese Variante nicht. Im Vergleich zu den 5000 Höhenmetern der Marathondistanz wirken die 1500 Meter Höhendifferenz aber deutlich weniger respekteinflössend. Die Madrisa, deren Abfahrt für die Biker saniert worden ist, und die Steigung zum Schifer bilden die Herzstücke der Ministrecke, die erst in Saas bei Kilometer 45 startet. Auf die neue Schlussabfahrt und die tolle Zieleinfahrt auf dem stimmigen Dorfplatz im Kern von Küblis dürfen sich auch die «Minis» freuen. Wildhaber oder Bundi? Der erste Höhepunkt des «Masters»-Wochenendes findet bereits am Samstagabend mit dem Freeride-Bike-Masters statt, das erstmals im Rahmen des iXS Swiss Downhill Cups ausgetragen wird. Gegen 150 Freerider begeben sich in berauschendem Tempo auf den anspruchsvollen 20-km-«Bergsturz» vom Weissfluhjoch nach Küblis. Klarer Favorit ist einmal mehr Rene Wildhaber aus den Flumserbergen. Bereits siebenmal konnte der 31-jährige Bauernsohn das Freeride-Masters für sich entscheiden. Die Vorzeichen stehen gut: Wildhaber hat zur Einstimmung bereits den Trail Fox vor zwei Wochen in Flims gewonnen. Am Start ist auch diesmal Silvio Bundi, der im Vorjahr zweiter wurde. Das zeigt: Crosscountry-Spezialisten sind auch begnadete Abfahrer. Christoph Sauser beispielsweise wurde 1997 Schweizer Cupsieger in beiden Disziplinen, ehe er sich aufs Crosscountry konzentrierte. Auf vielseitigen Wunsch plant OK-Präsident Andy Vetsch deshalb im kommenden Jahr eine Kombinationswertung von Marathon- und Freeride-Rennen einzuführen.
Sonntag, 22. Juli
|
|