Wer kann diesen Huber schlagen?
Mit dem Triumph an der Eiger Bike Challenge und in der Vorwoche am Grand Raid schwingt sich der dreimalige Marathon-Schweizermeister Urs Huber zum Hauptfavoriten am Nationalpark Bike-Marathon auf. Bei den Frauen dürfte Cone Hug die Frau sein, die es zu schlagen gilt.
Urs Huber hat derzeit einen Lauf, wie er ihn in seiner langen Karriere erst 2008 und 2011 erlebt hatte. In diesen Jahren nämlich gewann der Mettmenstetter innerhalb von 13 Tagen die drei schwersten Marathon-Prüfungen des Alpenraums: die Eiger Bike Challenge im Berner Oberland, den Grand Raid im Wallis und den Nationalpark Bike.Marathon im Engadin. Eine Parforce-Leistung, die neben Huber einzig Lukas Buchli im Vorjahr gelungen war. Der viermalige Nationalpark-Sieger Buchli ist inzwischen jedoch zurückgetreten, wie auch der dreifache Marathon-Weltmeister Christoph Sauser, der die 137 Kilometer lange Fahrt um den Schweizer Nationalpark dreimal für sich entscheiden konnte. Nationalpark-Marathon-Botschafter Buchli bleibt dem Rennen in Zukunft als Botschafter und Co-Kommentator neben Speaker Stephan Kaufmann erhalten.
Das wirft die Frage auf: Wer kann Huber in dieser Form den Sieg bei der Tempofahrt um den Nationalpark streitig machen? Der 30-jährige kennt das Rennen und seine Mitstreiter; allen voran den zweimaligen Marathon-Weltmeister Alban Lakata. Der Österreicher startet zum ersten Mal in Scuol, weilt aber schon die ganze Woche im Engadin und wird sich beim vorherrschend guten Wetter mit Sicherheit die Schlüsselstelle – den supersteilen, knapp 2700 Meter hohen Chaschaunapass – angeschaut haben, der in den Vorjahren jeweils die Entscheidung herbeiführte. Eine starke Leistung dürfte zudem von Hubers Teamkollege Karl Platt zu erwarten sein. Die beiden haben heuer bereits das Cape Epic gewonnen und fuhren auch an der BIKE-Transalp als dritte aufs Podium. Ebenso von Jochen Käss, der im Vorjahr in Scuol den zweiten Platz hinter Buchli erreicht hatte und zusammen mit seinem österreichischen Teamkollegen und Transalp-Gesamtsieger Daniel Geismayr antritt. Garmin-Bike-Marathon-Leader Hansueli Stauffer ist ebenso an einem guten Resultat interessiert, wie sein Teamkollege, der Romand Jérémy Huguenin, der in Scuol auch schon das Podium bestiegen hat. Zum illustren Kreis der Topfahrer gesellt sich der starke Italiener und frühere Weltmeister Massimo de Bertolis.
Bei den Frauen zählen die Amsoldingerin Cone Hug, die Urnerin Nadia Walker und die Romande Florence Darbellay zu den Topfavoritinnen. Dabei geht es für Walker auch um die Verteidigung des Garmin-Leadertrikots. Vorjahressiegerin und Lokalmadadorin Milena Landtwing ist nach einem verkorksten Saisoneinstand nicht auf Touren gekommen und hat ihre Saison letzte Woche vorzeitig beendet.
Die Startzeiten: 7 Uhr in Scuol: 137 km, für alle übrigen drei Distanzen ab Fuldera, Livigno und S-chanf gelten flexible Startzeiten.