Rennbericht |
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Sieger Leonardo Paez neuer Weltcup-Leader (pd) Mit grossem Vorsprung hat der Kolumbianer Leonardo Paez den dritten Marathon-Weltcuplauf am Südtirol Dolomiti Superbike gewonnen und damit auch die Führung im Zwischenklassement der Weltserie übernommen. Der Spurt um Platz zwei sicherte sich der italienische Meister Yader Zoli vor seinem Landsmann Mirko Pirazzoli. Bei den Frauen endete der Zweikampf zwischen den Schweizerinnen Daniela Louis und Esther Süss zu Gunsten von Süss. Pia Sundstedt, die das Ziel nach einem Sturz als dritte erreichte, behält ihre Weltcup-Führung. In der iXS Euro Bike Extremes-Wertung, für die das Dolomiti ebenfalls zählt, konnnte Thomas Zahnd die Führung übernehmen. Der Schweizer erreichte das Ziel als zwölfter. Zu Beginn des Rennens konnten sich auf den Flachstücken zwischen den Steigungen immere wieder grössere Gruppe bilden, da keiner der Favoriten seine Kräfte in Führungsarbeit investieren wollte. Zum Glück für den belgischen Meister Roel Paulissen, der in der ersten Steigung zur Plätzwiese für Tempo gesorgt hatte, jedoch schon auf den ersten Metern der Abfahrt einen Platten erlitt. Während seiner Aufholjagt führte er die erste Verfolgergruppe mit Marathon-Weltcup-Leader Alban Lakata wieder an die Spitze heran. An der Rotwand ging das Ausscheidungsfahren aber wieder von neuem los. Bald stellte sich jedoch heraus, dass Lakata einen schlechten Tag hatte (26., mit fast einer halben Stunde Rückstand) und Paulissen bei der Aufholjagt zu generös mit seinen Kräften umgegangen war. Der Belgier gab das Rennen nach halber Distanz beim Kreuzbergpass auf. Zu diesem Zeitpunkt lag der spätere Sieger Leonardo Paez bereits alleine an der Spitze. Der Vorsprung des Kolumbianers, der während der gesamten Woche auf der Strecke im Hochpustertal trainiert hatte, wuchs auf maximal elf Minuten an. Erst gegen Ende des Wettkampfs konnten die ersten Verfolger wieder Zeit auf den führenden gutmachen. Paez hatte bereits das Weltcup-Auftaktrennen auf Zypern für sich entschieden und konnte somit die Führung in der Weltserie übernehmen. Zu Beginn schwierig «Zu Beginn war das Rennen schwierig für mich. Doch dann ist es immer besser gelaufen. Zuerst war ich in einer Gruppe mit 30 Fahrern, dann wurden es immer weniger. Das ist Marathonfahren: Man muss seine Kraft bis zum Schluss einteilen», sagte Bart Brentjens, der das Ziel als vierter erreichte. Marathon-Europameister Hannes Genze erreichte das Ziel als achter. Obschon der Deutsche das Tempo der Schnellsten im Finale nicht mitgehen konnte, zeigte er sich zufrieden mit seinem Resultat: «Bereits vor zwei Wochen konnte ich den Marathon in Frammersbach relativ locker gewinnen und wusste deshalb, dass am Dolomiti ein gutes Resultat drinliegen würde.» Dennoch will er seinen Titel in zwei Wochen nicht verteidigen: «Ich werde nicht an die EM sondern in den Schwarzwald fahren. Dort werde ich mich zusammen mit Andreas Dilger optimal auf die Weltmeisterschaft vorbereiten», erklärte Genze, der auf eine harte Trainingswoche mit zwei sechsstündigen Ausfahrten zurückblickt. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung», sagte der beste Schweizer Thomas Stoll (11.). Noch immer habe er seine Sturzverletzung gespürt, die er sich vor einer Woche am Goldenrace in Schleitheim zugezogen hatte. «Das war ein megahartes Rennen. Bereits in der ersten Steigung verlor ich erstmals den Kontakt zur Spitze, konnte dann aber wieder aufschliessen. Am Schluss musste ich meine letzten Reserven mobilisieren.» Ganz anders Stöckli-Teamkollege Thomas Zahnd, der zu Beginn mit bestechender Lockerheit mit den ersten des Pelotons mithielt: «Ich fühlte mich blendend, bin die ersten Berge nur so hoch gelogen. Allerdings habe ich mich in den Abfahrten zu wenig erholen können und bekam deshalb Muskelkrämpfe, die dann aber im Finale etwas abklangen.» «Es hat sich bewährt, nicht schon in der ersten Steigung den beiden führenden Sundstedt und Giacomuzzi nachzujagen», sagte Esther Süss, die sich über ihren ersten grossen Sieg in dieser Saison freute. «Ich merkte schon am Morgen, dass ich heute einen guten Tag haben werde. Da ich wusste, dass ich gegen Louis in den Abfahrten keine Chance habe, habe ich an der letzten Steigung angegriffen und so das Rennen entschieden.» Resultate: Frauen (120 km): 1. Esther Süss (Sz, Küttigen) 5:47:17. 2. Daniela Louis (Sz, Nesslau) 4:02. 3. Pia Sundstedt (Fi) 6:53. 4. Elena Giacomuzzi (It) 13:03. 5. Renata Bucher (Sz, Littau) 18:42. |