Rennbericht |
|
Favoritensieg durch Moritz Milatz Dolores Mächler schlägt Sabine Spitz (pd) Erwartungsgemäss hat der deutsche Crosscountry-Meister Moritz Milatz den von grossen Zeitrückständen geprägten Black Forest Ultra Marathon gewonnen. Auf der 116 km-Fahrt bei heissem Sommerwetter durch den Schwarzwald distanzierte der Merida-Fahrer seine ersten beiden Verfolger, die Stöckli-Teamfahrer Thomas Zahnd und Thomas Spichtig, um 3:10 rsp. 5:52 Minuten. Bei den Frauen gewann die Schweizerin Dolores Mächler-Rupp vor der deutschen Meisterin Sabine Spitz und Adelheid Morath. Letztes Jahr noch hatte sich Milatz mit Rang vier in Kirchzarten bescheiden müssen. Heuer startete er mit dem Anspruch zu siegen: «Seit der deutschen Meisterschaft weiss ich, dass meine Form stimmt. Nach gemächlichem Start habe ich in den Steigungen begonnen das Tempo zu erhöhen. Zuerst, nur um zu sehen, wer mitkommt. Plötzlich war ich alleine. Von da an zog ich einfach meinen Rhythmus durch», rekapitulierte Milatz seine Taktik. Etwas weniger entspannt erlebte der zweitplatzierte Thomas Zahnd das Rennen: «Das war ein brutales Ausscheidungsfahren. Ich fühlte mich zu Beginn nicht besonders gut. Als sich unter dem Tempodiktat von Moritz die Spitzengruppe aufsplittete, habe ich eine Zeit lang versucht, sein Hinterrad zu halten. Doch Milatz war zu stark. Ich bin dann mit Roman Peter gefahren, merkte aber bald, dass er in den Steigungen Mühe hatte. Seit km 85 habe ich mich dann darauf konzentriert, meinen zweiten Platz zu halten und ohne Defekt ins Ziel zu kommen.» Dennoch freute sich der Uetendorfer, denn das war sein bisher bestes Langstreckenresultat. Eine schlaue Taktik hat Thomas Spichtig angewandt. Als Peter und Zahnd versuchten Milatz zu folgen, hat er einen Moment gezögert. «Ich konnte nicht zusetzen, sonst hätte ich mich überfordert.» Auf dem letzten Streckendrittel konnte Spichtig aber wieder zusetzen, Peter noch abfangen und auf den dritten Platz vorfahren. «Ich habe alles gegeben und bin zufrieden mit meiner Taktik. Hätte ich mich nicht geschont, wäre ich wahrscheinlich nicht dritter geworden», zeigte sich Spichtig versönlich. «Ich hatte Mühe mit der Hitze», begründete der viertplatzierte Peter, der im Vorjahr noch zweiter geworden war. Udo Bölz erreichte das Ziel als 16. Der frühere Telekom-Strassenprofessional hat in seinem Sportlerleben schon viele Ausdauerdisziplinen ausprobiert: Radsport, Ironman-Triathlon, Marathon und jetzt ein Mountainbike-Marathon. Was ist denn nun das Härteste? «Ich bin im Frühjahr einen Marathon gelaufen. Das war bisher für mich das Härteste. Doch auch der heutige Bikemarthon war ziemlich anstregend, was aber eher mit dem heissen Wetter und der Tatsache zusammenhing, dass ich schon seit Wochen nicht mehr länger als drei Stunden im Sattel gesessen habe», lässt Bölz wissen, der das Rennen über weite Strecke mit Carsten Bresser bestritten hat. Nach ihrem Start-Ziel-Sieg an der Elsa Bike Trophy vor einer Woche im westschweizerischen Estavayer-le-Lac hat Dolores Mächler-Rupp in gleicher Manier auch Kirchzarten gewonnen. Die 33-jährige führt ihren Leistungsschub auf eine markante Gewichtsreduktion zurück. Mit fast zehn Minuten Rückstand wurde die deutsche Crosscountry-Meisterin Sabine Spitz zweite, die vor zwei Jahren gleichenorts noch deutsche Marathonmeisterin geworden war. «Ich bin nicht mir letzter Konsequenz auf Sieg gefahren», räumte die Lokalmatadorin ein. Der Black Forest Ultra Marathon sei eine gute Vorbereitung für den kommenden Weltcup in Mout Sainte Anne. Bereits mehr als 20 Minuten büsste die drittplatzierte Adelheid Morath ein. Resultate Männer (116 km): 1. Moritz Milatz (De, Freiburg) 4:19:13. 2. Thomas Zahnd (Sz, Uetendorf) 3:10. 3. Thomas Spichtig (Sz, Schaffhausen) 5:52. 4. Roman Peter (Sz, Steg im Tösstal) 8:01. 5. Andreas Dilger (De, Böblingen) 8:46. 6. Urs Huber (Sz, Jonen) 9:35. 7. Rudiger Benjamin (De, St. Märgen) 16:18. 8. Benjamin Jörges (De, Freiburg) 17:59. 9. Lukas Kubis (Sz, Neuhausen) 20:08. 10. Friedlich Dähler (Sz, Ettingen) 21:13. Frauen (116 km): 1. Dolores Mächler-Rupp (Sz, Feusisberg) 4:52:29. 2. Sabine Spitz (De, Niederhof) 9:38. 3. Adelheid Morath (De, St. Märgen) 20:49. 4. Alexandra Rosenstiel (De, Offenburg) 24:43. 5. Anita Steiner (Sz, Einsiedeln) 27:31. Männer (79 km): 1. Erik Hühnlein (De, Denzlingen) 2:58:58. 2. Simon Scherzinger (De, St. Märgen) 1:41. 3. Siegfried Tröndle (De, Wernau) 3:43. 4. Sebastian Lutz (De, Bielefeld) 5:01. 5. Benjamin Schmieg (De, Gomaringen) 5:15. Frauen (79 km): 1. Tatjana Dold (De, Schliengen) 3:41:25. 2. Andrea Degen (Sz, Buchberg) 3:03. 3. Agnes Naumann (De, St. Märgen) 4:43. |
|