Hansueli Stauffer greift nach der Krone von Urs Huber
Vorjahressieger Urs Huber startet am Samstag nicht als Topfavorit zum 22. Nationalpark Bike-Marathon, sondern Hansueli Stauffer. Auch der Bündner Fadri Barandun rechnet sich Chancen aus.
Sechs Mal konnte Urs Huber seit 2008 den Nationalpark Bike-Marathon bereits für sich entscheiden, mehr als jeder andere Fahrer. In diesem Jahr fährt der 38-jährige jedoch nicht so unwiderstehlich wie in den Vorjahren. In den letzten drei Wettkämpfen – alles Rennen, die er in den vergangenen Jahren mehrmals gewonnen hatte – kam der Bikemarathon-Spezialist nicht über den fünften Platz hinaus. Ganz anders Hansueli Stauffer, der heuer so stark fährt wie noch nie. Am Nationalpark Bike-Marathon klassierte sich der Sigriswiler aber bisher nie besser als im sechsten Rang. Stauffer weiss dafür zwei erfahrene Teamkollegen an seiner Seite; die Deutschen Markus Kaufmann und Uwe Hardter. Vor allem Kaufmann, der in den Jahren 2017 und 2019 jeweils als Dritter auf dem Podium stand, weiss um die Wichtigkeit der Teamarbeit, wenn es nach dem Chaschaunapass durchs Unterengadin zurück ins Ziel nach Scuol geht.
Chancen auf einen Podestplatz rechnet sich auch Fadri Barandun aus. Im Vorjahr gewann der Samedaner auf der 107 km langen Jauer-Strecke. Diesmal will er wieder die ganze 141-km-Vallader-Runde um den Nationalpark fahren. Vor einer Woche hat er seinen guten Formstand mit dem fünften Platz am Swiss Epic bewiesen. Im Zweierteam zusammen mit dem Zürcher Oberländer Konny Looser musste Barandun jeweils in den langen Steigungen etwas Tempo rausnehmen, um seinen Partner nicht abzuhängen. Er sagt: «Ob ich am Samstag gute Beine haben werde, hängt von meiner Erholung ab. Das Swiss Epic ging an die Substanz.» Barandun schätzt Stauffer klar als den stärksten Fahrer ein. Er rechnet aber auch mit Urs Huber, Markus Kaufmann und dem belgischen Meister Frans Claes. Es könnte also gut sein, dass dieses Quintett das Rennen bis Livigno anführt, ehe es in die Hauptsteigung zurück in die Schweiz geht. In der Vergangenheit hatte die superharte Steigung zum Chaschaunapass stets die Vorentscheidung herbeigeführt.
Bei den Frauen sind die Vorjahressiegerin Alexandra Zürcher, die tschechische Meisterin Milena Kalasova und die Deutschen Tanja Priller und Friderike Schnatz die Podiumsanwärterinnen. Nachmeldungen sind bis eine Stunde vor dem Start möglich.
Die Startzeiten:
07.15 Uhr in Scuol, Vallader-Strecke, 141 km
07.15 – 7.45 Uhr in Fuldera, Jauer-Strecke, 107 km
07.45 – 8.15 Uhr in Livigno, Livigniasco-Strecke, 70 km
09.45 – 10.15 Uhr in S-chanf, Putèr-Strecke, 47 km
12.30 Uhr in Zernez, Zernezer-Strecke, 33 km
ab 10.30 Uhr, Zieleinläufe
Ab 12.45 Uhr, Zieleinlauf Vallader-Strecke
ab 13.15 Uhr Siegerehrungen im Zielgelände in Scuol