Hansueli Stauffer und Alexandra Zürcher holen den Gesamtsieg
Die Topfavorien Hansueli Stauffer, Urs Huber und Martin Fanger sind ihrer Rolle am Iron Bike Race, dass im Rahmen des Bikeside-Festivals in Einsiedeln stattgefunden hat, vollauf gerecht geworden. Stauffer siegte souverän vor Fanger und Huber und sicherte sich damit erstmals auch die Gesamtwertung der Bike Marathon Classics. Bei den Frauen vereitelte ein Reifendefekt beinahe der Gesamtsieg von Alexandra Zürcher, die das Ziel nur als 5. erreichte. Doch Stefanie Zahno, die ihr den Triumph noch streitig hätte machen können, strauchelte ebenfalls. Auf dem letzten Meter vor dem Ziel stürzte die Oberwalliserin und fiel von 2. auf den 3. Platz zurück. Es gewann Schweizermeisterin Irina Lützelschwab vor der Italienerin Chiara Burato.
Bike-Marathon-Classics-Leader Hansueli Stauffer und Martin Fanger setzten sich bereits kurz nach dem Start vom Rest ab und kurbelten gemeinsam Richtung Bergpreis auf «Schwyzern», den Stauffer um Reifenbreite gewann. Gemeinsam fuhr das Spitzenduo Richtung Rothenthurm. In der folgenden Steigung hoch zur Lochweid, dem höchsten Punkt der Strecke, vermochte Stauffer Fanger zu distanzieren und fuhr fortan alleine an der Spitze bis ins Ziel – und das, obschon er zwischenzeitlich wegen Wechslerproblemen sogar anhalten musste. Fanger wurde Zweiter und machte damit auch einen Sprung im Gesamtklassement vom vierten auf den zweiten Platz. Spannend wurde es nur noch um Platz drei, den Urs Huber im Sprint gegen den Belgier Frans Claes gewann. Der zehntplatzierte Pascal Nay holte sich schliesslich noch den dritten Platz im BMC-Schlussklassement.
«Ich hatte eigentlich eine andere Taktik, als nach dem Bergpreis das Tempo weiterzuziehen. Ich wollte das Rennen hart machen, hatte dann aber bereits nach der ersten Abfahrt einen so grossen Vorsprung, den ich verteidigen wollte. Bald merkte ich, dass Fanger Mühe am Berg hatte. Es war somit nur eine Frage der Zeit, ehe ich alleine an der Spitze fuhr», erklärte Stauffer im Ziel. Nach dem Nationalpark-Bike-Marathon Ende August habe er nochmals an seiner Form gefeilt und habe nun punktgenau einen Peak erreicht. «Nach zwei zweiten Plätzen in Einsiedeln erstmals zu gewinnen und obendrauf die Classics sei ein toller Saisonabschluss», fand Stauffer.
«Hansueli war heute klar der Stärkste», anerkannte auch der zweitplatzierte Martin Fanger, der auf eine Saison mit zahlreichen Triumphen, aber auch den Sturz an der WM in Schottland zurückblickte, der seinen Lauf arg unterbrach. Nicht so richtig glücklich zeigte sich Urs Huber: «Ich erwischte heute nicht meinen besten Tag und fuhr in den Abfahrten defensiv, um nicht noch einen dummen Sturz zu riskieren. Immerhin Platz drei. Nächstes Jahr greife ich wieder an.»
Bei den Frauen spielte sich hinter Siegerin Irina Lützelschwab ein Drama ab. Stefanie Zahno fuhr souverän auf dem zweiten Platz – bis sie auf dem letzten Kilometer stürzte. Dabei «verirrte» sich ein Weidezaun in ihr Hinterrad und legte Kette und Schaltung lahm. Zahno konnte nicht mehr fahren und musste die letzten Meter ins Ziel zu Fuss zurücklegen. Dabei schnappte ihr die Italienerin Chiara Burato den zweiten Platz weg. Entsprechend gross war die Enttäuschung. Zahno weinte bittere Tränen im Ziel. Denn dabei ging es auch im den Gesamtsieg in der Classics. Leaderin Alexandra Zürcher verlor nämlich ihrerseits wegen eines Plattens viel Zeit und erreichte das Ziel nur als Fünfte. So aber blieb im Schlussklassement alles beim Alten. Zürcher holt sich den zweiten Classics-Gesamtsieg, vor Zahno und Alessia Nay. Der Bündnerin reichte der sechste Platz im Tagesklassement, um als Dritte noch aufs Podium der Classics zu kommen.
Bei den Fun-Fahrern kämpften mit Florian Wenger, Michael Nydegger, Michaël Montadon, Patrick Zürcher, Andreas Plüss und Alexandre Bryand sechs Fahrer um den Titel. Am Schluss stand Zürcher zuoberst vor Plüss und Wenger.
Auf der Mitteldistanz stiess Noël Schenkel mit seinem Sieg den abwesenden Leader Julien Vuillioment noch vom Thron. Dritter wurde Janis Hofer vor David Gaillard und Rolf Schori.
Bei den Frauen holte sich den Mitteldistanz-Titel Leaderin Luana Gyr vor den abwesenden Julie Thiémard und Illona Chavaillaz.
Resultate / Schlussklassement Classics
Männer (83 km):1. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 3:45.10. 2. Martin Fanger (Genf) 4:50. 3. Urs Huber (Mettmenstetten) 5:39. 4. Frans Claes (Be) 5:43. 5. Jeremias Marti (Willisau) 18:54. 6. Thom Bonder (Ho) 19:49. 7. Jan Withaar (RSA) gl. Zt. 8. Fabian Heinzer (Stans) 20:35. 9. Tobias Lüthi (Walliswil) 30:15. 10. Pascal Nay (Zizers) 32:30.
Frauen (83 km):1. Irina Lützelschwab (Wallbach) 4:42:57. 2. Chiara Burato (It) 12:18. 3. Stefanie Zahno (Bürchlen) 13:41. 4. Jacqueline Schneebeli (Hauptikon) 20:07. 5. Alexandra Zürcher (Latterbach) 30:57. 6. Alessia Nay (Zizers) 31:17.
Die 6 Läufe der Bike Marathon Classics
#1 Raid Evolénard FMV, Sonntag, 18. Juni 2023, Evolène
Sieger/Leader: Martin Fanger/Estelle Morel
#2 BerGiBike, Sonntag, 2. Juli 2023, Bulle
Sieger/Leader: Hansueli Stauffer/Stefanie Zahno
#3 Summer Bike, 16. Juli 2023, Château-d`Oex
Sieger: Martin Fanger/Paula Gorycka (Pol)
Leader: Hansueli Stauffer/Alexandra Zürcher
#4 Eiger Bike Challenge, Samstag, 12. August 2023, Grindelwald
Sieger: Marc Stutzmann/Alexandra Zürcher
Schweizer Meister: Marc Stutzmann/Irina Lützelschwab
Leader: Hansueli Stauffer/Alexandra Zürcher
#5 Grand Raid BCVS, Samstag, 19. August, Verbier – Grimentz
Sieger: Andreas Seewald (De)/Stefanie Dohrn (De)
Leader: Hansueli Stauffer/Alexandra Zürcher
#6 BikeSide MTB-Festival, Sonntag, 24. September 2022, Einsiedeln
Sieger: Andreas Seewald (De)/Stefanie Dohrn (De)
Gesamtsieger Bike Marathon Classics 2023: Hansueli Stauffer/Alexandra Zürcher