Wer schlägt Andreas Seewald und Estelle Morel?
Die Favoritenschau für den diesjährigen Grand Raid BCVS ist bei den Männern schwieriger als in den Vorjahren, da zahlreiche Spitzenfahrer wie Vorjahressieger Andreas Seewald oder der sechsmalige Rekordsieger Urs Huber in letzter Zeit nicht ihr gewohntes Rendement erreicht haben. Bei den Frauen dagegen startet die UCI-Weltnummer 1, Estelle Morel, als klare Favoritin.
Der Grand Raid BCVS ist ein besonderer Bikemarathon. Er ist nicht nur der älteste, sondern zählt mit 125 km und 5025 Höhenmeter auch zu den härtesten seiner Art. Diese Parforce-Leistung richtig einzuteilen, erfordert von den Athleten viel Erfahrung. In den letzten zehn Jahren vermochten deshalb nur ein Hand voll Fahrer den superharten Marathon zwischen Verbier und Grimentz zu gewinnen, am meisten der Mettmenstetter Urs Huber mit vier Siegen; seit 2008 sind`s sogar deren sechs. In den letzten beiden Jahren löste Weltmeister Andreas Seewald Huber an der Spitze ab; der Deutsche konnte seit 2018 insgesamt drei Triumphe erringen. Krankheit hat die beiden Spitzenfahrer in den letzten Monaten jedoch aus dem Tritt gebracht. Beide konnten ihr gewohntes Rendement bisher nicht erreichen.
Das öffnet den Blick auf den erweiterten Favoritenkreis. Zuletzt mit starker Leistung aufwarten konnte vor einer Woche David Gysling als Dritter der Schweizer Meisterschaft an der Eiger Bike Challenge. Vor allem bergauf gab der Mann aus Saxon die Pace vor, verlor jedoch bergab Zeit, da er kein begnadeter Fahrtechniker ist. Ebenfalls gut in Form ist der aktuelle Leader der Bike Marathon Classics, Hansueli Stauffer, der in der Vergangenheit immer wieder Top-5-Resultate in Grimentz erreichte. Ungewiss ist der Zustand von Martin Fanger, der nach seinem Sturz an der WM verletzt auf die SM-Teilnahme verzichtet hat, bis dato aber eine hervorragende Saison gefahren war, wovon das Leadertrikot des Alpine Cup zeugt. Ein Topresultat ist ausserdem dem belgischen Marathonmeister Frans Claes, dem früheren Weltmeister Alban Lakata und dem Deutschen Simon Stiebjahn zuzutrauen.
Bei den Frauen startet die Französin Estelle Morel als klare Favortin. Die EM-Zweite und WM-Fünfte führt inzwischen das Marathon-Ranking des Radweltverbandes an. Härteste Konkurrentinnen sind die Vorjahressiegerin Claudia Peretti aus Italien, ihre Landsfrau Costanza Fasolis und die Deutsche Stefanie Dohrn. Auch den Westschweizerin Marinette Martin und der Französin Margot Moschetti ist ein Platz auf dem Podium zuzutrauen.
Die Startzeiten
Samstag, 19. August
6.30 Uhr, Verbier, 125 km
6.30 Uhr, Nendaz, 93 km
6.15 Uhr, Hérémence, 68 km
7.30 Uhr, Evolène, 37 km