Vorschau
Nationalpark Bike-Marathon, Scuol
Samstag, 27. August 2022

Schafft Urs Huber den 6. Sieg am Nationalpark Bike-Marathon?

Vorjahressieger Urs Huber startet am Samstag guten Mutes zum 21. Nationalpark Bike-Marathon. Eine ganze Armada Italiener mit Samuele Porro an der Spitze will aber ebenfalls den Sieg.

Urs Huber kennt seine härtesten Konkurrenten im Hinblick auf die bevorstehende Nationalpark-Umrundung. Vor allem Samuele Porro könnte dem 37-jährigen Mettmenstetter den Sieg am Nationalpark Bike-Marathon streitig machen. Huber sagt: «Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird wieder der Chaschauna-Pass Scharfrichter über den Sieg werden.» Die teilweise mörderische Steigung bevorzugt starke Bergfahrer wie Porro, dem WM-Dritten von 2019. «Wenn Porro startet, ist er in Form», so Huber. Schlaflose Nächte bereitet ihm das aber nicht. «Die rund 50 Kilometer lange Fahrt im Engadin zurück bis ins Ziel nach Scuol ist topographisch nicht besonders anspruchsvoll und spielt eher mir in die Karten. Ich glaube nicht, dass dies Porro alleine durchziehen könnte.»

Deshalb gilt das Augenmerk des Schweizer Favoriten auch den weiteren Italienern, die mit Porro gemeinsame Sache machen könnten. Marco Rebagliati und der frühere Weltmeister Massimo de Bertolis, die den gleichen Bike-Sponsor haben wie Porro und das Rennen bereits kennen. Rebagliati wurde im Vorjahr Vierter, de Bertolis Zehnter. Ein gutes Resultat in den ersten zehn ist auch den Bündnern zuzutrauen. Allen voran Fadri Barandun aus Samedan, Andrin Beeli aus Sagogn und Pascal Nay aus Zizers. Barandun wurde im Vorjahr Neunter. Nay erreichte vor zwei Wochen an der Eiger Bike Challenge sogar den fünften Platz.  

Auch bei den Frauen darf sich mit Alessia Nay aus Zizers eine Büdnerin berechtigte Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Favoritin ist die Vorjahressiegerin Alexandra Zürcher sowie die Vorjahreszweite Bettina Schuler.

Dafür gibt’s auf der Mitteldistanz mit Letizia Strimer eine Bündner Sieganwärterin aus Scuol. Im Vorjahr gewann noch ihre Schwester Tinetta, welche dieses Jahr aber Corona-bedingt nicht starten kann. Letizia ist gut in Form, wie der zweite Platz an der Eiger Bike Challenge gezeigt hat.

Bei den Männern zählt Manfred Steinbacher zu den Topfavoriten. Im Vorjahr wurde der Bad Ragazer nur von Fabian Heinzer geschlagen, der diesmal auf der Langdistanz startet.

Gross ist die Vorfreude bei OK-Präsident Claudio Duschletta. Nach zwei Austragungen mit pandemiebedingten Restriktionen kann der Anlass dieses Jahr wieder unter normalen Rahmenbedingungen durchgeführt werden. Sämtliche Siegerehrungen finden wieder in der Festwirtschaft mit Zelt am Stradun in Scuol statt. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden flossen in die Organisation ein. Die Streckensignalisation wurde weiter verbessert und sämtliche Fahrerinnen und Fahrer dürfen sich auf ein Trikot als Erinnerungsgeschenk freuen. Duschletta zeigt sich kurz vor dem Event dankbar über den grossartigen Support, den das grösste Bündner Mountainbikerennen seit 21 Jahren geniesst. Einen besonderen Dank richtet er an die mehr als 400 Voluntaris, ohne die dieser für die Region sehr wichtige Anlass nicht durchgeführt werden könnte. Eine Veranstaltung übrigens, die wiederum klimaneutral realisiert wird. Das Konzept des Rennens gibt Duschletta recht, wie der hohe Stand der Anmeldungen des auf 1500 Startplätze limitierten Wettkampfs zeigt. Dabei hoffen er und sein Team, dass die angesagten Regenschauer im Laufe des Tages das Engadin mit etwas Verspätung erreichen und die Teilnehmer trocken ins Ziel kommen. Gutes Wetter ist schliesslich der wohl wichtigste Aspekt bei einem Outdoor-Anlass, der auf der Langdistanz über 141 Kilometer um den gesamten Schweizer Nationalpark führt.

Text Martin Platter, 079 231 87 18

Die Startzeiten: 
07.15 Uhr in Scuol, Vallader-Strecke, 141 km
07.15 Uhr in Fuldera, Jauer-Strecke, 107 km
07.45 Uhr in Livigno, Livigniasco-Strecke, 70 km
09.45 Uhr in S-chanf, Putèr-Strecke, 47 km
12.30 Uhr in Zernez, Zernezer-Strecke, 33 km
ab 13.15 Uhr Siegerehrungen im Zielgelände in Scuol