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2. Lauf Bike Marathon Classics
Raid Evolenard, Evolène
Sonntag, 19. Juni 2022

Hauptprobe für die Schweizer Meisterschaften am Raid Evolenard-FMV

Gewinnt Urs Huber oder Martin Fanger am kommenden Sonntag die SM-Hauptprobe am Raid Evolenard? Die Statistik spricht für Huber, der den Walliser Klassiker, der heuer erstmals auch für die Bike Marathon Classics zählt, schon drei Mal gewinnen konnte. Doch Martin Fanger wird ausgeruhter am Start stehen. Er hat Huber Mitte Mai bereits am Jura Marathon geschlagen.

Mit drei Siegen bei sechs Starts ist Urs Huber in jüngster Zeit der grosse Dominator des Raid Evolenard. Schon drei Mal konnte der Mettmenstetter das anspruchsvolle Rennen gewinnen. Gleich viel wie der frühere Strassenmeister Alexandre Moos zwischen 2007 und 2012. Mehr erreichte nur Pascal Corti von 1997 bis 2005 mit fünf Raid-Evolenard-Triumphen. Doch der Vorsprung könnte am Sonntag schmelzen. Huber blickt seinem siebten Start am Raid Evolenard topmotiviert entgegen. Als sechsmaliger Rekordsieger des Grand Raid hat sich der Zürcher in den letzten Jahren auf grosse Siege im Wallis spezialisiert. Das alleine wird aber nicht genügen, um den vierten Triumph am Raid Evolenard einzufahren. Dazu ist die Strecke mit ihren 2660 Höhenmetern, die sich auf lediglich  62 km verteilen, zu kraftraubend. Huber will zudem am Vortag den «Hero Südtirol Dolomites» im 550 km entfernten Val Gardena bestreiten, mit 86 km und 4500 Höhenmetern das härteste Langstreckenrennen Italiens.

Martin Fanger indes wird sich am Vortag des Raid Evolenard schonen. Der in Genf wohnende Obwaldner wird zusammen mit seinen zahlreichen Papival-Scott-Grand-Raid-Teamkollegen in aller Ruhe die Strecke besichtigten und eine erfolgversprechende Teamtaktik ausbrüten. Als Sieger des Jura-Marathon konnte Fanger Mitte Mai Huber bereits in einem knappen Sprintentscheid bezwingen. Huber wiederum rehabilitierte sich eine Woche später am Bike Marathon im deutschen Willingen mit dem Sieg gegen den letztjährigen Raid Evolenard-Sieger und Weltmeister Andreas Seewald. Es ist also abzusehen, dass es zwei Wochen vor der Bikemarathon-Schweizermeisterschaft am BerGiBike in Bulle auch in Evolène zu einem spannenden Duell zwischen Huber und Fanger kommen wird. Weitere Podiumsanwärter sind Fangers Teamkollege Emilien Barben sowie der Walliser Arnaud Rapillard, Gewinner des Raid Evolenard 2014.

Bei den Frauen präsentiert sich die Ausgangslage übersichtlicher. Die Chance steht gut, dass sich Stefanie Zahno vom organisierenden «Team Raid Evolenard» den Sieg schnappt. Im Kampf um die besten Podiumsplätze werden aber auch Rachel Connerney und Martinette Martin ein Wörtchen mitreden wollen. Man darf gespannt sein, ob die jungen Athletinnen Esther Süss, die Grand Dame des Schweizer Bikemarathonsports in Schach halten können. Nach wie vor hält die 48-jährige Aargauerin, die inzwischen ohne Lizenz fährt, den Streckenrekord am Raid Evolenard.

Spannende Wettkämpfe sind auch auf den 35-km- und 24-km-Distanzen zu erwarten. Diese Rennen sind Teil des West Bike Cup, der Mountainbike-Rennserie der Romandie. Kinder, die am Sonntag am Raiffeisen Kids Cup teilnehmen starten nicht nur kostenlos. Sie haben am Samstag die Möglichkeit an einem Training unter der Leitung des viermaligen Weltmeisters und Olympia-Bronzemedaillengewinners Christoph Sauser, Steve Morabito und vielen anderen versierten Mountainbike-Spezialisten teilzunehmen. Online-Anmeldungen sind bis zum 15. Juni um 23:59 Uhr über die Website www.raidevolenard-fmv.ch oder vor Ort am Vorabend und am Morgen des Rennens möglich.

Die Startzeiten:  
9 Uhr, Start 62 km
9:30 Uhr, Start 18, 24 und 36 km
15.30 Uhr, Siegerehrung