Die Schweizer Meisterschaft am Iron Bike Race als WM-Hauptprobe
Nahmhafte Fahrer wie Bikemarathon-Europameister Andreas Seewald nutzen das Iron Bike Race, das am kommenden Sonntag zugleich als Schweizer Meisterschaft zählt, als letzten Formtest für die Weltmeisterschaft, die sechs Tage später auf der Insel Elba stattfindet. Auch der Schweizer Meistertitel ist hart umkämpft. Neben Titelverteidiger Martin Fanger, Vizemeister Urs Huber und dem SM-Dritten Lukas Flückiger kämpfen eine ganze Armada weiterer Medaillenanwärter um die Podiumsplätze. Bei den Frauen ist Vizemeisterin Ariane Lüthi die Topfavoritin.
Selten zuvor zählte das Iron Bike Race, das in diesem Jahr vermutlich zum letzten Mal stattfinden wird, so viele Sieganwärter. Neben den Marathon-Spezialisten haben sich wie bereits im Vorjahr auch einige Crosscountry-Fahrer für das Rennen über die Anhöhen rund um den Sihlsee angemeldet. Deshalb könnte es durchaus sein, dass es wieder einem turbulenten Finale kommen könnte. Letztes Jahr, als die Schweizermeisterschaft am Nationalpark Bike-Marathon ausgetragen wurde, blieb bis kurz vor der Schlussabfahrt eine grössere Gruppe zusammen, weil alle ihre Kräfte fürs Finale schonten. Es kam zu einem hektischen Schlussspurt, bei dem Casey South buchstäblich auf der Strecke blieb. Im Gerangel war der Ostschweizer gegen die Balustrade abgedrängt worden, gestürzt und musste hospitalisiert werden.
Der Spirstock als Scharfrichter
Das topographisch anspruchsvolle letzte Streckendrittel mit der langen Steigung zum höchsten Punkt auf dem Spirstock (1771 M. ü. M.) und die verbleibenden drei Gegensteigungen zum Bogenfang, Strichen und Freiherrenberg haben in der Vergangenheit am Iron Bike Race jeweils eine «natürliche» Selektion herbeigeführt. Meist sind die Sieger alleine angekommen. Das Streckenprofil bevorzugt starke Bergfahrer wie den Deutschen Andreas Seewald.
Im Kampf um den Schweizer Meistertitel könnten heuer wieder Martin Fanger, Urs Huber, Lukas Flückiger und Casey South die erste Geige spielen. Ein Sprintentscheid wie im Vorjahr ist jedoch aus den genannten Gründen eher unwahrscheinlich.
Ebenso bei den Frauen, wo sich Vizemeisterin Ariane Lüthi gegen junge Fahrerinnen wie Jacqueline Schneebeli, Alexandra Keller, Andrea Waldis und Carmen Zaugg behaupten muss.
Da für die Teilnehmenden eine Zertifikatspflicht gilt, deren Kontrolle Zeit beansprucht, rät die Organisation ein genügend grosses Zeitpolster bis zum Start einzurechnen. Am Vortag des Rennens steht Ungeimpften bei der Startnummernausgabe im Schulhaus Brüel von 13 bis 17 Uhr eine Testmöglichkeit zu Verfügung, die ohne Voranmeldung und gegen Vorweisung des Krankenkassennachweises kostenlos genutzt werden kann.
Wie es mit dem Iron Bike Race nach der 25. Austragung weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. OK-Präsident Thomas Uhr sagt: «Wahrscheinlich ist das die letzte Austragung. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Noch sind nicht alle Gespräche zuende geführt.»
Die Startzeiten:
8.00 Uhr, Start 101 km ab Einsiedeln, Schulhausplatz Brüel
Ab 8.25 Uhr, Start 77 km ab Einsiedeln, Schulhausplatz Brüel
Ab 10.30 Uhr, Start 53 km ab Einsiedeln, Schulhausplatz Brüel
11 Uhr, Start 58 km mit E-MTB ab Einsiedenl, Schulhausplatz Brüel
Ab 12.10 Uhr, Start 33 km ab Euthal
Ab 11.40 Uhr, Zieleinfahrten Einsiedeln Holzhof
15 Uhr, Rangverkündigung, Schulhausplatz Brüel