6. Lauf iXS swiss bike classic Ein Sieg und zwei zweite Plätze für Stöckli-Fahrer Steiner wieder iXS-classic-Leaderin Am Nationalpark-Bike-Marathon in Scuol konnte das Stöckli Biketeam mit einer starken Mannschaftsleistung aufwarten. Anita Steiner und Urs Huber erreichten zweite Plätze auf der Langdistanz und konnten sich beide in Leadertrikot der Rennserie einkleiden lassen. Über 104 km reüssierte Konny Looser. Einmal mehr setzten sich die Stöckli-Teamfahrer mit ihrer aktiven Fahrweis in Szene. Mit schnellen Tempovorlagen brachten sie ihre härtesten Widersacher vom Start weg in Zugzwang. Anita Steiner und Konny Looser alleine, Urs Huber mit Alexander Moos und kurz darauf auch noch mit Vorjahressieger Lukas Buchli im Trio. Bei Co-Favorit Karl Platt, der in der Vorwoche den ebenfalls 138 km langen Grand Raid vor seinem Teamkollegen Thomas Dietsch gewonnen hatte, schien die Taktik aufzugehen. «Das Wetter setzte mir arg zu. Bei jedem Verpflegungsposten spielte ich mit den Gedanken, aufzugeben», gab der Deutsche später im Ziel zu. Dietsch, im Vorjahr noch Dritter in Scuol, ermunterte ihn jedoch, weiterzufahren. Der richtige Tipp, wie sich herausstellen sollte. Denn Moos wurde von einem Reifendefekt zurückgeworfen. Während sich Buchli und Huber auf dem Weg zum Dach der Tour auf dem 2700 Meter hohen Chaschauna-Pass einen erbitterten Abnützungskampf lieferten, der Buchli schliesslich erneut für sich entscheid, erwachte an gleicher Stelle der Kampfgeist von Platt. Buchli erwischte Huber auf dem falschen Fuss Nach dem Chaschauna Richtung Zernez hatte Buchli bereits fünf Minuten Vorsprung auf Huber herausgefahren. Dieser wiederum lag fast mit derselben Marge komfortabel vor dem Verfolgerduo Moos/Platt. Platt führte jedoch keinen Meter im Gegenwind nach Scuol. In der Steigung nach Ardez setzte er sich schliesslich von Romand ab und holte sich noch den dritten Platz. «Moos hatte am Morgen mit seiner Tempovorlage einen souveränen Eindruck hinterlassen. Ich sah deshalb keine Veranlassung, mich an der Führungsarbeit zu beteiligen», erklärte Platt seine abgebrühte Taktik. «Das Quälendste am ganzen Rennen war die Ungewissheit, ob Urs nochmals aufschliessen kann», fasste Buchli seinen Einsatz zusammen. Er habe gespürt, dass sich seine Leistungsreserven langsam dem Ende neigten. Nicht nur Buchli kämpfte mit diesem Symptom. «Lukas hat mich am Chaschauna mit seiner Tempoverschärfung genau auf dem falschen Fuss erwischt und konnte seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen», erklärte Huber. An der Eiger Bike Challenge in Grindelwald bei ähnlich garstigen Wetterbedingungen hatte Huber Buchli zwei Wochen zuvor im Finale noch mit einem trockenen Antritt um wenige Sekunden geschlagen und sich so die Führung in der iXS swiss bike classic gesichert. Diesmal kehrte Buchli den Spiess um. «Auf den verbleibenden 35 Kilometern von Zernez nach Scuol wuchs der Rückstand auf Lukas leider sogar noch an, was nicht in meinem Sinne war. Heute lag aber einfach nicht mehr drin», gab sich Huber selbstkritisch. Ebenso, wie Thomas Zahnd, der nach seinem dritten Platz am Grand Raid mit viel Selbstvertrauen in Scuol gestartet war. «Die Beine hielten jedoch nicht ganz mit dem Kopf mit», sagte Zahnd, nachdem er das Ziel als sechster erreicht hatte. «Ich hätte auf meinen Körper hören sollen, meinen eigenen Rhythmus fahren und nicht unnötig Kräfte mit irgendwelchen taktischen Geplänkeln verschleudern.» Dazu seien im Finale auch noch Probleme mit der Sicht gekommen. Durch die Regenfahrt habe sich mit der Zeit Schmutz in die Kontaktlinsen verirrt. Steiner tröstet sich mit dem Leadertrikot Ohne iXS-classic-Leaderin musste das Rennen der Frauen auskommen. Marathon-Weltmeisterin Esther Süss verzichtete zugunsten von Cross-Country-Weltcupfinal und -Weltmeisterschaften in Übersee. Auch Favoritin Erika Dicht musste im letzten Moment krankheitsbedingt Forfait erklären. Vorjahressiegerin Milena Landtwing aus St. Moritz gab bereits nach wenigen Kilometern auf. So bestimmte Anita Steiner während langer Zeit das Tempo an der Spitze. Die 44-Jährige, die heuer nach ihrem dritten Platz am Swiss Bike Masters in Küblis bereits ins iXS-classic-Leadertrikot geschlüpft war, es jedoch nach der Eiger Bike Challenge wieder an Süss abtreten musste. Doch die Einsiedelerin hat nach ihrem schweren Sturz im Vorjahr zu viel Respekt in den Abfahrten. Im Gegensatz zu Andrea Kuster. Die 37-jährige Davoserin hat sich nicht nur als ausdauernde Marathon-Fahrerin einen Namen gemacht, sondern auch als begnadete Downhillerin. Diese Kombination gereichte ihr letztlich zum Sieg. Steiner verlor vor allem in den glitschigen Abfahrten sehr viel Zeit und hatte auf den letzten Kilometern gegen die stark aufkommende Kuster keine Chance mehr. Sie tröstete sich mit der nochmaligen Übernahme des iXS-classic-Leadertrikots. Ähnlich überlegen wie Buchli, siegte auch Konny Looser auf der 104-km-Distanz. Im Vorjahr bereits souveräner Sieger, legte der Hinwiler diesmal sogar noch einen Zacken zu und distanzierte seinen ersten Verfolger um fast acht Minuten. Resultate Männer (138 km): 1. Lukas Buchli (Safien Platz) 5:45:38. 2. Urs Huber (Jonen) 8:00. 3. Karl Platt (De) 13:14. 4. Alexandre Moos (Miège) 17:26. 5. Thomas Dietsch (Fr) 21:53. 6. Thomas Zahnd (Noflen, BE) 23:22. 7. Friedrich Dähler (Ettingen) 38.12. 8. Jakob Nimpf (Ö) 39:57. 9. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 45:08. 10. Stefan Roffler (Chur) 45:40. Frauen (138 km): 1. Andrea Kuster (Davos Dorf) 7:41:49. 2. Anita Steiner (Einsiedeln) 1:35. 3. Magrit Abächerli (Silenen) 12:53. 4. Helene Gehrig 23:01. 5. Silvia Mölk (Chur) 33:59. Männer (104 km): 1. Konny Looser (Hinwil) 4:40:09. 2. Marc Metzler (Balgach) 7:42. 3. Andreas Kleiber (De) Frauen (104 km): 1. Ariane Lüthi (Thun) 5:58:45. 2. Nadia Walker (Altdorf, UR) 1:57. 3. Sofia Pezzatti (Biasca) 3:49. Pressedienst: Martin Platter, 079 231 87 18 Die 8 Läufe der iXS swiss bike classic 2010 |
![]() |
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
|
![]() |