Mountainbike Marathon-WM
Sonntag, 8. August 2010
Sankt Wendel, Deutschland
Nahe dran und doch weit weg
Gegen eine namhafte Konkurrenz von arrivierten Cross-Country-Fahrern behält Urs Huber die Medaillenränge bis ins Finale in Griffnähe. Geschwächt von einer Sommergrippe reicht die Kraft jedoch nicht, um aufs Podium zu sprinten. Auch Thomas Zahnd kämpfte glücklos. Nach einem Sturz erreichte er den 21. Rang.
Zustände, wie an einem Radquerrennen und hohe Tempi haben die Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften am letzten Sonntag in Sankt Wendel im Saarland geprägt. Dennoch vermochte der verwinkelte, 107 km lange Parcours ohne nennenswerte topographische Hindernisse unterwegs keine Selektion unter den Spitzenfahrern herbeizuführen.
Die Schweizer Nationalauswahl war wohl mit einer grossen Delegation angereist und führte die meisten Favoriten. Was sie jedoch taktisch aus der guten Ausgangslage gemacht hat, war suboptimal. Bei km 70 lagen mit Lukas Buchli, Andreas Kugler, Urs Huber, Christoph Sauser und Ralph Näf nicht weniger als fünf Schweizer an der Spitze. Am Schluss erreichte der beste Eidgenosse Näf, Weltmeister 2006, aber lediglich den vierten Rang vor Sauser, dem Weltmeister von 2007.
Mit Überraschungsangriff zum Sieg
Mit einem Überraschungsangriff rund einen Kilometer vor dem Ziel hatte der Österreicher Alban Lakata, der während des gesamten Rennens nie an der Spitze zu sehen war, alle übertölpelt und war nach Rang zwei im Vorjahr zu seinem ersten Titelgewinn gefahren. Nicht besonders schlau führte Marathon-Europameister Ralph Näf auch noch den einstigen italienischen Strassenfahrer Mirko Celestino an seinem Hinterrad auf die Zielgerade derweil Sauser Winschatten für den letztjährigen U23-Weltmeister Burry Stander spendete. So erstaunt es nicht, dass die beiden Schweizer neben den Medaillenrängen landeten.
Geschwächt von einer Grippe in der Vorwoche konnte Urs Huber den hohen Rhythmus im Finale nicht mehr standhalten. Während fast vier Stunden hatte er gelitten, gekämpft und gebissen, hatte trotz der wenig selektiven Strecke, die ihm eigentlich gar nicht lag, an seine Chance geglaubt. «Irgendwann waren die Batterien leer», sagte Huber diesmal aber gar nicht so unzufrieden, wie noch an der SM und EM, wo ihn technische Defekte zurückbanden oder sogar zur Aufgabe zwangen. «Das ich hier trotz Grippeschwächung fast bis zum Schluss mit den Besten mithalten konnte, zeigt mir auf, dass ich im hochintensiven Bereich grosse Fortschritte gemacht habe und mein Training richtig war», bilanzierte der Joner. Er konzentriert sich nun auf den Gesamtsieg der Marathon-Rennserie iXS-classic, die er bereits in den vergangenen drei Jahren für sich entschieden hatte.
Auch Thomas Zahnd war mit seinem 21. Platz nicht ganz unzufrieden. «Zu Beginn konnte ich das hohe Tempo an der Spitze gut mitfahren. Dann bin ich jedoch wegen einer Unachtsamkeit gestürzt.» Die erste Gruppe sei damit weg gewesen.
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