Ischgl Bike Race
8. August 2009

Massimo De Bertolis gewinnt Ischgl Bike Race mit Streckenrekord
Urs Huber Dritter – Thomas Zahnd nach Platten Achter

Die Weltmeisterschaften rücken näher und die Schweizer kommen immer besser in Form. Das hat sich am Sonntag nicht nur auf dem Berner Gurten gezeigt. Am Ischgl Bike Race wurde Urs Huber hinter dem Marathon-Weltmeister von 2004, Massimo de Bertolis und Europameister Alban Lakata Dritter. De Bertolis unterbot den bisherigen Streckrekord gleich um 20 Minuten.

Auf der supersteilen Strecke, die über 79 Kilometern Länge 3820 Höhenmeter auf sich vereint, setzte sich in der zweiten Steigung unter dem Tempodiktat des in Italien gemeldeten Russen Alexey Medvedev eine Spitzengruppe mit Vorjahressieger Alban Lakata, Massimo de Bertolis, Hannes Pallhuber sowie den beiden Stöckli-Teamfahrern Urs Huber und Thomas Zahnd ab. Von 1300 Metern ging es hinauf auf knapp 2900 Metern in lediglich zwölf Kilometern. «Wenn der Anstieg gerade mal nicht steil war, war er supersteil», beschreibt Huber.

Oben angekommen, bog zur Überraschung des Aargauers der ganze Tross auf die lange Runde ein. Für den Marathon-Seriensieger begann nun eine Odyssey, denn er kannte die Strecke nicht weiter – und verkalkulierte sich prompt. «In der Ferne sah ich die Bergstation einer Bahn und ein paar Zuschauer. Ich dachte, es sei der Gipfel und biss mich in der Gruppe fest. Oben angekommen, folgte nach einer kurzen Abfahrt jedoch nochmals eine Wand von Steigung. Damit hatte ich nicht gerechnet und musste die Spitzengruppe ziehen lassen, denn ich hatte meine ganze Energie auf den vermeintlichen Gipfel gerichtet», beschreibt Huber seine Taktik.

Die Kontrahenten nutzten die Gelegenheit und zogen davon. Dem Tempoforcing von De Bertolis und Lakata waren im Finale auch Pallhuber und Medvedev nicht gewachsen. Huber und Zahnd schafften es in der letzten Steigung noch, die beiden Zurückfallenden einzuholen und stehenzulassen. Während Huber das Ziel als Dritter erreichte, hatte Zahnd drei Kilometer vor dem Ziel einen Platten. Nach erfolgloser Reparatur legte er die letzten zweieinhalb Kilometer zu Fuss zurück. Dabei fiel er auf den achten Platz zurück und handelte sich einen happigen Muskelkater ein.

Dennoch war Zahnd zufrieden mit seiner Leistung: «Die Rennpause hat gut getan. Ich hatte gute Beine und konnte das hohe Tempo in den Steigungen mitgehen. Das stimmt mich optimistisch für die bevorstehende Bikemarathon-WM in zwei Wochen in Graz.» Auch Huber war mit der Standortbestimmung nach vier rennfreien Wochen zufrieden. «Ich konnte in den steilsten Steigungen mit den WM-Topfavoriten mithalten. Das gibt Selbstvertrauen. Als letzter Leistungsvergleich vor der Marathon-WM folgt nun am kommenden Wochenende die Eiger Bike Challenge, zu der sich auch Weltmeister Christoph Sauser angemeldet hat.