4. Lauf iXS swiss bike classic
Swiss Bike Masters
Sonntag, 20. Juli 2008
Stöckli-Team findet zu alter Stärke
Urs Huber gewinnt erstmals das Swiss Bike Masters
Nach dem dritten Platz im Vorjahr hat Stöckli-Fahrer Urs Huber erstmals das Swiss Bike Masters in Küblis gewonnen. Teamkollege Thomas Zahnd wurde Dritter, derweil Renata Bucher auf der Kurzdistanz den zweiten Platz erreichte. Roger Dittli holte sich Bronze an der Masters-Schweizermeisterschaft in Seon.
Urs Huber liess keinen Moment Zweifel an seinen Siegambitionen aufkommen. Schon in der ersten Steigung zur Carschina, mit 2236 Meter Höhe das Dach der 120-Kilometer-Runde im Prättigau, führte der WM-Bronzemedaillengewinner die laufend kleiner werdende Spitzengruppe an. Den Kulminationspunkt erreichte er mit drei Minuten Vorsprung, ging in der rutschigen Abfahrt nach St. Antönien aber kein Risiko ein. Lukas Buchli und Stöckli-Teamkollege Thomas Zahnd konnten deshalb wieder aufschliessen. In den Steigungen stellte sich aber bald heraus, das einzig Buchli dem Tempoforcing von Huber gewachsen war zumindest bis zum «Buchen», rund 20 Kilometer vor dem Ziel. Als Huber abermals die Kadenz erhöhte, war es um Buchli geschehen. Bis ins Ziel büsste er 1:48 Minuten auf den iXS-classic-Leader ein, der bereits den dritten Sieg innerhalb der Schweizer Bikemarathon-Rennserie feiern konnte. Der Streckenrekord (5:45 Stunden) von Olympiasieger Bart Brentjens aus dem Jahr 2002 blieb dabei trotz angenehmer Temperaturen und diversen Streckenverbesserungen unangetastet. Zu tief war der Boden von den ausgiebigen Regenfällen der Nacht.
Hartes Duell
«Das war die härteste halbe Stunde in meinem Leben», beschrieb Huber seinen Zustand, nachdem er Buchli leicht distanziert hatte. «Nach Jenaz habe ich gelitten wie noch nie.» Huber wusste, dass er Buchli nicht mehr herankommen lassen durfte, denn auch der Bündner wollte unbedingt den Sieg. Was zuvor gegen aussen wie harmonische Führungsarbeit gewirkt hatte, war ein erbitterter Zweikampf. «Wir haben uns Schmerzen zugefügt», erzählte Huber. Bergauf wurde wo immer möglich nebeneinander hergefahren. Jeder wollte mit einer halben Radlänge Vorsprung den anderen zermürben. Im Finale war Huber dann aber klar der Stärkere. «Dieser Sieg ist für mich etwas ganz Besonderes. 2001 bestritt ich in Küblis mein erstes Bikerennen. Erstmals sah ich Thomas Frischknecht, den ich nur aus Zeitschriften kannte, live. Er hat das Masters in diesem Jahr gewonnen. Nun bin ich selber an dieser Stelle. Ein phantastisches Gefühl!», freute sich Huber.
Auch bei Thomas Zahnd war die Erleichterung zu spüren, als er als Dritter über die Ziellinie fuhr. «Eine kleine Entschädigung für meine schlechte Leistung an der WM», kommentierte der Berner. Er hatte Glück im Unglück, denn in der langen Abfahrt von den Fideriser Heubergen rutschte er in einem Kiesbett aus und flog über den Lenker ab. Doch sein Schlüsselbein hielt. Dafür riss eine Sehne am kleinen Finger der linken Hand ab. Freude und Leid hielten sich bei Zahnd deshalb die Waage.
Grosse Zeitrückstände
Hinter der überragenden Erika Dicht erreichte Renata Bucher das Ziel als Zweite auf der Kurzdistanz. «Bergauf fühlte ich mich super. In den Abfahrten musste ich allerdings aufpassen, da ich mit einem verletzten Ellenbogen unterwegs bin.» Der Ellenbogen war auch der Gund, weshalb Bucher, im Vorjahr noch zweite der Cross-Country-Schweizermeisterschaften, in diesem Jahr dem Swiss Bike Masters den Vorzug gab. «Ich bin auf der SM-Strecke gestürzt und habe mich am Ellenbogen verletzt», erklärt die Luzernerin. So war es an Roger Dittli, die Stöckli-Fahne an den Landesmeisterschaften hochzuhalten, die zeitgleich mit dem Swiss Bike Masters in Seon stattfanden. Dittli erreichte Bronze in der Masters-Kategorie.
Resultate Swiss Bike Masters:
Herren (120 km): 1. Urs Huber (Jonen) 5:49:58. 2. Lukas Buchli (Safien Platz) 1:48. 3. Thomas Zahnd (Noflen, BE) 8:29. 4. Thomas Stoll (Osterfingen) 14:40. 5. Sandro Spaeth (Uetendorf) 17:46. 6. Roman Peter (Steg im Tösstal) 24:35. 7. Thomas Dietsch (Fr) 25:51. 8. Marco Lang (Zeiningen) 35:47. 9. Friedrich Dähler (Ettingen) 41:42. 10. Vincent Bader (Pampigny) 42:57.
Frauen (120 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 7:05:42. 2. Dolores Rupp (Valens) 7:39:21. 3. Jane Nüssli (Zug) 7:57:19. 4. Irene Frank (Ennetbürgen) 2:40:24.
Herren (75 km): 1. Silvio Büsser (Rüti, ZH) 4:05:07. 2. Konny Looser (Hinwil) 4:44. 3. Claudio Wenger (Ernen) 4:47. 4. Jakob Oswald (Grabs) 7:48. 5. Urs Baumannn (Igis) 8:54. 6. Daniel Schütz (Schaffhausen) 9:18. 7. Jörg Egli (Furna) 9:19. 8. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 10:05. 9. Sandro Kessler (Schiers) 10:46. 10. Valentin Fliri (It) 12:42.
Frauen (75 km): 1. Erika Dicht (Klosters Dorf) 4:19:59. 2. Renata Bucher (Littau) 27:12. 3. Sarah Koba (Buchs, SG) 34:35. 4. Andrea Huser (Aeschlen ob Gunten) 39:09. 5. Daniela Hartmann (Zizers) 47:22.
iXS swiss bike classic
Stand Langdistanz 4/7:
Herren: 1. Urs Huber, 396,18. 2. Lukas Buchli, 288,91. 3. Marco Lang, 268,44
Frauen: 1. Esther Süss, 400.
Stand Kurzdistanz 4/7:
Herren: Konny Looser, 197,45. 2. Daniel Schütz, 195,85. 3. Jörg Egli, 186,38.
Frauen: 1. Erika Dicht, 200.
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