Grand Raid Christalp Urs Huber und Esther Süss gewinnen auch den Grand Raid Eine Woche nach seinem Eiger-Bike-Sieg in neuer Rekordzeit gewinnt Urs Huber auch den Grand-Raid im Wallis vor dem wieder erstarkten Thomas Stoll und Alexandre Moos. Bei den Frauen blieb wie im Vorjahr Europameisterin Esther Süss das Mass. «Wenn ich mich entscheiden müsste, welches Rennen ich am liebsten mal gewinnen möchte, würde meine Wahl ohne zu zögern auf den Grand Raid fallen», erklärte Urs Huber vor dem Start. Gesagt, getan. Auf den beschwerlichen 121 Kilometern mit 5500 Höhenmetern zwischen Verbier und Grimentz schien einzig Thomas Stoll dem Aargauer einigermassen gewachsen. Nach Evolène, 40 km vor dem Ziel, mussten selbst Europameister Alban Lakata und Elsa-Bike-Trophy-Sieger Alexandre Moos das Duo ziehen lassen. Man wähnte sich zuweilen am iXS-swiss-bike-classic-Finale des letzten Jahres in Einsiedeln, bei dem sich die beiden früheren Stöckli-Teamkollegen einen erbitterten Zweikampf um den Gesamtsieg in der Schweizer Bikemarathon-Rennserie lieferten. Auch diesmal ging der Kampf zu Gunsten Hubers aus. «Drei Kilometer bevor die Laufpassage zum Pas de Lona beginnt, konnte sich Huber leicht von mir absetzen», rapportierte Stoll. Bis zum Pas de Lona, mit 2700 Meter über Meer der höchste Punkt des Rennens, konnte Huber seinen Vorsprung auf zweieinhalb Minuten ausbauen. In der Abfahrt zum Ziel in Grimentz verkürzte Stoll seinen Rückstand auf lediglich 47 Sekunden. «Endlich wieder ein Rennen, das gut gelaufen ist!», bilanzierte der Osterfinger, der während Monaten am Pfeifferschen Drüsenfieber laboriert hatte. Huber, der das Rennen 2005 bereits über die Kurzdistanz gewonnen hatte, führte seinen Exploit auf die Erfahrung zurück, die er im vergangenen Jahr erstmals auf der langen Distanz gesammelt hatte. Als Zehnter sei es ihm damals zwar nicht besonders gut gelaufen. Doch das Erlebte sei wertvoll gewesen, um das Rennen richtig einteilen zu können. Grosse Rückstände hinter dem Führungsduo Rund 13 Minuten vergingen, ehe Moos knapp vor Lakata das Ziel als Dritter erreichte. Der fünftplazierte Sandro Spaeth büsste bereits über 20 Minuten auf den Sieger ein. Hinter Strassenfahrer Johann Tschopp erreichte Thomas Zahnd bei seiner ersten Grand-Raid-Teilnahme das Ziel als Siebter. «Hätte ich zu beginn keine Magenprobleme gehabt, wäre ein besseres Resultat drin gelegen», sagte der Uetendorfer. Nachdem er sich unterwegs zweimal erleichtert hatte, konnte er das letzte Streckendrittel unbehelligt in Angriff nehmen. «Der Lauf auf den Pas de Lona hat richtig Spass gemacht. Das nächste Mal werde ich wieder starten», sagte Zahnd enthusiastisch. Bei den Frauen hiess die Siegerin gleich wie im Vorjahr: Esther Süss. Mit 7:39:06 legte die Europameisterin das Rennen gegenüber 2007 zwar zwei Minuten schneller zurück. Doch die Zeit von Andrea Huber aus dem Jahre 2004 (7:29:54) blieb unangetastet. Hinter Süss erreichten Myriam Saugy und Marielle Saner-Guinchard mit moderaten Zeitrückständen die verbleibenden beiden Podestplätze. Jérémy Hugenin und Erika Dicht heissen die Schnellsten auf der Mitteldistanz, Basien Bugnard und Jennifer Fiechter jene auf der Kurzdistanz. Resultate Frauen: 1. Esther Süss (Küttigen) 7:39:06. 2. Myriam Saugy (Nyon) 5:07. 3. Marielle Saner-Guinchard (Collombey) 6:09. |