Mehr Spektakel, als je zuvor

Über 600 Moutainbiker/-innen – mehr als je zuvor – sind am Wochenende vom 11. auf den 12. August zum Lexmark 24-Stunden-Rennen in Eschlikon gestartet; darunter 37 Ultrabiker/-innen (Einzelfahrer) und 15, der heuer erstmals zugelassenen Zweierteams.

600 Mountainbiker/-innen mit Gefolgschaft hatten hektische Tage verlebt. 24 Stunden (von Samstag, 14 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr) Dauerbiken als Einzelfahrer, in Zweier-, Vierer- und Achterteams hatte eine wohldurchdachte Planung der Infrastruktur vorausgesetzt. Nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben, denn das kleinste Detail konnte zu grossen Zeitrückständen oder sogar zur Aufgabe führen. Technischer Support von Aussenstehenden war während des Rennens nach wie vor verboten und konnte zur Disqualifikation führen, ein Verdikt, dass jedoch ausblieb. Schlechte Planung wiederum konnte das Rennen zur Tortour machen, denn neben technischen Defekten fürchteten die Teilnehmer nichts mehr als eine Hungerast.

Das diese eintraf, war aber eher unwahrscheinlich. Die erfahrenen Organisatoren des Mountainbike-Club Egg, die die Veranstaltung heuer bereits zum elften Mal durchführt haben, versorgten die Teilnehmer/-innen wiederum mit einer reichhaltigen Küche. Wobei «Event» mittlerweile zutreffender war für das Lexmark 24-Stunden-Rennen. Zumal das Rahmenprogramm von Jahr zu Jahr umfangreicher wurde. Heuer sorgen gleich zwei Bars dafür, dass auch neben der Strecke die Post abgeht - mit Erfolg, wie sich vor allem bei Nacht zeigte. Bier- und Champagnerduschen für die Fahrer blieben wider Erwarten jedoch aus, obwohl der Parcours mitten durchs Festzelt führte. Die Kinderburg litt temporär unter Stromausfall, was dem Plausch der Benützer jedoch keinen Abbruch tat, wie auch die weiteren Attraktionen (Trialshow), die den Besuch in Eschlikon auch für weniger Bike-Interessierte lohnenswert machte – nur schon wegen der imposanten Infrastruktur einzelner Teams wegen. Ein Gang durchs Fahrerlager gehörte fürs Publikum zum Must.

Am Parcours hatte sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Noch immer galt es pro Runde 8,5 km und 220 Höhenmeter zu absolvieren. Doch auch wenn die Rundstrecke grösstenteils über befestigte Wege führte, war vor allem nachts Konzentration gefragt. An mehreren Wendepunkten wurden die Kurven mit hoher Geschwindigkeit angefahren, was sich in den Bremszonen mit immer grösser werdenden Wellen am Boden bemerkbar machte. Während des Anbremsens musste herunter geschaltet werden, da gleich anschliessend eine brüske Richtungsänderung oder eine ruppige Steigung folgte, sonst stand man nach der Kehre buchstäblich «wie der Esel am Berg». Genau diese Rhythmuswechsel waren es, die den Reiz des Lexmark 24-Stunden-Rennens für Biker ausmachten. Diese Mischung aus nicht allzu steilen Anstiegen, rasanten Zwischenstücken auf befestigten Waldwegen und technisch anspruchsvollen aber dennoch nicht allzu gefährlichen Waldabfahrten, die es verunmöglichten einen Rhythmus zu finden. Und natürlich das Fahren bei Nacht, bei dem die Streckenkenntnis, die man sich bei Tag angeeignet hatte, neben einer guten Beleuchtung zum Tragen gekommen war.

Vollauf zufrieden waren auch die Organisatoren des Mountainbike Club Egg. OK-Präsident Stefan Eberli bezeichnete die 11. Austragung (neben der 5., den Grund wollte er allerdings nicht sagen) als die bisher beste. «Mit diesem Rennen sind wir unserem grossen Ziel, eines Tages 1000 Teilnehmer in Eschlikon zu begrüssen, einen grossen Schritt näher gekommen», sagte Eberli. Hoffentlich werden dannzumal mehr Frauenteams dabei sein, der einzige Makel der Austragung 2001.

Es ist jedenfalls zu hoffen, dass sich das Wetter 2002 gleich schön präsentieren wird, wie an den beiden letzten Austragungen. Tagsüber schön und heiss, in der Nacht vielleicht nicht ganz so kühl wie heuer und wieder wie 2000, mit einem Vollmond zum Träumen…