Rennbericht |
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Lukas Buchli pulverisiert Streckenrekord um den Nationalpark Lukas Buchli hat bei seiner vierten Siegfahrt am Nationalpark Bike Marathon den Streckenrekord von Christoph Sauser von 2013 gleich um sechs Minuten auf 5:24:14 Stunden verbessert. Auch der zweitplatzierte Jochen Käss aus Deutschland blieb unter der Bestmarke des zurückgetretenen Weltmeisters. Dritter wurde Urs Huber. Bei den Frauen realisiert Milena Landtwing den fünften Triumph vor Nadia Walker und Florence Darbellay. Favorit Lukas Buchli fackelte auf seiner Abschiedstour nicht lange mit seinen Mitstreitern. Bereits in der Steigung zum Alpisella nach circa 60 von insgesamt 137 Kilometern verschärfte der Felsberger das Tempo. «Ich habe gesehen, dass meine Mitstreiter Mühe mit meiner Pace hatten. Da habe ich gleich nochmals zugesetzt.» Uwe Hochenwarter fuhr zu diesem Zeitpunkt vor der Spitzengruppe. Buchli schaffte exakt auf der Fläche in Livigno den Zusammenschluss mit dem Österreicher. «Auf der Ebene arbeiteten wir gut zusammen. Am Chaschauna konnte ich dann auch ihn noch abhängen und den Sieg nachhause fahren», rekapitulierte Buchli sein Rennen im Schnelldurchlauf. Und fügte an: Das Wetter und die Strecke seien heute ideal gewesen. Er freue sich riesig über seinen Triumph. Als Zugabe holte sich Buchli auch noch die Führung in der Swiss Bike Marathon Serie. Der zweitplatzierte Jochen Käss, der den Wettkampf um den Schweizer Nationalpark das erste Mal bestritt, zeigte sich beeindruckt von Atmosphäre und Kulisse. Auf die Mördersteigung auf den Chaschauna angesprochen, zeigte sich der Deutsche aber unbeeindruckt: «Ich befand mich schon die ganze Woche im Trainingslager in Livigno im Hinblick auf die bevorstehende deutsche Marathon-Meisterschaft und das Swiss Epic und habe die Strecke ausgiebig inspiziert. Es machte tierisch Spass, den Nationalpark Marathon zu fahren.» Der drittplatzierte Urs Huber sagte: «Das war ein hartes Rennen! Ich gab heute wieder mein Bestes. Leider reicht das in dieser Saison nicht ganz an die Spitze. Lukas Buchli ist derzeit unschlagbar.» Er müsse mit dem dritten Platz zufrieden sein. Nur weil es nicht ganz an die Spitze reiche, könne er nicht jedes Wochenende einen «sauren Stein» machen, fügte Huber an. Vielmehr sei es ein Kompliment für ihn, dass man von ihm Siege erwarte. Milena Landtwing fuhr einen konkurrenzlosen Start-Ziel-Sieg ein, bereits der fünfte in Scuol. Eine Spazierfahrt sei es aber nicht gewesen, meinte die Swiss-Bike-Marathon-Leaderin, die in Pontresina wohnt. «Die Hitze hat mir zugesetzt. Ich bin fast gestorben in der Steigung zum Chaschauna.» Ansonsten sei sie einfach ihr Rennen gefahren. «Ich habe mir vorgenommen, nicht zurückzuschauen und einfach meinen Rhythmus durchzuziehen. Nadia Walker zeigte sich überrascht über ihren zweiten Platz: «Ich habe mit einem Rang zwischen drei und fünf gerechnet. Das es für den zweiten Platz reicht, freut mich natürlich sehr.» Sie habe sich gut verpflegt und sei ohne grosse Krise über die Distanz gekommen. Die drittplatzierte Florence Darbellay war sehr zufrieden mit dem dritten Platz bei ihrer ersten rennmässigen Umrundung des Schweizer Nationalparks. «Ich habe nicht recht gewusst, wie ich die Strapazen des «Grand Raid» von letzter Woche verkrafte. Ich wusste nur, dass der Nationalpark-Marathon anspruchsvoll werden würde. Ein sehr schönes Rennen», lobte die Romande, «vor allem bei dem tollen Wetter.» Die lange Steigung zum 2700 Meter hohen Chaschauna sei ähnlich hart, wie der Fussmarsch auf den Pas de Lona am «Grand Raid». Mit 2156 Startern verzeichneten die Veranstalter um OK-Präsident Urs Wohler einen neuer Teilnehmerrekord. Der Film zum Rennen von 2013: youtube Der Film zum Rennen von 2014: youtube Resultate: Frauen (137 km): 1. Milena Landtwing (Pontresina) 6:44:48. 2. Nadia Walker (Altdorf, UR) 12:09. 3. Florence Darbellay (Neuchâtel) 24:51. 4. Cornelia Hug (Amsoldingen) 26:20. 5. Manuela Jenny (Luzern) 34:14. 6. Daniela Hartmann (Zizers) 34:14. 7. Birgitt Hünlein (De) 49:02. 8. Christina Willy-Kraxner (Scuol) 59:28. Herren (103 km): 1. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 4:13:14 (Streckenrekord). 2. Michael Stünzi (Grüsch) 4:58. 3. Florian Thie (Thun) 5:02. 4. Andreas Kleiber (De) 7:26. 5. Manuel Weissenbacher (Ö) 17:20. 6. Stefan Roffler (Trimmis) 17:35. 7. Andreas Hartmann (De) 20:43. 8. Urs Baumann (Igis) 22:31. 9. Silvan Kälin (Unteriberg) 22:32. 10. Valentin Fliri (It) 23:27. Frauen (103 km): 1. Illona Chavaillaz (Sommentier) 5:12:54. 2. Arina Riatsch (Sent) 5:05. 3. Viviane Spielmann (Uerikon) 12:07. 4. Tamara Burckhardt (Jenaz) 12:09. 5. Erika Speck (Appenzell) 20:54. 6. Alessia Nay (Zizers) 37:23. 7. Joanie Huguenin (Alpnachstad) 39:23. 8. Jutta Schafroth (Grindelwald) 53:40. Zwischenstand iXS classic (4/6, ein Streichresultat):Männer: 1. Lukas Buchli (Felsberg) 299,95. 2. Sepp Freiburghaus (Neuenegg) 295,52. 3. Jérémy Huguenin (Neuchâtel) 291,76. Frauen: 1. Milena Landtwing (Pontresina) 300. 2. Nadia Walker (Altdorf UR) 285,55. 3. Cornelia Hug (Amsoldingen) 280,81. Pressekontakte:
martin.platter@bluewin.ch, 079 231 87 18 (iXS Classic) Sechs Prüfungen zählt die Swiss Bike Marathon Series, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. An den beiden teilnehmerstärksten Prüfungen innerhalb der grössten Schweizer Bikemarathon-Serie, am Nationalpark Bike Marathon in Scuol und am Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, starten jeweils 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die o-tour in Alpnach zählt auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes. In der Vergangenheit haben namhafte Fahrer wie der dreifache Marathon-Weltmeister Christoph Sauser, der zweimalige Schweizermeister und viermalige Serien-Gesamtsieger Urs Huber, sowie der frühere Schweizermeister und Gesamtsieger der Jahre 2010 und 2012 die Teilnahme in ihren Rennkalendern vorgemerkt. Huber und Buchli gehören erneut zu den Topfavoriten auf den Gesamtsieg, da Sauser nach der WM seinen Rücktritt angekündigt hat. Veranstalterin der Serie ist seit diesem Jahr die Chassot Concept, die auch für die Organisation der Elsa Bike Trophy und der Tour de Romandie verantwortlich zeichnet. |