Rennbericht |
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Lukas Buchli gibt nach Sieg in Grindelwald Rücktritt bekannt
Nach fünf zweiten Plätzen hat Lukas Buchli zum zweiten Mal die Eiger Bike Challenge in Grindelwald vor Dauerrivale Urs Huber und dem Romand Jérémy Huguenin gewonnen. Nach der Zieleinfahrt gab Buchli seinen Rücktritt vom Spitzensport per Ende Saison bekannt. Bei den Frauen war Milena Landtwing die Schnellste. Es war kein Zufall, dass Lukas Buchli seinen Rücktritt an der Eiger Bike Challenge bekanntgab. 2006 konnte der gebrürtige Saifer in Grindelwald seinen ersten Sieg als Elite-Fahrer feiern, der ihm den Sprung zum Berufsfahrer ermöglichte. Neun Jahre später und unzählige Erfahrungen reicher gibt er an gleicher Stelle seinen Rücktritt per Ende Saison bekannt. Buchli sagt : «Hier schliesst sich ein Kreis für mich.» Er habe eine tolle Sportkarriere mit zahlreichen Höhepunkten und nur wenigen Tiefschlägen gehabt. Mit 36 Jahren sei es nun aber an der Zeit, sich beruflich neu zu orientieren. Der Entscheid habe sich schon während der ganzen Saison abgezeichnet, und keinen bestimmten Auslöser gehabt, sondern sei die Summe von mehreren Faktoren. Buchli will nach Ende der Bike-Saison im Oktober wieder in seinen Lehrberuf als Pflegefachmann zurückkehren. Selbst das Wetter war für den sympathischen Büdner wie ein Flashback. Es regnete auch bei seinem ersten Sieg. «Ich habe mir dennoch vorgenommen, im Rennen Freude zu haben. Das ist mir gelungen», bilanzierte Buchli, der stets nach seiner eigenen Philosophie und in den letzten Monaten vollkommen ohne technische Hilfsmittel wie Puls- und Leistungsmesser trainierte. Es sei schön, erfolgreich abtreten zu können, sagte Buchli und war sichtlich bewegt. Der letzte Start in Grindelwald war nochmals ein hartes Stück Arbeit für den Bündner. In der ersten Steigung zur Grossen Scheidegg setzte sich ein Quartett mit sämtlichen Podestanwärtern Buchli, Urs Huber, Jérémy Huguenin, Serien-Leader Sepp Freiburghaus und Oliver Zürbrügg vom Rest ab. An jeder der folgenden Steigungen wurde die Spitzengruppe kleiner. Im Aufstieg zum Feld mussten Zurbrügg und Freiburghaus abreissen lassen. Am Bort hatte Huber eine Krise, als Huguenin das Tempo anzog. Buchli erhöhte die Pace gleich nochmals und weg war er. Lange fuhr Huguenin auf der zweiten Position. Doch Huber erholte sich wieder und stellte den Romand in der letzten Steigung zur Kleinen Scheidegg. Bei den Frauen fuhr Milena Landtwing ein einsames Rennen an der Spitze. Wie erwartet erreichten Cornelia Hug und Nadia Walker die beiden folgenden Podestplätze. Landtwing verteidigte damit ihre Führung in der Serien-Wertung wie auch Sepp Freiburghaus, der das Ziel als Vierter erreichte. Resultate Frauen (88 km) : 1. Milena Landtwing (Pontresina) 5 :55 :55. 2. Cornelia Hug (Amsoldingen) 19 :56. 3. Nadia Walker (Altdorf, UR) 31 :57. 4. Andrea Ming (Neerach) 35 :40. 5. Merce Pacios Pujado (Sp) 50 :34. Herren (55 km) : 1. Florian Thie (Thun) 2 :53 :44. 2. Patrick Tresch (Schattdorf) 1 :11. 3. Silvan Kälin (Unteriberg) 1 :35. 4. Thomas Rusch (Appenzell) 4 :29. 5. Stefan Vögeli (Wimmis) 7 :51. Frauen (55 km) : 1. Ilona Chavaillaz (Sommentier) 3 :27 :55. 2. Renata Bucher (Luzern) 12 :38. 3. Erika Specht (Appenzell) 16 :56. Zwischenstand Swiss Bike Marathon Series (3/6): Pressedienst: Martin Platter, 079 231 87 18 Sechs Prüfungen zählt die Swiss Bike Marathon Series, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. An den beiden teilnehmerstärksten Prüfungen innerhalb der grössten Schweizer Bikemarathon-Serie, am Nationalpark Bike Marathon in Scuol und am Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, starten jeweils 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die o-tour in Alpnach zählt auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes. In der Vergangenheit haben namhafte Fahrer wie der dreifache Marathon-Weltmeister Christoph Sauser, der zweimalige Schweizermeister und viermalige Serien-Gesamtsieger Urs Huber, sowie der frühere Schweizermeister und Gesamtsieger der Jahre 2010 und 2012 die Teilnahme in ihren Rennkalendern vorgemerkt. Huber und Buchli gehören erneut zu den Topfavoriten auf den Gesamtsieg, da Sauser nach der WM seinen Rücktritt angekündigt hat. Veranstalterin der Serie ist seit diesem Jahr die Chassot Concept, die auch für die Organisation der Elsa Bike Trophy und der Tour de Romandie verantwortlich zeichnet. |