Rennbericht |
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Favoritensiege am Frigaz BerGiBike durch Freiburghaus und Landtwing Wie erwartet haben Sepp Freiburghaus und Milena Landtwing das von grossen Zeitrückständen geprägte Mountainbike-Langstreckenrennen Frigaz BerGiBike zwischen Fribourg und Bulle gewonnen. Die beiden festigen bzw. sichern sich damit ihre Leader-Position in der sechs Prüfungen umfassenden Swiss Bike Marathon Series. Obschon Sepp Freiburghaus kein ausgewiesener Langstreckenspezialist ist, ist er das Frigaz BerGiBike angegangen wie einer. Den 79 Kilometer langen Parcours kannte er lediglich im Start und Zielgebiet. Bei seiner Première im Greyerzerland hat er eine abgeklärte Taktik gezeigt, auch wenn er selber einräumt, dass sein Sieg auch wegen zahlreicher WM-Absenzen bekannter Fahrer zustande gekommen sei. Bis St Silvester blieb das Tempo gemächlich. Im ersten Anstieg zu La Berra ergriff Freiburghaus dann erstmals die Initiative und verschärfte das Tempo. Mitfavortit Konny Looser ging mit. Gemeinsam erreichten sie bei km 30 La Berra, mit 1717 Metern über Meer das Haupthindernis des Tages. In der Abfahrt konnte Freiburghaus dann eine Lücke zu seinem Begleiter aufmachen, denn Looser hatte einen Platten und hielt an, um das Rad zu wechseln. Auf der Fläche zum zweiten und letzten Hindernis des Tages, dem Gibloux rund 25 km vor dem Ziel, ist Freiburghaus dann «zügig aber nie voll gefahren». Looser konnte den Kontakt nochmals herstellen. Aber Freiburghaus wollte sich nicht auf einen Test einlassen und griff am Gibloux gleich wieder an. «Auf dem letzten Streckenviertel habe ich dann alles rausgelassen, was ich noch in meinen Beinen hatte», beschreibt Freiburghaus. Denn mit der Vermischung mit den Fahrern der anderen Kategorien sei das Finale recht unübersichtlich geworden. «Es ist immer schön, wenn man gewinnen kann», sagte der Neuenegger nach der Bedeutung dieses Sieges gefragt. Nach zwei Triumphen rechnet er sich Chancen aus, auch im Schlussklassement der Swiss Bike Marathon Series einen Podestplatz zu erreichen. Bei den Frauen schwang wie erwartet Vorjahressiegerin Milena Landtwing obenaus, die sich damit auch das Leader-Trikot in der Marathon Serie sichert. Sie distanzierte die Romande Ilona Chavaillaz, die im Vorjahr auf der Mitteldistanz gewonnen hatte, um 2:44 Minuten. Landtwings Sieg stand auf der Kippe. In der Abfahrt vom La Berra brach der Umwerfer ihrer Shimano Di2-Schaltung. «Mit Tape konnte ich den Zentralschalter wieder so am Rahmen befestigen, dass er tatsächlich bis ins Ziel hielt», sagte Landtwing. Entsprechend zufrieden war sie mit ihrer Leistung. Die Aufholjagt zu Chavaillaz habe Kraft gekostet. Dass es dennoch zum Sieg gereicht habe, mache sie superhappy. Die drittplatzierte Vera Adrian verlor bereits knapp zwölf Minuten auf die Siegerin. Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht) Frauen (79 km): 1. Milena Landtwing (Pontresina) 4:09:12. 2. Illona Chavalliaz (Sommentier) 2:44. 3. Vera Adrian (Hinwil) 11:57. 4. Nadia Walker (Altdorf, UR) 13:53. 5. Antonia Bünter (Bern) 23:31. Herren (36 km): 1. Thomas Rusch (Appenzell) 1:25:41. 2. Urs Baumann (Igis) 0:22. 3. Bastian Kuratli (Bourguillon) 1:46. 4. Mathia Gremaud (Broc) 2:26. 5. Daniel Widmer (Mühlrüti) 4:38. Frauen (36 km): 1. Alessia Nay (Zizers) 1:39:55. 2. Erika Specht (Appenzell) 1:22. 3. Charlie Fragnière (Vuadens) 3:23. 4. Franziska Brun (Emmenbrücke) 6:34. 5. Jutta Schafroth (Grindelwald) 6:45.Pressedienst: Martin Platter, 079 231 87 18 Sechs Prüfungen zählt die Swiss Bike Marathon Series, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 554 Kilometern gilt es kraftraubende 19`366 Höhenmeter in den schönsten Regionen der West-, Zentral- und Südostschweiz zurückzulegen. An den beiden teilnehmerstärksten Prüfungen innerhalb der grössten Schweizer Bikemarathon-Serie, am Nationalpark Bike Marathon in Scuol und am Iron Bike Race in Einsiedeln als Finalrennen, starten jeweils 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die o-tour in Alpnach zählt auch in diesem Jahr zur Marathon-Weltserie des Radweltverbandes. In der Vergangenheit haben namhafte Fahrer wie der dreifache Marathon-Weltmeister Christoph Sauser, der zweimalige Schweizermeister und viermalige Serien-Gesamtsieger Urs Huber, sowie der frühere Schweizermeister und Gesamtsieger der Jahre 2010 und 2012 die Teilnahme in ihren Rennkalendern vorgemerkt. Huber und Buchli gehören erneut zu den Topfavoriten auf den Gesamtsieg, da Sauser nach der WM seinen Rücktritt angekündigt hat. Veranstalterin der Serie ist seit diesem Jahr die Chassot Concept, die auch für die Organisation der Elsa Bike Trophy und der Tour de Romandie verantwortlich zeichnet. |