Marc Stutzmann triumphiert auf Anhieb – Martin Fanger wird Dritter
Gleich bei seiner ersten Teilnahme gewinnt Marc Stutzmann den O-Tour Bike-Marathon vor Hansueli Stauffer und dem Obwaldner Crosscountry-Crack Martin Fanger. Damit kommt es zum Leader-Wechsel, denn der bisher führende Adrien Chenaux ist mit dem glitschigen Terrain nicht zurecht gekommen und hat das Ziel als Zwölfter erreicht. Bei den Frauen fährt Esther Süss zum Start-Ziel-Sieg vor Cornelia Hug und Florence Darbellay.
Nieselregen und immer mal wieder Nebel prägten die 15. Austragung des O-Tour Bike-Marathons. Die Teilnehmer schien das aber nicht sonderlich zu stören. Am Sonntagmorgen kurz vor dem Start gab es noch etliche Nachmeldungen. Die Rennen wurden durch die nassen und glitschigen Verhältnisse auf allen Distanzen etwas langsamer aber keineswegs weniger animiert. Im Marathon-Rennen über 86 km setzte sich gleich in der ersten Steigung zur Lütholdsmatt Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leader Adrien Chenaux an die Spitze und zog das Feld in die Länge. Doch kaum bogen die Fahrer bei Richmettlen erstmals ins sumpfige und glitschige Gelände ab, musste Chenaux kapitulieren. In der Folge bildete sich eine Spitzengruppe mit allen weiteren Favoriten: Schweizermeister Konny Looser und seine BiXS-Teamkollegen Hansueli Stauffer und Oliver Zurbrügg, sowie Eiger-Bike-Sieger Marc Stutzmann und der in Genf wohnende «Exil-Obwalnder» Martin Fanger.
Gemeinsam nahm man das «Flachstück» zwischen Pilatus und Ächerlipass in Angriff und teilte sich die Führungsarbeit. Auf dem malerischen Singletrail oberhalb von Flüeli-Ranft versuchte Fanger seine Gegner mit einer Tempoverschärfung zu überraschen. Doch das Vorhaben scheiterte. Gemeinsam ging`s in die steilen Rampen zum Ächerlipass, wo dann Marc Stutzmann das Zepter übernahm und sich schliesslich zusammen mit Stauffer absetzen konnte. Auf der Passstrasse musste dann auch Stauffer rabreissen lassen.
Im Ziel sagte Stutzmann: «Ich kannte die Strecke nicht, wusste also nicht, wie weit es nach dem Ächerli noch bis ins Ziel sein würde. Deshalb hatte ich erst auf der Ziellinie die Gewissheit, dass es klappt mit dem Sieg.» Er sei sehr zufrieden, dass er so spät in der Saison nochmals ein Spitzenresultat habe einfahren können.
Auch der zweitplatzierte Sigriswiler Stauffer äusserte sich zufrieden. Wegen Magenproblemen war es in den Tagen vor dem Rennen ungewiss, ob er überhaupt starten kann. «Ich bin das Rennen entsprechend defensiv angegangen, habe erst nach der ersten Steigung begonnen, aufzudrehen. Bei der ersten Zieldurchfahrt in Alpnach war ich an der Spitzengruppe dran und konnte das Tempo gut mitgehen», sagte Sauffer, der sich sehr glücklich zeigte über den zweiten Platz. Dann damit schlüpft er ins Leadertrikot der Garmin Bike Marathon Classics. «Wenn mir das jemand vor dem Rennen gesagt hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt», meinte Stauffer lachend.
«Der Beste sollte gewinnen. Das war ich heute nicht ganz», kommentierte Martin Fanger seinen dritten Platz. Es habe es trotz den garstigen Bedingungen Spass gemacht, weil er an der o-tour jeden Meter vom Training her kenne. Fanger wird nun noch den Marathon in Ornans fahren und dann nach einer Pause mit den Wintertraining beginnen. Es wird unter anderem intensive Sessions auf der Rennbahn in Genf beinhalten.
Mit dem Kernser Norbert Amgarten hat in der Fun-Kategorie ein Lokalmatador sogar gewonnen. Nicht nur das: Da der bisherige Führende David Tschanz gleich von zwei Refendefekten gebremst wurde, löst ihn Amgarten als Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leader ab. Amgarten konnte die Marathon-Serie in seiner Kategorie bereits im Vorjahr für sich entscheiden.
Bei den Frauen blieb die siebenmalige Schweizermeisterin Esther Süss abermals ungeschlagen und fügt ihrem Palmares nach 2009, 2011 und 2015 einen weiteren O-Tour-Sieg hinzu, baut damit auch ihre Führung in der Garmin Bike Marathon Classics weiter aus. Vorjahressiegerin Cornelia Hug schüttelte ihre Begleiterin, SM-Vizemeisterin Florence Darbellay, auf den letzten Metern vor dem Ziel noch ab und wurde diesmal Zweite. Darbellay erreichte das Ziel als Dritte vor SM-Bronzemedaillengewinnerin Andrea Ming.
Resultate:
Herren (86 km): 1. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 3:55:16. 2. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 0:13. 3. Martin Fanger (Genf) 3:17. 4. Konny Looser (Hinwil, ZH) 5:22. 5. Oliver Zurbrügg (Wilderswil) 7:49. 6. Emeric Turcat (Lausanne) 9:26. 7. Roger Jenny (Jenaz) 11:24. 8. Andreas Moser (Madiswil) 11:25. 9. Antonin Mercaille (Fr) 12:35. 10. Philipp Gerber (Aeschi b. Spiez) 13:05.
Frauen (86 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 4:49:52. 2. Cornelia Hug (Amsoldingen) 14:00. 3. Florence Darbellay (Neuchâtel) 15:15. 4. Andrea Ming (Neerach) 22:10. 5. Jeanette Persson (No) 22:42.
Herren (45 km):1. Jeremias Marti (Gettnau) 2:10:35. 2. Jonas Stoll (Osterfingen) 3:35. 3. Fadri Baradun (Samedan) 4:20. 4. Remo Fischer (Oberhallau) 4:54. 5. Silvan Kälin (Unteriberg) 7:05.
Frauen (45 km): 1. Michèle Wittlin (Liestal) 2:38:14. 2. Alessia Nay (Zizers) 10:24. 3. Tanja Blickenstorfer (Horgen) 14:48.
Die 5 Läufe der Garmin Bike Marathon Classics
225.06.2017, Celsius BerGiBike, Fribourg/Bulle/FR
Sieger/Leader: Andrien Chenaux/Cornelia Hug
13.08.2017, Eiger Bike Challenge, Grindelwald/BE
Sieger: Marc Stutzmann, Esther Süss/Leader: Adrien Chenaux, Cornelia Hug
26.08.2017, Nationalpark Bike-Marathon, Scuol/GR (Ma-SM)
Sieger: Jochen Käss, Angelika
Tazreiter/Leader: Adrien Chenaux, Esther Süss
Schweizermeister:
Konny Looser, Esther Süss
10.09.2017, o-tour bike marathon Obwalden, Alpnach/OW
Sieger: Marc Stutzmann, Esther Süss/Leader: Hansueli Stauffer, Esther Süss
24.09.2017, Iron Bike Race, Einsiedeln/SZ
Die Gesamtsieger 2016: Urs Huber, Nadia Walker