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Bericht
2. Lauf Garmin Bike Marathon Classics
Eiger Bike Challenge, Grindelwald
Sonntag, 14. August 2016

Urs Huber gewinnt 6. Eiger Bike Challenge – Esther Süss die 4.

Trotz einem Sturz gewinnt Marathon-Schweizermeister Urs Huber zum sechsten Mal die Eiger Bike Challenge. Hansueli Stauffer kommt als Zweiter ins Ziel und bleibt Garmin Bike Marathon-Classics-Leader. Dritter wird überraschend Marc Stutzmann. Bei den Fraun schwingt Esther Süss zum vierten Mal obenaus, vor Schweizermeisterin Ariane Kleinhans und Cornelia Hug.

Die Antwort auf die Frage des Schreibenden in der Schlusssteigung zur Kleinen Scheidegg, ob das Führungstrio mit Urs Huber, Hansueli Stauffer und Marc Stutzmann den Sieger schon ausgenobelt hat, kommt umgehend. «Natürlich ich, der Neuling», sagt Stutzmann selbstbewusst. Stauffer kann sich ob der Schlagfertigkeit seines Mitstreiters ein Lachen nicht verkneifen. Huber zwinkert nur – und verschärft 100 Meter weiter resolut das Tempo zum alles entscheidenden Schlussangriff.

Im Ziel redete dann wieder Huber als Erster. Zuerst über seinen Sturz, den seine beiden Kontrahenten überrascht zur Kenntnis genommen haben. Huber sei dabei derart übel zu Fall gekommen, dass es ein Wunder grenze, dass er und sein Bike unbeschadet die Fahrt fortsetzen konnten, meinten Stauffer und Stutzmann übereinstimmend. «Nach der Bussalp, in der schnellen Abfahrt durch eine Wiese, habe ich einen Stein übersehen. Der Sturz hat mir kurz die Luft genommen. Danach gings aber wieder», sagte Huber gelassen. Den Lenker wieder gerade gerichtet – und weiter ging die wilde Fahrt. Der Angriff auf halbem Weg zur Kleinen Scheidegg seit Kalkül gewesen, denn die Steigung liege ihm, erklärte der Mettmenstetter. Er sei froh gewesen, dass das Tempo bis zu diesem Zeitpunkt nicht besonders hoch war. So habe er Energie für die kommenden Rennwochenenden mit Grand Raid und Nationalpark Bike Marathon sparen können.

Auf die Frage, weshalb er nicht gekontert habe, als Huber angegriffen hat, seufzte Hansueli Stauffer zunächst. «Gute Frage. Mit dem Angriff hat er mich überrascht. Zuerst konnte ich den Rückstand in Grenzen halten. In der Laufpassage vor dem Kulminationspunkt bin ich dann aber eingebrochen.» Zeit habe er zudem auf der schnellen Kiesabfahrt verloren, die Huber liege, erklärte Stauffer.

Marc Stutzmann zeigte sich nicht wirklich überrascht, dass ihn Huber nicht gewinnen liess. «In der Laufpassage zum Schluss habe ich brutal gelitten», sagte auch Stutzmann, der sich «angenehm überrascht» über sein gutes Abschneiden zeigte. Er habe zwar gewusst, dass er gut über die Berge komme. Dass es aber gleich für den dritten Platz reichen würde, sei für ihn eher überraschend gekommen.

Richtig euphorisch erreichte Esther Süss das Ziel. «Dieser Sieg ist für mich wie eine Erlösung. In dieser Saison hatte ich einige Tiefs. Endlich hat wieder einmal alles zusammengepasst!» Die letzten zwei Wochen im Engadin, in denen sie ausschliesslich Touren gefahren sei, hätten im Kopf sehr befreiend gewirkt. Nach ihrer Taktik gefragt, sagte Süss: Im Rennen sei sie einfach ihren Rhythmus gefahren und habe sich komplett auch sich selbst konzentriert.

Eine Zeit lang sah es so aus, als ob die Vorjahreszweite Cornelia Hug den zweiten Platz behaupten könnte. Doch ein Kettenklemmer bremste die zähe Amsoldingerin. Ariane Kleinhans, im in der ersten Steigung zur Grossen Scheidegg Tempo rausnehmen musste, konnte auf- und überholen, schnappte Hug den zweiten Platz weg. Noch mehr Pech hatte Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leaderin Nadia Walker, die mit einer Verfolgergruppe falsch abbog und viel Zeit verlor. Doch die Urnerin gab nicht auf, büsste jedoch fast eine Stunde auf Süss ein und wurde noch sechste. Als kleiner Trost darf sie ihr Leadertrikot behalten.

Auf der Mitteldistanz gingen die Siege nach Deutschland an Frank Demuth und Janine Schneider. Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leader sind Lorenz Inauen und Alessia Nay. Bei den Herren Fun darf sich auf der Langdistanz Hansjürg Gerber, der Gesamtsieger von 2015, wieder das begehrte Leadertrikot überziehen lassen.

Resultate

Männer (88 km): 1. Urs Huber (Mettmenstetten) 4:27:23. 2. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 2:34. 3. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 3:57. 4. Jérémy Huguenin (Neuchâtel) 10:48. 5. Manuel Fasnacht (Gretzenbach) 11:05. 6. Oliver Zurbrügg (Wilderswil) 15:59. 7. Daniel Eymann (Interlaken) 19:46. 8. Andreas Moser (Madiswil) 23:00. 9. Uwe Hochenwarter (Ö) 23:33. 10. Fabian Paumann (Rupperswil) 26:11.

Frauen (88 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:26:27. 2. Ariane Kleinhans (Thun) 6:02. 3. Cornelia Hug (Amsoldingen) 16:07. 4. Andrea Ming (Neerach) 37:53. 5. Anita Zimmerli (Oftingen) 47:04. 6. Nadia Walker (Altdorf UR) 58:07.

Männer (55 km): 1. Frank Demuth (De) 2:46:35. 2. Florian Thie (Thun) 1:08. 3. Rick Reimann (Uster) 4:29. 4. Florian Meyer (Münsingen) 7:19. 5. Stefan Vögeli (Wimmis) 8:33. 6. Mario Wernli (Erlinsbach SO) 9:10. 7. Michael Wolgemuth (I) 11:05. 8. Stefan Spielmann (Lostorf) 11:51. 9. Sascha Wälti (Mühledorf BE) 12:07. 10. Lorenz Inauen (Appenzell) 12:37.

Frauen (55 km): 1. Janine Schneider (De) 3:23:31. 2. Ilona Chavaillaz (Sommentier) 2:46. 3. Michèle Wittlin (Liestal) 9:19. 4. Alessia Nay (Zizers) 13:26. 5. Manuela Tresch (Schattdorf) 15:40.

Die 5 Läufe der Garmin Bike Marathon Classics
26.06.2016, Celsius BerGiBike, Fribourg/Bulle/FR
Sieger/Leader: Hansueli Stauffer, Nadia Walker
14.08.2016, Eiger Bike Challenge, Grindelwald/BE
Sieger: Urs Huber, Esther Süss / Leader: Hansueli Stauffer, Nadia Walker
27.08.2016, Nationalpark Bike-Marathon, Scuol/GR
11.09.2016, o-tour bike marathon Obwalden, Alpnach/OW
25.09.2016, Iron Bike Race, Einsiedeln/SZ
Die Gesamtsieger 2015: Lukas Buchli, Milena Landtwing